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[Italien] Update zum Kassationsverfahren der „Operation Scripta Manent“

Am 6. Juli 2022 endete das Kassationsverfahren in Turin wegen der „Operation Scripta Manent“.

Update zum Kassationsverfahren der „Operation Scripta Manent“

Am 6. Juli 2022 endete das Kassationsverfahren in Turin wegen der „Operation Scripta Manent“. Das Schwurgericht hat den Sprengstoffanschlag auf die Kadettenschule der Carabinieri in Fossano (Cuneo) am 2. Juni 2006, zu dem die Zelle „FAI/Anonyme und grausame Revolte“ die Verantwortung übernommen hatte und für den Anna Beniamino und Alfredo Cospito angeklagt waren, erneut als „politischen Massenmord“ (nach dem Art. 285 des italienischen Strafgesetzbuches) eingestuft und das Verfahren an das Berufungsgericht in Turin zurückgewiesen, um das Strafmaß neu zu berechnen, bzw. um zu erhöhen. Alle anderen Urteile, die zwischen einem Jahr und neun Monaten und zwei Jahren und sechs Monaten liegen, wurden für elf Gefährten bestätigt, während die übrigen Angeklagten freigesprochen wurden; die Urteile und Freisprüche sind somit rechtskräftig.

Es wird die Zeit kommen, die Analysen zu vertiefen. Was offensichtlich ist, ist die Entschlossenheit des Staates, die anarchistische Bewegung und den revolutionären Kampf zu zerschlagen, indem er das, was aus dem Turiner Schwurgericht hervorging, mit einem Urteil, das keinen Revisionsspielraum zu enthalten scheint, weiter verschärft. Während die Widersprüche, auf denen die sozialen Spannungen Formen annehmen, die für die Macht unbeherrschbar sind, versucht der Staat der Bewegung einen Schlag zu versetzen und diejenigen zu warnen, die nicht aufgeben: zwei oder drei Jahre für diejenigen, die eine Zeitung schreiben, Dutzende von Jahren Gefängnis und sogar lebenslängliche Haft für diejenigen, die bis zum Äußersten gehen.

Die jüngste Entscheidung, Alfredo in das 41bis-Haftregime einzukerkern, die im übrigen schamlos am Vorabend dieser Verurteilung getroffen wurde, steht in vollem Einklang mit dieser staatlichen Repressalie: die Entscheidungen wurden getroffen und Alfredo soll somit buchstäblich im Gefängnis begraben werden. Seine Ideen, seine Handlungen, seine Beiträge sollen zum Schweigen gebracht und zum Vergessen verurteilt werden.

Aber die Gefangenen des sozialen Krieges zu vergessen bedeutet, den Krieg selbst zu vergessen: revolutionäre Solidarität mit den Anarchisten Anna Beniamino und Alfredo Cospito.

Tod dem Staat und dem Kapital, es lebe die Anarchie!


Die Adressen der beiden Inhaftierten:

– Anna Beniamino
C.C. di Roma Rebibbia femminile
via Bartolo Longo 92
00156 Roma (Italien)

– Alfredo Cospito
C.C. die Sassari „Giovanni Bacchiddu“
strada provinciale 56 n.4
Località Bancali
07100 Sassari (Italien)


Via de.indymedia

[Bremen] Auto von Immobilienfirma beschädigt

Unbekannte beschädigten in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag das Auto einer Immobilienfirma in Walle. […]

Gegen 07:00 Uhr bemerkten Anwohner die Beschädigungen am Auto der Firma. Die Unbekannten hatten unter anderem Reifen des Opels zerstochen, eine unbekannte, schwarze Substanz darüber gekippt und mit roter Farbe das Wort „Smash“ auf die Heckscheibe gesprüht.


Aus der Bullenpresse, übernommen von End of Road

[Kirzhach, Russland] Anarchistische Sabotage einer militärischen Zuglinie

Die Zelle Vladimir der Anarchokommunistischen Kampforganisation (БОАК-Владимир*) übernimmt die Verantwortung für die Sabotage der Bahnschienen, die zur militärischen Einheit 55443 in Barsovo (51. Arsenal der Hautdirektion für Raketen und Artillerie des russischen Verteidigungsministeriums) in der Nähe von Kirzhach im Oblast von Vladimir führen.

Im Gegensatz zum vorherigen Angriff, zu dem wir uns bekannt haben ohne das Ergebnis abzuwarten (wir hatten entschieden, die Information zu veröffentlichen um allen zu zeigen, wie sehr es möglich ist anzugreifen), haben wir nun die Strategie gewählt, das Ergebnis abzuwarten, bis der Erfolg eintritt oder wir erfahren, dass die Sabotage bemerkt worden ist.

Leider haben wir in diesem Fall verlässliche Informationen erhalten (ein Video, offenbar eines Lokführers, der diese Linie befuhr), denen zufolge die Sabotage am Abend des 25. Juni entdeckt worden ist.

Trotzdem, sogar so hat die Sabotage dem Feind Schaden zugefügt und die Zirkulation der Züge, die militärisches Material transportieren, verspätet, sowie ökonomische Verluste verursacht, dadurch dass die Gleise repariert werden musten.

Was gemacht wurde:

  • Die 34 Muttern (17 auf jeder Seite) aufgeschraubt, die das Gleis zusammenhalten
  • 4 Muttern aufgeschraubt, die die Laschen [Schienenverbinder] fixieren
  • Das Gleis wurde auf Höhe der Lasche hochgehoben, auf der Platte platziert (um es an Ort und Stelle zu halten) und beiseite gelegt.
  • Die Gleise wurden mit einem Draht kurzgeschlossen, für den Fall dass entlang der Gleise mittels des Strom ein Signal übermittelt wird, um eine Unterbrechung der Gleise zu signalisieren (dank des Rats der Anschlussinhaber [abonnés]).

Wir laden alle dazu ein sich dem Gleiskrieg anzuschließen!

Jeder angehaltene Zug sind Granaten und Raketen weniger, die auf die friedlichen ukrainischen Städte fallen können.

[*] БОАК ist das Kürzel von « Боевая Организация Анархо-Коммунистов » (Anarchokommunistischen Kampforganisation)


Übersetzung aus dem Französischen von Sans Nom, russisches Original von der anarchistischen Seite a2day, 28. Juni 2022

[Rom, Italien] Polizeiwagen in Brand gesteckt

Rate, wer der Feind jeder Lesbe ist?
Wie wäre es mit Bullen und Schlägertypen mit ihren Knüppeln
für diejenigen, die aus der Norm gefallen sind und sich ihr gewiss nicht wieder unterordnen werden.

Rate, wer der Feind jedes Schwuchtel ist?
Ganz gewiss das Militär, das zu Land, in der Luft und auf See
das nationale Kapital und diesen widerwärtigen sozialen Frieden
verteidigt.

Rate, wer der Feind von allen trans ist?
Auch jeder gute Bürger hinter seinem Mobiltelefon,
der den Anstand liebt, einen guten Job hat,
und einen Impfnachweis: die Banalität des Bösen.

Weil die erste Pride eine Revolte war, dachten wir es wäre schön, auf diese Weise zu feiern.

Möge der Stolz auf unsere Fabelhaftigkeit niemals vom Stolz auf unsere Wut getrennt werden.


Übersetzt nach der englischen Übersetzung. Mit einer Entschuldigung an die*den Dichter*in.
https://actforfree.noblogs.org/post/2022/07/06/rome-italy-police-car-set-on-fire/

[Leipzig] Auto der LVZ angezündet gegen Repression und für Lina E.

In den frühen Morgenstunden des 27.6. haben wir ein Auto der LVZ Post auf der Herrmann-Liebmann Straße angezündet. Auch wenn es ein wenig gedauert hat, haben wir es so geschafft für uns eine Antwort auf die letzte Hausdurchsuchung in Connewitz zu formulieren.

Es gab leider keine kollektives Zusammenkommen von allen die potentiell auch betroffen sind von der Repression, aber vielleicht gibt das unsere aktuelle Stärke nicht her. Das heißt nicht dass wir den Preis für ihre Repression nicht erhöhen können. Wir können die Bullen in kleineren Gruppen angreifen in Momenten auf die sie sich nicht vrobereiten. Es gibt nen Haufen anderer Möglichkeiten die Repressionsmaschinerie zu sabotieren. Die LVZ zum Beispiel arbeitet eng mit den Bullen zusammen (bei der letzten Durchsuchung erst wurden ihr Infos gesteckt, die dann ungeprüft abgedruckt werden). Schlüsseldienste wie der „schluesseldienst-leipzig.de“ auf der Kurt-Eisner Straße wurden schon bei Durchsuchungen gesichtet, prahlen auf ihrer Webseite mit der Zusammenarbeit mit den Behörden und haben neben einer großen Fensterfront auch meistens ein Auto vor der Filiale parken. Weitere Ziele wie Knastprofiteur*innen sind einfach findbar. Wenn uns die Straße genommen wird gilt es sich die Nacht zu nehmen.

Für die sozialdemokratischen Journoversteher*innen schonmal präventiv: Pressefreiheit ist immer die Freiheit vor dem Staat nicht vor der Wut der Betroffenen von eurer beschissenen Lohnarbeit!

Viel Kraft wünschen wir allen betroffenen von Hausdurchsuchungen!

Ein Leben voller Angst und Leid wünschen wir dem übergriffigen Verräterschwein J.D.!

Against the state, for Anarchy and free Lina!


Übernommen von de.indymedia

[Bobigny (Seine-Saint-Denis), Frankreich] Verhaftung eines Anarchisten, der der Brandstiftung beschuldigt wird

Ein Italiener in den 40ern wurde in der gestrigen Freitagnacht [11.
Juni] von Polizisten der für Terrrorismus zuständigen Unterabteilung (SDAT) der justiziellen Polizei (DCPJ) verhaftet, als er Feuer an einem auf die Botschaft Guatemalas zugelassenen Fahrzeug im 17. Distrikt von Paris legte.

Der Brandstifter war vollständig in Schwarz gekleidet, um mit der Nacht zu verschmelzen. Er wurde um 03:25 Uhr in Val-d’Oise verhaftet, unmittelbar nachdem er sein Fahrrad in seinen Wagen verfrachtet hatte, um nach Hause zurückzukehren. Ein Muster, das sich dutzende Male wiederholt hatte, immer an Wochenenden und meist in den Samstagnächten. Um zu vermeiden enttarnt zu werden, handelte der italienische Ortsansässige sehr sorgsam und diskret, immer alleine, ließ seine Handys zu Hause, nutzte Schutzhandschuhe und Straßen, die mit dem Auto nicht befahrbar waren und vermied Überwachungskameras. All das sind wohlbekannte Techniken der radikalen Linken, um der Polizei zu entgehen, mit denen es ihre Aktivist*innen dieser schwer machen, sie zu identifizieren und zu verhaften.

Der Libertäre parkte sein Auto in Agenteuil oder in Seine-Saint-Denis, bevor er sein Fahrrad aus dem Kofferraum nahm und damit in die gehobeneren Nachbarschaften von Paris aufbrach. Sein Lieblings-Jagdgrund waren die noblen Bezirke der Hauptstadt: Der 8., der 16. und der 17. Seine Ziele waren Autos mit Diplomaten-Kennzeichen, aber auch Autos von Mobilfunkanbietern und Baufirmen, die am Bau von Gefängnissen beteiligt sind. „Er hat die Straßen manchmal stundenlang durchstreift, um seine Ziele zu finden, aber er ging nie irgendwelche Risiken ein, zog es vor mit leeren Händen zurückzukehren oder Sticker auf den Straßen zu verkleben“, erklärte eine Quelle aus Ermittlerkreisen.

Vier Monate lang hat die SDAT, eine auf extremistische Gewalt spezialisierte Polizeieinheit, den Aktivisten nun überwacht, der Berichten zufolge auch in Italien aktiv ist. Jedenfalls ordnen die Anti-Terrror-Polizisten XXX rund 60 Brandstiftungen in den noblen Bezirken von Paris zu, was durch das Ausbreiten des Feuers mindestens das doppelte an abgefackelten Fahrzeugen und beschädigten Gebäudefassaden umfasst. Die Ermittler überwachten den Aktivisten auf klassischem Wege: Telefonüberwachung, Observationen, Beschattungen …

XXX wurde am Montag, den 13. Juni von einem Richter des Gerichts von Bobigny (Seine-Saint-Denis) angeklagt, „Privateigentum in zahlreichen Fällen beschädigt zu haben und Dritte gefährdet zu haben“ und im Verlaufe des Prozesses in U-Haft gesteckt. Die Staatsanwaltschaft von Bobigny eröffnete vier Monate zuvor, im Februar dieses Jahres, eine vorausgehende Ermittlung. Im Polizeigewahrsam berief sich der Vierzigjährige auf sein Recht zu schweigen und weigerte sich, seine DNA abzugeben. Er wird verdächtigt, sich zu seinen Taten auf der linksradikalen Propagandaseite attaque.noblogs.org bekannt zu haben, von der er auch der Administrator sei.

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Mann der „linksradikalen“ Bewegung verhaftet, der verdächtigt wird, rund 60 Fahrzeuge im Île-de-France angezündet zu haben
17. Juni, 2022

Am 11. Juni 2022 wurde in Paris ein Mann verhaftet, der verdächtigt
wird, seit 2017 58 Fahrzeuge in Paris und Seine-Saint-Denis angefackelt zu haben. Er wurde Angaben der Staatsanwaltschaft von Bobigny zufolge früher in dieser Woche in Untersuchungshaft gesteckt und gegen ihn wird wegen „Zerstörung/Beschädigung mit gefährlichen Mitteln und der Gefährdung Dritter“ ermittelt.

Den Informationen von franceinfo zufolge wird der Verdächtige, der rund 40 Jahre alt ist, von den Ermittlern als Angehöriger der radikalen Linken betrachtet, genauer als Angehöriger der anarchistisch-autonomen Bewegung. Er bekannte sich zu den Brandstiftungen auf einer Webseite, deren Administrator er sei. Teilweise dank dieser Seite waren die Ermittler in der Lage, die 58 Brandstiftungen auszumachen, die sie ihm zuordnen. [Gemäß einer „dem Fall nahestehenden Quelle“, die mit der AFP gesprochen hat, wurden infolge der Ausbreitung der Feuer „insgesamt mehr als 100 Fahrzeuge vollständig zerstört“ und „10 Gebäudefassaden angekokelt“].

Der Mann handelte alleine und vorsätzlich. Er erkundete die Region,
indem er sie nachts und an Wochenenden mithilfe eines Fahrrads oder Rollers besuchte und wusste genau, wo sich die Videoüberwachungskameras befinden. Die betroffenen Fahrzeuge gehörten zu privaten (Eiffage) und staatlichen Firmen (Enedis, RATP), oder zu Telekommunikationsunternehmen oder den Medien. Auch Diplomatenfahrzeuge wurden in Brand gesteckt. Sie standen in Paris, vor allem im Osten und Westen der Hauptstadt, sowie in Seine-Saint-Denis.

In flagranti festgenommen

Die Staatsanwaltschaft von Bobigny eröffnete am 8. März 2022 ein Verfahren und betraute das SDAT, die Anti-Terrror-Abteilung, damit, nachdem in der Nacht vom 4. auf den 5. März im 16. Arrondissement von Paris zwei Diplomatenfahrzeuge abgebrannt waren. Der Verdächtige wurde schließlich in Folge polizeilicher Überwachung in der Nacht vom 10. auf den 11. Juni verhaftet, als er Feuer an einem Diplomatenfahrzeug im 17. Arrondissement der Hauptstadt legte. Das Feuer verschlang außerdem sieben daneben abgestellte Fahrzeuge.

Bei der Durchsuchung seiner Wohnung in Oise entdeckten die Ermittler neben anderen Dingen eine Karte, auf der die Standorte der
Videoüberwachungskameras der Stadt Paris eingezeichnet waren. In seinem Fahrzeug wurden ein Feuerzeug, eine Polizeiarmbinde, Farbdosen, ein Taser und Nothämmer zur Zerstörung von Fensterscheiben beschlagnahmt.


Auszüge aus der französischen Presse; via sansnom.noblogs.org

[Calgary, Kanada] Hitzewellen: Auf dem Lagerplatz von Bothar

Wir sind Anarchist*innen, die den antikolonialen und
anti-extraktivistischen Kämpfen in Turtle Island verbunden sind. Wir haben den Kampf der Wet’suwet’en Landverteidiger*innen gegen die Coastal GasLink Pipeline (CGL) und die darauf folgende Repression durch die RCMP (Bundespolizeibehörde) auf ihrem Territorium verfolgt. Wir wollen, dass die an diesem Projekt beteiligten Unternehmen und Profiteure wissen,dass wir sie für die kolonisierende Gewalt dieses Pipelinesprojekt mitverantwortlich machen. Sie sind auf und außerhalb des Territoriums nicht sicher vor uns.

Irgendwann im letzten Monat haben wir dem Lagerplatz des Unternehmens Bothar in Calgary einen Besuch abgestattet. Nach einiger Recherche haben wir herausgefunden, das Bothar dasjenige Unternehmen ist, das mit dem Untertunnelungsprozess (aka der Bohrung) des Wedzin Kwa beauftragt ist, der letzten von neun Flussquerungen, die zur Fertigstellung der Coastal GasLink Pipeline gebaut werden müssen.

Basierend auf unserer Aufklärungsarbeit wussten wir, dass diese Firma auf ihrem Lagerplatz in Calgary mindestens drei Bohrköpfe, zwei Suspensions-Mischer (für den Bentonit-Prozess), zwei Rohr-Schubdüsen-Gruppen und zwei Kontrolleinheiten zur Steuerung der Bohrung während ihres Verlaufs stehen hat.

Mit ein bisschen Übung und etwas sicherer Internetrecherche konnten wir schnell lernen, wie man einen transportierbaren Acetylen-Sauerstoff-Schweißbrenner benutzt. Wir brachen auf das Gelände ein, auf dem die Ausrüstung gelagert ist. Selbst mit zunehmenden Polizeipatrouillen und einem belebten Nachbarschaftsgrundstück waren wir in der Lage, mehrere Teile der Ausrüstung zu sabotieren, darunter die Rohr-Schubdüsen, die dazu benutzt werden, die Rohre unter den Flussbetten zu verlegen. Die gesamte Operation dauerte weniger als eine Stunde und wir haben in unserem Windschatten schwerwiegende Schäden hinterlassen. Nun wissen sie, dass wir sie jederzeit und überall treffen
können.

Ein großer Teil von Bothars Schlüsselausrüstung stammt von den deutschen Herstellern Herrenknecht [Hauptsitz in Schwanau], sowie Bauer [Hauptsitz in Schrobenhausen]. Wenn du in Deutschland wohnst, statte ihnen doch gerne einmal einen Besuch ab. Sie sind Komplizen dabei, die Souveränität Indigener zu verletzen und die angestammten Territorien der Wet’suwet’en zu zerstören.

Die hier angewandte Taktik ist eine von vielen, die gegen die CGL angewandt werden. Wir haben uns aus mehreren Gründen dazu entschieden, Bothar direkt anzugreifen. Zunächst weil der Angriff auf die Ausrüstung der Firmen, die an diesem Projekt beteiligt sind, sie dabei beeinträchtigt, ihre Arbeit zu leisten.

Darüber hinaus vergrößert der Angriff auf Unternehmen abseits der Baustelle die finanziellen Kosten der Verteidigung dieses Projekts. Die Kosten der beschädigten Ausrüstung und die daruas folgenden Verzögerungen erzeugen eine finanzielle Abschreckung, an dem CGL-Projekt teilzuhaben, das bereits jetzt weit das ursprüngliche Budget übersteigt. Der Verlust von Ausrüstung und Verzögerungen können dabei helfen, das Blatt zu unseren Gunsten zu wenden. Wenn sie bloß ihre Investitionen einer einzigen Bohrstelle verteidigen müssen, dann können sie sich ziemlich auf die Schwärme von Bullen und Sicherheits-Schlägern verlassen, die derzeit den Yintah der Wet’suwet’en brechen. Aber wenn sie ihre Investionen überall in Turtle Island verteidigen müssen? Dann
viel Glück.

Schließlich zeigt der Angriff auf Unternehmen an ihrem Sitz, dass dieser Kampf nicht auf das Territorium der Wet’suwet’en beschränkt ist. Je mehr Firmen angegriffen werden, desto klarer ist unsere Botschaft. Die Wet’suwet’en haben zu Aktionen in Solidarität aufgerufen und das ist unsere Antwort.

Lasst dies eine Warnung an alle Firmen sein, die beabsichtigen dem Planeten weiteren Schaden zuzufügen, um zu profitieren, sowie an all jene, die die indigene Souveränität zugunsten weiterer kapitalistischer Interessen verletzen. Egal wie viel Überwachung, Sicherheitsdienste und Polizeipatrouillien sie einsetzen, um sich zu schützen, wir werden immer Schlupflöcher in ihren Systemen finden. Wir können sie treffen. Wir werden in ihre Höfe eindringen, wir werden ihre Ausrüstung zerstören, wir können ihre „Vormärsche“ gegen sie wenden. Wenn du und deine Gefährt*innen euch inspiriert fühlen, die industriellen Player auf diesem abgefuckten imperialistischen Spielbrett ins Visier zu nehmen, dann ist die Zeit dafür jetzt.

– Einige Anarchist*innen

P.S.: Wenn du loslegen willst, aber nicht weißt wie, dann schau dir diese Anleitungen an, um Inspirationen zu bekommen:


Übernommen von Montreal Counterinfo

[München] Die G7-Bullerei riecht angekokelt

Vom 26. bis 28. Juni findet der nächste G7-Gipfel auf dem Schloss Elmau statt, einem Luxushotel am Fuß der bayerischen Alpen. Zu dieser Gelegenheit läuft München, die Hauptstadt dieser Region, selbstverständlich vor Bullen nur so über (18 000 sind vorgesehen), außerdem werden zehntausenden Demonstrant*innen erwartet.

Alle Vorbereitungen auf den Gipfel verliefen also wie am Schnürchen, außer dass auf einmal, am Mittwoch, den 22. Juni gegen 3 Uhr morgens, also einige Tage vor dem Besuch der Henker des Staates, in der Hochstraße in München, acht Fahrzeuge der Bundespolizei, die brav hintereinander geparkt waren, in Flammen aufgingen, während sie geduldig auf ihren Einsatz warteten. Ein Teil ihrer Ausrüstung wurde ebenfalls flambiert (Schilde, Helme, schusssichere Westen etc.), der Sachschaden beläuft sich auf hunderttausende Euro. Ein Hubschrauber und etwa zwanzig Streifen wurden unmittelbar danach in der Umgebung eingesetzt, um die Unbekannten mit dem warmen Händchen aufzuspüren, jedoch vergeblich.

Was die bürgerlichen Lumpen des Aktionsbündnisses „Stop G7 Elmau“ anbelangt, die die pazifistische Großdemonstration gegen den Gipfel der Staatschefs organisieren, haben sie nichts besseres zu tun gehabt, als sich in einer Pressemitteilung, die ihr Gewicht in Erdnüssen wert ist, von diesem schönen Angriff zu distanzieren: „Wir halten derartige Aktionen für politisch falsch und kontraproduktiv. Polizeiautos abzufackeln ist keine geeignete Form des Protests gegen die G7. Das ist nur Wasser auf die Mühlen politischer Hardliner, die mit immer massiveren Polizeieinsätzen Demonstrationsrechte aushöhlen und beseitigen wollen.“ Doch wenn man weiß, dass „Stop G7 Elmau“ sich auch dem Engagement „gegen die Klimaerwärmung“ verschrieben hat, denkt man sich, dass sie in ihrem demokratischen Manifest einen kleinen Fehler gemacht haben: sie wollten wahrscheinlich eher sagen „gegen die Erwärmung gegen die Polizei“ und „für das Recht der Mächtigen friedlich den Planeten zu zerstören“…


Zusammenfassung der deutschen Presse vom 22. Juni 2022, übernommen von Sans Nom

[Genf (Schweiz)] Schön wie ein zukünftiger Abschiebeknast und eine Bullenwache, die in Flammen aufgehen

Am Freitag, den 20. Mai brach gegen 17 Uhr in Grand-Saconnex, dem Flughafengebiet von Genf, ein gigantisches Feuer aus. Ein kompletter Gebäudeteil des im Bau befindlichen zukünftigen Bundesasylzentrums fiel den Flammen zum Opfer. Das Gebäude, das dort neben den Startbahnen des Flughafens Cointrin gebaut wird, hätte im Herbst 2023 eröffnet werden sollen und sowohl Asylsuchende, als auch abgelehnte Asylantragssteller aus der ganzen Schweiz beherbergen sollen (250 Betten waren geplant). Das 25 Millionen Franken teure Gebäude war seit seiner Planung als ein „teilweises-Gefängnis Zentrum“ umkämpft und viele Tags wie „Kein Abschiebeknast“ zieren noch immer seine Nachbarschaft.

Das Sahnehäubchen ist, dass dieses gigantische Bundesgebäude, das abgebrannt ist, auch die Räumlichkeiten der Internationalen Polizei (IP) beherbergen hätte sollen, die für „Sicherheit bei diplomatischen Missionen sorgen, migrationspolizeiliche Aufgaben, den Schutz von VIPs und die Flughafensicherheit übernehmen“, sowie die französisch-schweizerische Polizei und die Zollbehörde. Seine für 2022 geplante Einweihung wurde nun um mehrere Monate verschoben und bislang wurde kein neues Datum angesetzt.

Angaben der Polizei von Genf zufolge brach das Feuer im Dachstuhl aus, wo Abdichtungsarbeiten zugange waren, die zur Explosion mehrerer dort vorhandener Gasbehälter führte. Die Sprecherin Joanna Matta beschränkte sich darauf mitzuteilen, dass die Ermittlungen laufen würden und wollte einen „kriminellen Hintergrund“ nicht ausschließen. Wegen des dichten Rauchs wurde der gesamte Flugverkehr am Genfer Flughafen ebenfalls für beinahe zwei Stunden unterbrochen; 22 Flüge fielen aus oder wurden an die Flughäfen von Lyon und Basel verlegt und es gab erhebliche Verspätungen.


Zusammenfassung aus der Schweizer Presse vom 20. bis 23. Mai 2022 via Sans Nom

[München] Hausdurchsuchungen bei Anarchist:innen in München – Die Repression setzt sich fort.

Nachdem die Bullen vor etwas mehr als einem Monat im Rahmen eines 129er-Verfahrens mehrere Wohnungen von Anarchist:innen in München gerazzt haben, wie auch die anarchistische Bibliothek Frevel und eine Druckerei, führen sie jetzt ihre repressiven Bestrebungen fort.
Offenbar war ihnen der Diebstahl einer ganzen Druckerei noch nicht genug: indem sie nun den Vermieter der Bibliothek unterdrucksetzten und einschüchterten, gelang es ihnen, diesen zur Kündigung des Vertrages zu bewegen, sodass die Bibliothek ihren Raum nach Ende der Kündigungsfrist, also Anfang Dezember, verlieren wird.

Wie es weitergeht, ist noch ungewiss, wer die Bibliothek allerdings besuchen will, um sich zu verabschieden oder uns noch kennenzulernen, ist hiermit herzlich eingeladen.

Kackapolizei!

Weiterführendes folgt demnächst.


Übernommen von de.indymedia