Noch ein Funken in Bremen: Gegen die Ausgangssperre! Gegen die Welt der Ordnung! Zivi-Bullenkarre in der Innenstadt abgefackelt!
Wir schließen uns der Autonomen Gruppe an, die am ersten Abend der Ausgangssperre ein Feuer am Osterdeich entfachte (https://endofroad.blackblogs.org/archive/12330).
Die Ausgangssperre wird mit einem massiven Aufgebot von Bullen und Objektschutz durchgesetzt, was keine andere Assoziation als die eines Polizeistaats zulässt.
Bist Du nach 22Uhr noch auf der Straße, bist Du suspekt. Noch bis 24Uhr bist Du polizeilicher Willkür ausgesetzt, die sehr sicher keinerlei Zeug*innen hat. Bullen entscheiden, ob Du so aussiehst als könntest Du gerade Sport machen oder auf dem Heimweg sein. Nach 24Uhr gibt es kein Entrinnen.
Ausgangssperre heißt Präventivhaft Zuhause. Ein Traum für alle Law-and-Orderfans und die Befürworter*innen des Polizeigesetzes auch hier in Bremen.
Wer fühlt sich sicher und gesund, wenn draußen nur noch Uniformierte lauern?
Was passiert mit den Leuten, die kein Zuhause haben? Was, wenn ich auch nachts konsumieren muss? Wer wehrt sich gemeinsam gegen Polizeigewalt und Racial Profiling? Was ist mit den hohen Zahlen von häuslicher und sexualisierter Gewalt und wer trägt Verantwortung für die all diejenigen, die durch Isolation psychisch krank/kränker werden?
Die Ausgangssperre ist folgerichtig im Ausbau eines autoritären nach vermeintlicher Sicherheit lechzenden Kontrollstaats. Was kann schnell und eindrucksvoll Handlungsfähigkeit suggerieren? Im Umgang mit der Pandemie wird dieses Instrument niemandem langfristig helfen.
Diese Bullenpräsenz ist eindrucksvoll, keine Frage. Und die Tatsache, dass sehr wahrscheinlich niemand mitbekommt, wie man schikaniert, eingeschüchtert oder festgenommen wird, macht Angst.
Dennoch: Jetzt und auch schon vor der Ausgangssperre treffen wir unsere eigenen Entscheidungen, wann und wo wir unterwegs sind und mit wem wir uns treffen. Wir sind in der Lage, Verantwortung für uns und unser Umfeld zu übernehmen. Seit wann brauchen wir Bullen, Ordnungsamt oder einen Staat, der uns vorschreibt wie wir mit unseren Freund*innen, mit der Familie oder Arbeitskolleg*innen umgehen?
Eine brennende Zivikarre in der Innenstadt ist für uns ein Zeichen dafür, dass wir leben und widerständig sind. Wir nehmen die Macht- und Drohgebärden seitens der Schweine und ihrer Vorgesetzten nicht hin, die immer weiter mit Kompetenzen ausgestattet werden. Eine Karre weniger, die die scheiß Bullen unterm Arsch haben, um rumzuschnüffeln, zu denunzieren, zu bedrohen, zu observieren…
Dabei bekämpfen wir auch den Bullen in unserem Kopf und die soziale Kontrolle, die uns weis machen will, dass man nur noch ein bisschen abwarten und durchhalten müsste bis wieder alles seinen „normalen“ Gang geht.
Wir hassen diese Normalität!
Seht diese Direkte Aktion auch als Rache. Für die von Bullen schwer verletzten Freund*innen in Frankfurt, Hamburg und Berlin! Wir stehen an eurer Seite!
All Cops Are Targets
Operation Qosay K.
Übernommen von chronik.blackblogs.org.