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[Montreal, Kanada] Nächtlicher Besuch bei einem Manager der RBC zuhause

Spät in der Nacht des 4. Mai besuchten Individuen, die auf Rache aus waren, das Zuhause von Michael Fortier in der Chester Avenue. Unter Premierminister Stephen Harper war Mister Fortier ein Kabinettsminister der Bundesregierung gewesen. Heute ist er der Vize-Vorsitzende für Kapitalmärkte bei der Royal Bank of Canada (RBC). In seinem großen Haus in der Stadt Mount-Royal (eine wohlhabende Nachbarschaft in Montreal, die durch eine lange Mauer von den Armen und Ausgebeuteten abgegrenzt
ist) versteckt, steht Mister Fortier ohne Zweifel hinter der Entscheidung seines Arbeitgebers, die Finanzierung der Coastal GasLink Pipeline fortzusetzen (sowie hinter all den anderen widerlichen Projekten, die von der RBC finanziert werden).

Während Gletscher schmelzen, sich Dürren, Waldbrände und Hunger ausbreiten, mag Mister Fortier denken, dass sein Geld und seine Beziehungen ihn, seine Kinder und seine Enkelkinder zu schützen vermögen. Aber die ökologisch Enteigneten werden die Namen derer kennen, die dafür verantwortlich sind. Er sollte besser verstehen, dass inmitten dieses Sturms keine*r sicher ist.

In der fraglichen Nacht sprangen die Flammen von einem Brandsatz auf den Motorblock seines vor dem Haus abgestellten Jaguars über.

Dieser Angriff findet in Solidarität mit den Landverteidiger*innen der Wet’suwet’en statt, sowie all denjenigen, die gegen die extraktivistische Industrie kämpfen.


Übersetzt von Montreal Counterinfo.

[Montreal, Kanada] Erneute störende Aktionen in Solidarität mit den Wet’suwet’en nehmen (wieder) die Filialen der Royal Bank of Canada ins Visier

In der Nacht des 06. Februar 2022 haben nicht-indigene Allies in Montreal (Tio’Tia:Ke) ihre Solidarität mit dem Gidimt’en Stamm der Wet’suwet’en Nation gezeigt. Sie antworten damit auf einen Aufruf der Ältesten der Wet’suwet’en, Kanada in Reaktion auf die Invasion ihres Gebietes, des Yintah durch die RCMP [Bundespolizeieinheit] im dritten Jahr in Folge, lahmzulegen.

Wir haben uns vieler verschiedener Taktiken bedient: Eingeworfene Fensterscheiben, verklebte Schlösser und Kartenlesegeräte und angesprühte Einrichtung mit dem Schriftzug „Fuck RBC“ versehen, damit alle Kunden der Royal Bank of Canada (RBC) wissen, warum ihre Bank in den letzten 5 Monaten beständig angegriffen wurde.

Die Wet’suwet’en leisten gerade Widerstand gegen den Bau einer Ölpipeline durch Costal GasLink, ein Unternehmen von TransCanada Energy – das in Kanada bekannt dafür ist, die Energy East Pipeline bauen zu wollen –, auf ihrem Stammesgebiet. Unter anderem gefährdet der Bau der Pipeline den Wedzin Kwa River, da die Pipeline unter ihm hindurch laufen soll. Dieser Fluss dient als eine Quelle für Wasser und Fisch und ist für die traditionellen Praktiken der Wet’suwet’en von zentraler Bedeutung.

Es waren kleine und einfache Aktionen und wir ermutigen alle, mit ihren vertrauten Freund*innen zusammenzukommen und all die unterschiedlichen Wege auszuprobieren, auf die wir die RBC abfucken können. Tatsächlich haben verschiedene Solidaritätsaktionen an verschiedenen Orten im sogenannten Kanada in den letzten Wochen stattgefunden. Der Aufruf zu Solidaritätsaktionen gilt weiterhin: „Der Gidimt’en Stamm lädt dich dazu ein, Demonstrationen und Aktionen in deiner Region zu organisieren. Er ruft außerdem dazu auf, den Druck auf die Regierung, die Banken und Investoren zu erhöhen, […] zu Spenden […] und in das Camp zu kommen.“

Solidarität mit allen Menschen, die Widerstand leisten! Nein zu Coastal GasLink!


Übersetzung eines Textes bei Montreal Counter-info.

[Montreal, Kanada] Villa von Pornhub-Chef Feras Antoon niedergebrannt

Ob es Brandstiftung war ist bislang unklar. Klar ist jedoch: Viel ist nicht übrig, außer einer Stahlkonstruktion und einem Fundament von der 13-Millionen-Villa des Pornhub-Chefs Feras Antoon. Ob hier wohl jemand zum Feuerzeug griff, um die zahlreichen Videos, auf denen reale Vergewaltigungen zu sehen waren, oder die ohne das Einverständnis ihrer Protagonist*innen auf der Webseite publiziert worden waren und mit denen Pornhub Geld scheffelte zu rächen, oder ob sich vielleicht jemand an der sexuell-normativen Prüderie des Mediums Porno gestört hat? Oder ist das Ganze vielleicht doch Ausdruck der Prüderie derjenigen, die lieber hätten, dass im Schlafzimmer Kameras ebenso wie Licht ausbleiben und sich der sexuelle Akt nach den (angeblichen) Erfordernissen einer Empfängnis richtet? Anstatt sich in Spekulationen über mögliche Motive zu verlieren und so vielleicht mehr als alles andere die Arbeit der Bullen zu verrichten, lässt sich so ein Brand ja auch schlicht vom Resultat her betrachten: Irgendeiner dieser Internet-Bonzen, der Geld mit dem Ausverkauf sexueller Sehnsüchte und Begierden verdient hatte und sich ganz nebenbei noch an der Einengung erotischer Phantasien in sexuelle Normen – oder vielmehr letztlich mehr oder weniger eine einzige sexuelle Norm – beteiligt hat, und der dabei auch kein Problem damit hatte, videographisch dokumentierte Vergewaltigungen und andere sexualisierte Gewalt zu einem Teil dieser Norm ebenso wie einem Mittel seiner Bereicherung zu machen, ist nun ein paar Millionen Euro ärmer.