[Russland] Zahlreiche Angriffe auf militärische Rekrutierungsbüros

Lukhovitsy

In Lukhovitsy, in der Region Moskau, warf des Nachts ein orstansässiger Mann Molotow-Cocktails auf das militärische Rekrutierungsbüro und Musterungsamt. Er versuchte dadurch die Akten mit persönlichen Daten der Reservisten zu zerstören – Wehrpflichtige, die für den Krieg in der Ukraine eingezogen werden könnten. Wir veröffentlichen seine Erklärung:

Gestern habe ich das militärische Rekrutierungsbüro und Musterungsamt in Lukhovitsy in der Region Moskau in Brand gesteckt und das mithilfe einer GoPro gefilmt. Ich habe die Tore in den Farben der ukrainischen Flagge bemalt und geschrieben: „Ich werden meine Brüder nicht töten!“ Dann bin ich über den Zaun geklettert, habe Benzin an der Fassade ausgeschüttet, habe die Fenster zerbrochen und Molotow-Cocktails ins innere geworfen. Ziel war es das Archiv mit den Akten der Wehrpflichtigen zu zerstören, das in diesem Gebäudeteil liegt. Das sollte die Mobilisierung in diesem Bezirk verhindern. Ich hoffe, dass ich meine Klassenkameraden nicht in Gefangenschaft oder in den Auflistungen der Toten wiederfinden werde.

Ich denke das sollte verbreitet werden. Die Ukrainer sollten wissen, dass Menschen in Russland für sie kämpfen, nicht jeder Angst hat und es Menschen gibt, die sich für sie interessieren. Unsere Protestierenden sollten dazu inspiriert werden, radikaler zu handeln. Und das sollte den Kampfgeist der russischen Armee und Regierung noch mehr brechen. Lasst diese Schwuchteln wissen, dass ihre eigenen Leute sie hassen und sie auslöschen werden. Bald schon wird der Boden unter ihren Füßen brennen und die Hölle wird sie bei ihnen Zuhause ebenso erwarten.

Unterdessen sind Details der Flucht des Brandstifters bekannt geworden. Die Journalist*innen von „MK“ berichteten, dass Kirill, ein 21 Jahre alter ortsansässiger Bürger, nachdem er in der Nacht des 28. Februar Feuer am militärischen Registrierungsbüro und Musterungsamt gelegt hatte, sich seines Telefons entledigte und den Kontakt zu seiner Familie abbrach. Er wurde erst am 8. März an der Grenze zwischen Belarus und Lithauen verhaftet. Der Brandstifter wurde eilig ausgeliefert und zum russischen Innenministerium in Lukhovitsy verbracht. Kirill erklärte der Polizei, dass er beabsichtigt hätte in die Ukraine zu gelangen, wo die Russische Föderation einen „Sondereinsatz“ durchführt. Es wurde ein Strafverfahren gegen ihn eröffnet, wegen „Vandalismus“.

Am 13. März bat er früh am Morgen um Erlaubnis, auf die Toilette gehen zu dürfen. Der Mann war ungefesselt und nach dem Toilettengang wurde er zum Verhörzimmer eskortiert. Dort ergriff Kirill die Gelegenheit unaufmerksamen Personals und spang aus dem Fenster und rannte davon. Es gelang ihm, über einen drei Meter hohen Zaun mit Stacheldraht zu klettern und er flüchtete in Richtung der Autobahn M5. Derzeit wurden die Spuren des Flüchtigen in die Wälder von Kolomna verfolgt.

Voronezh

Am Abend des 2. März warf eine unbekannte Person in Voronezh eine Glasflasche mit brennbarer Flüssigkeit gegen die Eingangstür des für zwei Stadtbezirke zuständigen militärischen Rekrutierungs- und Musterungsbüros, setzte diese in Brand und flüchtete. Das Feuer zerstörte einen Teil der Tür, niemand wurde verletzt. Dem Angreifer gelang es zu entkommen. Unglücklicherweise wurde das Gesicht des  mutmaßlichen Brandstifters von Videoüberwachungskameras aufgezeichnet und so versuchen die Bullen nun, ihn zu identifizieren.

Sverdlovsk Region

Am 13. März 2022 wurde eine weitere Brandstiftung berichtet. Gemäß den Angaben der Cops, warf ein 25 Jahre alter Verkaufsassistent eines Computergeschäfts gegen 5 Uhr morgens Molotow Cocktails gegen die Tür des militärischen Rekrutierungs- und Musterungsbüros in der Revolutsionnaya Straße und protestierte damit dagegen, Wehrpflichtige in die Ukraine zu entsenden. Unglüchlicherweise wurde er gefasst und des versuchten Mordes angeklagt, da sich der Wachmann zum Zeitpunkt des Angriffs im Gebäude befand. Der Wachmann wurde nicht verletzt.


Via Dark Nights.