Archiv der Kategorie: Bericht

[Brüssel] Die Polizei-Infrastruktur niederbrennen

Das Hauptquartier der Hundestaffel von Montgomery wurde am 2. März 2022 durch Molotow-Cocktails beschädigt.

Die in der Androméde Allee in Woluwe-Saint-Lambert gelegene Hundestaffel von Montgomery wurde am Mittwoch gegen 5:30 Uhr Ziel eines Angriffs mit Molotow-Cocktails, sagte Michaël Jonniaux, der Oberbulle des Gebiets und bestätigte damit einen Bericht von Sudinfo. Mehrere Fahrzeuge wurden beschädigt, ebenso wie das Gebäude. Es gab keine Verletzten, weder Mensch noch Tier.

„Das Gebäude war zur Zeit des Angriffs leer, es befanden sich weder Menschen noch Tiere darin, also wurde auch keiner verletzt. Nichtsdestotrotz sind drei Fahrzeuge schwer beschädigt. Und auch das Gebäude ist bedeutend beschädigt, was es für einige Zeit unbenutzbar machen wird“, sagte der Oberbulle Michaël Jonniaux.

Eine Ermittlung, die die Umstände der Ereignisse aufklären soll, ist bereits eingeleitet. Eine weitere Polizeiwache im westlichen Polizeibezirk Brüssels wurde am Montag Abend ebenfalls mit Molotow-Cocktails angegriffen. Dabei handelt es sich um das Polizeipräsidium von Molenbeek-Saint-Jean, das an der Rue du Facteur gelegen ist. Auch hier wurde eine Ermittlung eingeleitet, die die Angreifer ermitteln soll.


Übersetzt aus dem Englischen von actforfree.noblogs.org. Via sansnom.noblogs.org.

[Hamburg] Brandanschlag auf das Auto von ehemaliger Polizeispitzel Astrid Oppermann

Es war uns eine Freude, heute das Auto von Astrid Oppermann in der Nähe ihrer Winterhuder Wohnung im Maria-Louisenstieg anzuzünden.

 Astrid Oppermann hat unter dem Namen Astrid Schütt 2006-2013 als verdeckte Ermittlerin die autonome Szene in Hamburg bespitzelt. Sie war regelmäßige aktive Teilnehmerin der autonomen Vollversammlung, bereitete den autonomen Kongress in Köln mit vor, sie fuhr zu den Protesten gegen den Weltklimagipfel in Kopenhagen, war an den Mobilisierungen gegen die Innenministerkonferenz 2010 und den Protest gegen den sog. „Tag der Deutschen Zukunft“ 2012 in Hamburg beteiligt. Sie produzierte Dossiers über viele Genoss:innen und Gefährt:innen. Wie ihre Spitzelkolleg:innen Maria Böhmichen, Iris Plate, Kristian Krumbeck u.a. konnte sie ihre Polizeiarbeit ohne Folgen nach ihrer Enttarnung fortsetzen. Wir sprechen uns dafür aus, Spitzel zukünftig nach ihrer Enttarnung anzugreifen, sowohl körperlich als auch ihre Wohnungen, Autos etc.

Ihnen sollte klar werden, dass ihre miese Tätigkeit nicht folgenlos bleibt und Risiken birgt.

Kein Feierabend für Spitzel

Feuer und Flamme ihren Autos

Freiheit für Lina, Jo, Dy, Findus,Kübel, Adel, Ella, Jan und Gizmo

 

Resentful

Entnommen von de.indymedia.org.

[Orléans, Frankreich] Die Polizeistation mit entflammten Mülltonnen garniert

In Brand gesetzte Mülltonnen, die unter die Fenster der Argonne-Polizeistation in Orléans geschoben worden waren, hinterlassen große Schäden an der Fassade

Am Montag, den 28. Februar, kurz vor 21 Uhr, wurden Mülltonnen angezündet und vor den Haupteingang und den Mitarbeitereingang der Argonne-Polizeistation in Orléans geschoben. Während das Gebäudeinnere von den Flammen verschont wurde, wurde die Außenfassade stark beschädigt.

Die Bilder der Überwachungskamera erlauben zu sehen, wie vier vermummte Personen die Mülltonnen des Wohnblocks gegenüber nehmen, diese in Brand stecken und sie vor dem Haupteingang und einem Hintereingang der Polizeistation abstellen.

Ein Ermittlungsverfahren wurde eröffnet. Ab Montag abend wurden von den Technikern der technischen und wissenschaftlichen Polizei Spuren gesichert. Kein Polizist wurde durch den Brand verletzt; die Polizeistation war zu diesem Zeitpunkt leer und geschlossen. „Aber natürlich handelt es sich hier um ihr Arbeitswerkzeug; es ist schwierig für sie, wir sind von der Situation angewidert“, erklärt der lokale Sekretär der französischen Polizeigewerkschaft Alliance.


Übernommen von Sans Nom.

[Wet’suwet’en Territorium, Kanada] Baustelle der Coastal GasLink Pipeline verwüstet

In der Nacht auf Donnerstag, den 17. Februar 2022 stürmten vermummte Angreifer*innen eine Baustelle des gegen den Widerstand der Wet’suwet’en auf deren Territorium errichteten Coastal GasLink (CGL) Pipelineprojekts. Während zugleich mehrere Barrikaden auf der Zufahrtsstraße errichtet wurden, sollen rund 20 vermummte Personen die Stromversorgung der Baustelle unterbrochen, das Sicherheitspersonal angegriffen, die Bauarbeiter von der Baustelle gejagt und daraufhin das auf der Baustelle befindliche schwere Gerät nachhaltig zerstört haben. Die Rede ist von einem Schaden in Höhe mehrerer Millionen Euro.

Die fragliche Baustelle war bereits Ende letzten Jahres von Angehörigen der Wet’suwet’en besetzt worden, um den Bau der Pipeline, die an dieser Stelle den Fluss Wedzin Kwah (Morice River) unterqueren, was eine für das Land und seine Bewohner*innen äußerst wichtige Wasser- und Nahrungsquelle gefährdet. Deswegen/Darüber hinaus gilt der Flusslauf an dieser Stelle als heiliges Gebiet. Nachdem das am Standort der jetzigen Baustelle errichtete Camp der Widerstand leistenden Wet’suwet’en geräumt wurde, hat der Angriff von Donnerstag wohl ein weiteres Mal dafür gesorgt, dass der Pipelinebau vorerst zum Erliegen kommt.

Die nachdem die Arbeiter von der Baustelle gejagt wurden alarmierte und sofort vorrückende und bereits zuvor in der Nähe stationierte Polizei hatte auf ihrem dutzende Kilometer langen Anfahrtsweg mit mehreren Barrikaden zu kämpfen, bestehend aus Bäumen, Nagelbrettern, brennenden Barrikaden, sowie einem Schulbus. Bei ihrem Räumungsversuch dieser Barrikaden wurden die Bullen  mit Rauchbomben und Brandsätzen beworfen, ein Bulle wurde dabei verletzt.

Als die Polizei dann endlich auf der Baustelle eintraf, konnte sie nur noch das Ausmaß der Zerstörung feststellen. Die Angreifer*innen waren entkommen. Auch die weiteren Ermittlungen dürften sich als schwierig herausstellen, da die Personen das Gelände vermummt betraten und durch die Unterbrechung der Stromversorgung die Videoüberwachung frühzeitig außer Kraft setzten.


Artikelteile übernommen von den bei Warrior Publications gespiegelten Presseberichten [1, 2]


Ein Kommentar zum Angriff auf die Coastal GasLink Baustelle an der Servicestraße Marten Forest

Von Gord Hill

Was wie ein hochgradig effektiver Akt der Sabotage aussieht, der von Indigenen Landverteidiger*innen durchgeführt worden sein könnte, das nährt die Verschwörungstehorien …

Und manche tehoretisieren nicht einmal nur, sie stellen es als Tatsache dar: Es waren die Cops, es war CGL … hier ist eine andere Theorie: Der Angriff wurde von indigenen Menschen durchgeführt, die in der Totenstille und Eiseskälte der Nacht zu einer Mission aufbrachen: Die CGL-Pipeline zu sabotieren.

Sie haben einen waghalsigen und komplexen Angriff durchgeführt, der, so wie ich es mir vorstelle damit begann, die Securitys von den Fahrzeugen und Gebäuden wegzubekommen. Nachdem die Sicherheitsleute die Flucht ergriffen haben wurden Blockaden und Nagelbretter auf der einzigen Zufahrtsstraße, die zur Baustelle führt, platziert, was das Eingreifen der Bullen möglicherweise um Stunden verzögerte. In dieser Zeit haben die Krieger*innen Sabotagen im Umfang von Millionen Dollar verübt.

All das in Betracht ziehend, denke ich, dass es wichtig ist, einzuräumen, dass das einfach das sein könnte, wonach es aussieht: Ein Angriff, der von indigenen Krieger*innen durchgeführt wurde.

Ich habe gesehen, wie Personen etwas über einen Bombenanschlag, der in den 1990er vom RCMP [Bundespolizeibehörde] in Alberta durchgeführt wurde, als Beweis dafür, dass die Bullen False-Flag Angriffe verüben. Dieser Bombenanschlag war Teil der polizeilichen Ermittlungen gegen Wiebo Ludwig und seine Kampagne gegen die Öl- und Gasindustrie. Die Aktion zielte darauf ab, Ludwig in die Falle zu locken. In Zusammenarbeit mit dem Ölunternehmen sprengte die Polizei eine verlassene, ungenutzte Baracke in die Luft. Es war keineswegs ein größerer Sabotageakt, im Gegensatz zu dem, was nun aus dem Territorium der Wet’suwet’en berichtet wird. Es war unbedeutend verglichen mit der tatsächlichen Sabotage, die damals stattfand und derer Ludwig gemeinhin verdächtigt wurde … und von der es seitens der Ölunternehmen und des RCMP eine buchstäbliche Mediensperre gab, die nicht wollten, dass sich die Praxis der Sabotage verbreitete.

Eines der Probleme mit diesem Verschwörungstheorie-Gespinne ist, dass das die Wirksamkeit der Aktion untergräbt. Je mehr sich das verbreitet und je mehr das gärt, desto mehr Menschen fragen sich, ob es wirklich ein authentischer Akt des Widerstands war oder nicht. Wen soll das inspirieren? In wessen Interesse werden Akte des Indigenen Widerstands heruntergespielt, anstatt beworben? Ich glaube außerdem, dass dieses Verschwörungstheorie-Gespinne diejenigen entmutigt, die die Aktion durchgeführt haben (und die nun von der Polizei gejagt werden).

Außergewöhnliche Behauptungen erfordern außergewöhnliche Beweise …

Jedenfalls ist das meine Theorie …


Übersetzung von https://mtlcounterinfo.org/concerning-the-attack-on-the-coastal-gaslink-worksite-on-marten-forest-service-road/

[Dresden] Feuer an Firmenwagen von Knastbauprofiteur Hentschke Bau

In der Nacht des 10. Februar 2022 brannte in Dresden ein Firmenfahrzeug des Unternehmens Hentschke Bau, nachdem es vermutlich im hinteren Bereich in Brand gesteckt worden war. Leider wurde der Brand früh bemerkt, sodass der Schaden durch eine zeitige Löschung auf rund 10.000 Euro beschränkt werden konnte.

Das Unternehmen Hentschke Bau verdient als Betonbau-Unternehmen auch gerne einmal mit dem Bau von Knästen, wie beispielsweise beim Neubau des Knasts in Zwickau-Marienthal.

[München] Abriss-Stopp im Eggarten nach Brandstiftung an Baggern

Für den Bau einer Neubausiedlung haben in der Münchner Eggartensiedlung vor rund drei Wochen die Abrissarbeiten begonnen. Das idyllische Areal beheimatete zuvor nicht nur Fledermäuse und einen alten Baumbestand, sondern es bot auch Obdachlosen Unterschlupf und war bei den Anwohner*innen beliebt.

Nachdem bereits sechs Häuser der Siedlung platt gemacht wurden, war am Donnerstag, den 10. Februar 2022 ersteinmal ungeplanter Abriss-Stopp: gegen 03:40 Uhr bemerkten Bullen, dass zwei zum Abriss eingesetzte Bagger brannten. Die Feuerwehr rückte an und löschte die Brände, dennoch wurde der eine Bagger schwer beschädigt, der andere ist vollkommen zerstört und muss nun mit einem Kran entfernt werden. Es sei ein Sachschaden von rund 150.000 Euro entstanden und wann der Abriss weitergehe, das könne man auch nicht genau sagen.

[Leipzig] Thyssen-Krupp und Obermeyer Sitz angegriffen

In der Nacht auf den 10. Feb haben wir das Bürohaus in der Kantstraße 2 mit Farbe und Steinen angegriffen. Hier haben gleich zwei Schweinekonzerne ihren Sitz. Thyssen Krupp und Obermeyer Gruppe.

Mit diesem Angriff wollen wir Aufmerksamkeit für die Bombadierungen der Türkei in Kurdistan schaffen. Vor wenigen Tagen flog die türkische Luftwaffe unter dem faschistischen AKP-Regime Luftangriffe auf das Geflüchtetenlager Mexmûr, im Gebiet Şengal, sowie in Dêrik in Rojava. Dabei gab es zahlreiche Tote und Verletzte.

Thyssen-Krupp verdient durch Rüstungsgeschäfte mit und in der Türkei sein Geld und ist deshalb zu unserem Angriffsziel geworden.
Als deutscher Industriekonzern mit dem Schwerpunkt der Stahlverarbeitung produziert das Unternehmen unter anderem Hochöfen, Rolltreppen und Aufzüge. Neben dieser Produktion verdient Thysenkrupp, durch die Konzerntochter „ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS)“, mehrstellige Milliardenbeträge mit dem Bau von Kriegsschiffen aller Art. Die türkische Marine ist seit über 50 Jahren Treuer Kunde von TKMS und gehört zu den Hauptabnehmern.
Ein weiterer Zweig des Unternehmens ist eine Produktionsstätte für Stahl im Nordwesten der Türkei. In der Provinz Kocaeli etablierte das Unternehmen die Tochterfirma „Thyssenkrupp Materials Turkey“.

Die Ingenieurgesellschaft Obermeyer ist eine international agierende Ingenieurgesellschaft, die u.a. für den Entwurf des Neubau der Justizvollzugsanstalt Rottweil-Esch verantwortlich war und zudem an der Planung von Infrastruktur für die Bundeswehr beteiligt ist.

Die europäischen Regierungen machen sich mitschuldig im Krieg gegen die Revolution in Kurdistan und Unternehmen wie Thyssen-Krupp oder Obermayer profitieren davon. Die Staaten und Konzerne Europas stützen Erdogans Kriegsmaschine wirtschaftlich und politisch.

Wir dagegen stehen an der Seite des Befreiungskampfes in Kurdistan!

Revolutionäre Grüße an die Kämpfenden in Rojava!


Übernommen von de.indymedia.org

Die Technopolizei von Google Maps und Co…

Ob es darum geht einen untergetauchten Mafiaboss zu finden, Schwarzbauten aufzuspüren oder die Bewegungen von Millionen Menschen während des Lockdowns zu analysieren… Google und Co. helfen immer gerne. 

07. Januar 2022 Nach 20 Jahren im Untergrund wird ein intalienischer Mafiaboss in Spanien verhaftet. Dem nach 13 Jahren Haft aus dem Knast entflohene Gioacchino Gammino, der sich in Madrid eine neue Existenz aufgebaut hatte, wurde Google Streetview zum Verhängnis. Die Bullen, die bereits vermuteten, dass er sich in Madrid aufhalte, erkannten ihn – trotz verpixeltem Gesicht – auf einem Bild von Google Streetview wieder.

August 2021 In einigen französischen Départements nutzt das Finanzamt Services der Hightech-Riesen Capgemini und Google, um Schwarzbauten aufzuspüren. Dazu wird ein künstlich intelligentes Programm genutzt, das Luftaufnahmen des französischen Vermessungsamtes nach Gartenhäusern, Veranden, Anbauten oder Swimmingpools absucht. Dieser Algorithmus, der mit der Technologie von Google entwickelt worden ist, erstellt eine Liste mit „Anomalien“, etwa Swimmingspools an Stellen, an denen keine sein sollten.

Ab 03. April 2020 veröffentlichte Google anonymisierte GPS-Daten von Google Maps-Nutzern auf Android-Geräten und IPhones, um „den Autoritäten dabei zu helfen zu verstehen, wie Social-Distancing-Maßnahmen wie das Home Office und den Lockdown dabei helfen können die Kurve der Corona-Epidemie flachzuhalten“, wie das amerikanische Unternehmen verkündete. Die Daten zeigen insbesondere, wie sehr das Aufsuchen gewisser Orte wie Geschäfte oder Touristenattraktionen in den letzten Wochen sich gewandelt hat. Dabei ist diese Funktion nicht neu: Google Maps benutzt sie bereits seit Jahren, um seinen Nutzern Staus anzuzeigen oder wie voll Geschäfte gerade sind. Diese Daten waren bisher aber nicht für eine ganze Region oder ein ganzes Land verfügbar gewesen.

Seit April 2020 hat übrigens auch das kanadische Gesundheitsamt die GPS-Daten von 33 Millionen Smartphone-Nutzern getrackt, um die Einhaltung der Anti-Corona-Maßnahmen zu überwachen, die Nutzung stark frequentierter Orte zu verfolgen und die Reaktionen der Bevölkerung während des Lockdowns besser nachvollziehen zu können. Im Dezember 2021, nachdem der alte Vertrag mit dem kanadischen Telekommunikations-Unternehmen Telus ausgelaufen ist, sucht die kanadische Regierung nun nach einem neuen Partner zur Überwachung der GPS-Daten bis Juni 2023, mit Option auf eine Verlängerung von drei Jahren. Die Regierung erklärt, dass „auch über die Pandemie hinaus die Mobilitätsdaten eine wichtige Rolle für das Verständnis der Auswirkungen der Bewegungen der Bevölkerung auf anderen Gefährdungen der öffentlichen Gesundheit spielen werden.“ Ottawa plane, „die erzielten Daten für eine zukünftige Nutzung zur Erhaltung der öffentlichen Gesundheit in einer gesicherten Umgebung zu speichern“. Außerdem plane die öffentliche Gesundheitsbehörde „auf Basis der Erfahrungen mit COVID-19 und den Lektionen, die aus den Erfahrungen anderer Länder gezogen werden konnten, eine langfristige mobile Datenspeicherung aus den Funkmasten, um die Initiativen voranzutreiben, die sich mit Fragen zur öffentlichen Gesundheit auseinandersetzen, etwa mit anderen Infektionskrankheiten, der Prävention chronischer Krankheiten und mit psychischer Gesundheit.“


Zusammengestellt aus verschiedenen Artikeln bei Sans Nom.

Kameras mit „smarten“ Ohren

Bisher können öffentliche Überwachungskameras nur sehen, aber nichts hören, weil das Aufzeichnen privater Gespräche (noch) verboten ist. Das passt den Sicherheitsfanatikern einer smarten Kontrollwelt natürlich nicht, und selbstverständlich gibt es bereits ein Start-Up, das eine Lösung parat hat. Das in der französischen Stadt Orléan ansässige Start-Ups Sensivic hat ein System mit „intelligenten“ Lauschern entwickelt. Die Idee: Die Kamera erkennt „unnormale“ Geräusche, wie einen Schrei, einen Schuss, das Splittern von Glas, sonstige Geräusche von Sachbeschädigungen oder Unfällen etc. Daraufhin sendet sie einen Alarm an den Hilfsbullen, der in der Überwachungszentrale hockt, und dreht sich automatisch in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Um das zu können, hört die Kamera permanent zu und erstellt eine „Geräuschlandschaft“ für ihren Standort. Daraus entwickelt sie ein Voraussagemodell, welche Geräusche zu welcher Uhrzeit als „normal“ gelten, und welche sich so sehr von diesem Modell unterscheiden, dass die Kamera sie als „unnormal“ einstuft. Das System soll auf ein bereits existierendes Netz an öffentlichen Überwachungskameras installiert und montiert werden können. Bereits 25 Orte insbesondere im Süden Frankreichs hat Sensivic mit seinen Spionen ausgestattet, auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln mehrerer Städte, etwa Marseille und Rouen, gibt es lauschende Detektoren für „unsoziales Verhalten“.

In Deutschland ist die Überwachung des öffentlichen Raums bisher noch nicht so ausgebaut wie in Frankreich. Diverse „Smart-City“-Projekte in unterschiedlichen Städten zeigen allerdings auch in Deutschland die Entwicklung in Richtung einer smarten und transparenten Totalüberwachung.


Wer mehr zum Thema „Smartifizierung“ lesen will, dem sei die beim Maschinenstürmer Distro erhältliche Broschüre „Smart City. Von Paris bis München: Beiträge zur Zerstörung der urbanen Tech-Dystopie“ und das Buch „Die Smartifizierung der Macht“ von Edition Irreversibel ans Herz gelegt. 

[Montreal, Kanada] Erneute störende Aktionen in Solidarität mit den Wet’suwet’en nehmen (wieder) die Filialen der Royal Bank of Canada ins Visier

In der Nacht des 06. Februar 2022 haben nicht-indigene Allies in Montreal (Tio’Tia:Ke) ihre Solidarität mit dem Gidimt’en Stamm der Wet’suwet’en Nation gezeigt. Sie antworten damit auf einen Aufruf der Ältesten der Wet’suwet’en, Kanada in Reaktion auf die Invasion ihres Gebietes, des Yintah durch die RCMP [Bundespolizeieinheit] im dritten Jahr in Folge, lahmzulegen.

Wir haben uns vieler verschiedener Taktiken bedient: Eingeworfene Fensterscheiben, verklebte Schlösser und Kartenlesegeräte und angesprühte Einrichtung mit dem Schriftzug „Fuck RBC“ versehen, damit alle Kunden der Royal Bank of Canada (RBC) wissen, warum ihre Bank in den letzten 5 Monaten beständig angegriffen wurde.

Die Wet’suwet’en leisten gerade Widerstand gegen den Bau einer Ölpipeline durch Costal GasLink, ein Unternehmen von TransCanada Energy – das in Kanada bekannt dafür ist, die Energy East Pipeline bauen zu wollen –, auf ihrem Stammesgebiet. Unter anderem gefährdet der Bau der Pipeline den Wedzin Kwa River, da die Pipeline unter ihm hindurch laufen soll. Dieser Fluss dient als eine Quelle für Wasser und Fisch und ist für die traditionellen Praktiken der Wet’suwet’en von zentraler Bedeutung.

Es waren kleine und einfache Aktionen und wir ermutigen alle, mit ihren vertrauten Freund*innen zusammenzukommen und all die unterschiedlichen Wege auszuprobieren, auf die wir die RBC abfucken können. Tatsächlich haben verschiedene Solidaritätsaktionen an verschiedenen Orten im sogenannten Kanada in den letzten Wochen stattgefunden. Der Aufruf zu Solidaritätsaktionen gilt weiterhin: „Der Gidimt’en Stamm lädt dich dazu ein, Demonstrationen und Aktionen in deiner Region zu organisieren. Er ruft außerdem dazu auf, den Druck auf die Regierung, die Banken und Investoren zu erhöhen, […] zu Spenden […] und in das Camp zu kommen.“

Solidarität mit allen Menschen, die Widerstand leisten! Nein zu Coastal GasLink!


Übersetzung eines Textes bei Montreal Counter-info.