Schlagwort-Archive: Sabotagen & Angriffe

[Berlin] Feuer für Hertz LKW – nicht nur für Hungerstreiker Michailidis

Mit einfachen Mitteln sabotieren wir die Infrastruktur des Feindes. Das der Autovermieter Hertz ein Gegner ist, wurde nicht erst durch einen Angriff auf ihre Filiale und weitere Brände ihrer Fahrzeugflotte in Athen bekannt. Nicht nur die griechische Polizei wird von Hertz zu bevorzugten Konditionen mit Fahrzeugen ausgerüstet, auch in anderen Staaten werden aktive und ehemalige Bullen und Militärs laut Eigenwerbung unterstützt.

 

Hertz gehört zu den Firmen, die den stetigen Zwang zur Mobilität forcieren. Alles und Jede/r muss immer sofort überall verfügbar sein. Lieferdienste, Mietfahrzeuge und Uber dominieren inzwischen den Verkehr in den Städten. Nebenbei erstellen sie Datensammlungen über bewegte Sachen und Personen für die Fahndungscomputer der Polizei, Hertz auch indem sie Fahrer*innen während der Fahrt filmen.

Im sozialen Krieg und im Krieg Staat gegen Staat, stehen wir Fahnenlos an der Seite der Unterdrückten gegen die Unterdrücker und Hertz steht auf der Seite der Macht, mal unter der griechischen Fahne in den Jeeps von OPKE, mal unter der US Fahne an den Trucks der Nationalgarde oder unter der Fahne des Kapitals an ihren Transportern, mit denen sie in Deutschland von dem Zwang der Mierter*innen zum ständigen Umzug aus teuren Wohnungen profitieren.

 

In der Nacht zum 25. Mai zündeten wir einen Lastwagen von Hertz im nördlichen Berliner Bezirk Reinickendorf an, als minimales Zeichen unserer Solidarität für Giannis Michailidis, der sich seit dem 23. Mai im Knast von Malandrinos im Hungerstreik befindet.

Viel Kraft und Freiheit wünschen wir auch Lina, die seit 18 Monaten in Untersuchungshaft sitzt.

 

Gleichzeitig steht unsere Aktion im Rahmen ähnlicher Taten weltweit, die alles zu Asche brennen, was für den Krieg von Nutzen sein kann.

 

… bis zur Zerstörung des letzten Käfigs. (A)


Via de.indymedia

[Berlin] LKA-Beamtin Thörmann angegriffen. Getroffen hat es eine, gemeint sind sie alle!

Frau Michaela Thörmann vom Staatsschutz des Berliner Landeskriminalamt wohnt in der Helga-Hahnemann-Str. 19 in 12529 Schönefeld, in einer beschaulichen Vorort-Enklave. Nach ihrer Arbeit am Tempelhofer Damm versucht sie dem Großstadttrubel zu entfliehen und sucht ihre Ruhe im Schatten der Gropiusstadt, im Süden Berlins. Unserer Erkenntnis nach benutzt sie dafür ihren BMW Coupé mit dem Kennzeichen LDS-MT-968, das sie werktags immer auf demselben Parkplatz an der gegenüberliegenden Ecke der Kreuzung vor ihrem Haus parkt.

Dieses Auto haben wir in der Nacht vom 23. auf den 24. Mai in Brand gesetzt.

Auch wenn wir ihre genaue Adresse (s.o) kennen und sie physisch und direkter hätten treffen können, haben wir unsere Mittel auf das Ziel Sachschaden an ihrem Auto zu verursachen begrenzt. Wir verstehen unseren Angriff als Zeichen, dass die Anonymität auch höherer Verantwortlicher des Repressionsapparates niemals sicher ist. Ihr Handeln verlangt nach Konsequenzen. Wir können uns befähigen, diese mit den von uns gewählten Mitteln und zu gegebener Zeit durchzusetzen. Ihr zerstörtes Auto und die daraus entstehende Unsicherheit wird ihren Alltag zumindest kurz unterbrochen haben. Es wird sie daran gehindert haben, wie gewohnt ihrer Arbeit – der politisch motivierten Verfolgung von Menschen – nachzugehen.

So wie tausende Polizeibeamt*innen uns auflauern, ausspähen, verfolgen und einzusperren versuchen, haben wir sie mehr im Blick als es ihnen wahrscheinlich lieb ist. Wenn sie unsere Haustüren eintreten, dann müssen sie damit rechnen, dass wir auch zu ihnen kommen.

Mit diesem Ansatz sind wir nicht allein: Wir stellen diesen Angriff in eine Reihe mit der Aktion der Gefährt*innen in München, die es sich nicht haben nehmen lassen, am 25. November 2021 das Privatauto einer Beamtin zu zerstören (https://chronik.blackblogs.org/?p=15271). In Hamburg wiederum haben Gefährt*innen am 28. Februar 2022 das Auto von Astrid Oppermann angezündet, die von 2006 bis 2013 als verdeckte Ermittlerin gearbeitet hat (https://chronik.blackblogs.org/?p=15469). Am 12. April 2022 wurde ein umfassendes Profil von ihr veröffentlicht (https://de.indymedia.org/node/183749).

Der Repressionsapparat, von dem Frau Thörmann in ihrer Funktion beim LKA mehr als nur ein kleines Rädchen innerhalb der Maschine ist, kontrolliert, unterdrückt und mordet. Seine Geschichte und Tradition ist eine koloniale im Dienst der Ordnung, der Chef*innen und Herrschenden. Die Strategie im Umgang mit den Unterdrückten und Ausgeschlossenen der Gesellschaft sowie kämpfenden Individuen wird maßgeblich von Schreibtischtäter*innen wie ihr mitgestaltet. So sollen sich Menschen im Angesicht von Repression klein, isoliert und wertlos fühlen.

Mit dieser Aktion senden wir ein Zeichen an alljene, die täglich mit dem Repressionsapparat konfrontiert sind. Denen, die sich ihm schutzlos ausgeliefert fühlen, aber auch denen, die sich – immer wieder – bewusst dafür entscheiden sich ihm entgegenzustellen. Wir sind an eurer Seite, teilen eure Angst, das wiederkehrende Gefühl von Ohnmacht und auch die Zweifel im Angesicht des so oft erdrückenden Feindes. Lasst uns unsere Fähigkeiten zum Handeln gemeinsam erforschen und entwickeln! Euer Kampf ist unser Kampf!

Zuletzt bleibt uns, an die durch den Staat und seine Polizei Ermordeten zu gedenken, Namen auf einer Liste, deren Anfang uns nicht bekannt und deren Ende nicht in Sicht ist. So erinnern wir den Bekannten und Namenlosen gleichermaßen, halten ihr Andenken in der direkten Aktion hoch und verschreiben uns einmal mehr dem Kampf gegen Staat, Kapital und alle Hierarchien!

Kein Feierabend für Mörder in Uniform!


Übernommen von de.indymedia

[Hamburg] Internationale grenzenlose Solidarität! Angriff auf das Polnische Konsulat in Hamburg

„…Bereits vor Wochen hat die polnische Regierung den Bau einer Mauer an der Belarussischen Grenze angekündigt. Der Bau hat bereits begonnen und wird in den nächsten Monaten mit Hilfe britischer Pioniertruppen und mehrerer polnischer und internationaler Stahl- und Materialfirmen kontinuierlich fortgesetzt…“

Früh am 21. Mai wurde das Polnische Konsulat in Hamburg (Gründgensstraße 20) mit Farbe und Steinen angegriffen. Auf einer Zufahrtsstraße brannten Barrikaden.
Seit Anfang des Jahres wird für Millionen ein weiterer befestigter Zaun an einer EU-Aussengrenze gebaut, der die rassistische Herrschaft Europas und ihren Wohlstand sichern soll. Im letzten Urwald Europas, zwischen Belarus und Polen, erfrieren geflüchtete Menschen, sie werden misshandelt und letztendlich in Lager gesperrt, die Gefängnisse sind, und von wo aus sie wieder dorthin abgeschoben werden, wo sie Armut, Gewalt, Elend …, der Wunsch nach anderen Lebensbedingungen zur Flucht gebracht haben.

Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine und dem blutigen tobenden Krieg dort sind viele Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Die Reaktion in Deutschland und anderen europäischen Ländern ist ganz anders als gewohnt. Es scheint gar unendliche Ressourcen und Bereitschaft für humanitäre Hilfe in dieser Krise zu geben (und die Unterstützung und Solidarität für ALLE Menschen, die dem Krieg entfliehen ist absolut richtig). Staaten, besonders der polnische Staat, und Politiker:innen, wie beispielsweise Orban in Ungarn, die die letzten Jahre besonders durch ihre rassistische und misogyne Politik auffielen, sind auf einmal wieder akzeptierte hilfsbereite Europäer:innen. Es herrscht Einigkeit. Warum?! Weil es sich abgesehen von strategischem Lagerdenken zu einem großen Teil um weiße Menschen handelt, die aus der Ukraine fliehen. Weiße Vorherrschaft bahnt sich ihren Weg und findet sich in all unseren Köpfen wieder. Gerade deswegen sollten gerade jetzt die besonders unterstützt werden, von denen nicht gesprochen wird, die keine Lobby haben, die egal an welchem Ort die Ausgeschlossenen sein werden, wenn wir nicht anfangen dieser Scheiße etwas entgegen zu setzen. Solidarität mit den Black und People of Colour auf der Flucht sowie im rassistischen Alltag. Solidarität mit den Sinti und Roma, denen die Ausreise aus der Ukraine verwehrt wird.

Homophobe und sexistische Politik, Gesetzgebung und Bildung sind der jahrelange Kurs der PIS-Partei und ihrer Anhänger:innen. Es gibt außerdem ein de facto Abtreibungsverbot in Polen. Diese Aktion ist auch ein solidarischer Gruß an die Frauen* und die LGTBQ Community, die in Polen gegen diese Scheiße kämpfen.

In Zeiten wie diesen zeigt sich die Staatlichkeit von ihrer hässlichsten Seite und die nationale, europäische, militaristische Hegemonie lässt uns die Haare zu Berge stehen und die Kotze hochkommen. Staaten, Grenzen und all diese freiheits-feindlichen Konstrukte und Strukturen müssen angegriffen werden, denn sie können nicht verbessert, nicht reformiert werden.

Bilden wir Netzwerke, Strukturen und Beziehungen, die sich der Herrschaft verweigern.

Solidarität, Mut und Ausdauer für die, die diese Verhältnisse und Ordnung beenden wollen.

Solidarität mit den selbstorganisierten Strukturen, die an der Polnisch-Belarussischen Grenze gegen die Unterdrückung von Menschen kämpfen und ihnen zur Flucht verhelfen.

Solidarität mit den selbstorganisierten Strukturen, die an der Polnisch-Ukrainischen Grenze denen Helfen, die vor dem Krieg fliehen und Widerstand gegen diesen leisten.

Solidarität mit den bei der Demo gegen den polnischen Abschiebe-Knast in Krosno Odrzańskie am 12.02.22 verhafteten und verfolgten Anarchist:innen.

Solidarität mit den Seenotretter:innen der Iuventa, die vom 21.05.22 an in Italien vor Gericht stehen, weil sie sich der menschenverachtenden Abschottung Europas widersetzt und Fluchthilfe geleistet haben.

Europa steht für Krieg, Ausbeutung, Rassismus und weiße Vorherrschaft!
Gegen Europa, gegen jeden Staat und jede Grenze!


Übernommen von de.indymedia.org

[Köln, Berlin] Tausende Leihfahrräder von ihren Fesseln befreit

„Sharen“ wird wieder zum altmodischen „Teilen“, so ganz ohne Geld. In Köln und Umgebung (etwa in Troisdorf und Siegburg) sowie in Berlin wurden in den letzten Wochen und Monaten die Schlösser von Leihfahrrädern massenhaft „beschädigt“, sprich geknackt. Auslöser dafür soll ein entsprechender Aufruf auf der Social-Media-Plattform TikTok gewesen sein, die Schlösser von Leihfahrrädern zu zerschlagen.

In Köln wurde deswegen gut die Hälfte der Flotte (circa 1500 Räder) Ende März innerhalb von nicht einmal zwei Wochen von ihren Fesseln befreit, zeitweise hat der Anbieter Nextbike über 2800 Leihräder aus dem Verkehr gezogen, um sie mit besseren Schlössern auszustatten, sodass in der ganzen Stadt kaum noch Leihräder zu finden waren. Es ist die Rede von insgesamt 2500 „zerstörten“ – häh? ohne Schloss lässt sich so ein Rad doch viel besser fahren! – Leihrädern. Da dies denen, die Geld mit der kapitalistischen Rekuperation des guten alten Teilens machen, natürlich nicht passte, wurde der Betrieb der Fahrräder zwischenzeitlich vollständig eingestellt, im Norden der Stadt richtete Nextbike sogar einen „Fahrradfriedhof“ ein. Auch wenn inzwischen „neue, stabilere und deutlich schwerere Schlösser“ das finanziell und datentechnisch lukrative „Sharen“ wieder ermöglichen, haben sich die Ausleihen der Fahrräder in Köln momentan um die Hälfte reduziert, und die Flotte beträgt nur noch ein Viertel der ursprünglichen Größe. Der Schaden wird auf mehr als eine Million Euro geschätzt.

In Berlin trifft es seit Anfang April die Leihräder der Deutschen Bahn. Man könne derzeit nur „mit einem Teil der Call a Bike“-Räder fahren, weil viele Schlösser mit Gewalt geöffnet und die Räder „unbefugt genutzt“, ja gar „geklaut“ worden seien, erklärte dazu eine Sprecherin der Bahn. Im Klartext: Man kann schon noch mit den Rädern fahren, nur bezahlen muss man dafür nicht mehr. Ärgerlich für die Deutsche Bahn, sicher, nett für alle anderen.  Auch hier ist momentan circa die Hälfte der Flotte (etwa 1800 Fahrräder) von der Vandalismus-Welle betroffen. Deshalb hat die Bahn in „stark betroffenen Stadtgebieten“ die Leihräder vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Die Schlösser waren übrigens erst im Winter von der Bahn erneuert worden. Offenbar kein Hindernis für motivierte Fahrradschlossknacker.


Synthese aus verschiedenen Presseartikeln

[Graz, Innsbruck] Für immer Feind und Henker

Der Mord an einem Menschen in Mannheim (D) durch die Bullen löst wieder Demos und Aktionen gegen die Polizei aus. In Graz wurde eine Polizeistation attackiert und es tauchen immer mehr Graffittis auf..

Mannheim war kein Einzelfall und wird auch leider keiner bleiben. Polizei tötet. Aber hier ein paar Worte warum wir die Polizei immer hassen werden, egal wie brutal sie vorgehen.
Es ist bedenklich dass die Empörung nur dann stattfindet, wenn es Tote gibt. Dann ist sie natürlich am meisten gerechtfertigt und erntet am meisten Verständnis. Doch wir brauchen nicht einmal nach mehr Fakten suchen, (ob der Mensch jetzt migrantisch gelesen war oder nicht), um dazu noch die rassistische Polizei anzuprangern. Bullen morden und der Aufschrei sollte sich immer und überall gegen die Institution per se richten. Die Machtausübung um vermeintlich „Recht und Ordnung“ aufrecht zu erhalten, gehört immer angegriffen und bekämpft. Sie auch nur im Geringsten zu akzeptieren, ist Verrat an allen, die von ihnen verprügelt, ausgeforscht und eingeknastet wurden. Die Bullen schlägern und durchsuchen uns, sie treten und belästigen uns, sie durchwühlen unsere Wohnungen, schmeißen uns aus Häusern, brummen uns sinnlose Strafen auf, schieben unsere Freunde ab, räumen unsere Freiräume, vergiessen Blut an den EU-Außengrenzen… Kurz: Sie vertreten den Staat, der durch Unterdrückung und Ausbeutung die Menschen unter Kontrolle hält.
Es gibt mehr als 1000 Gründe sie zu hassen!

Warum es dennoch in Ö zu keinen Massenprotesten kommt, bleibt fraglich. In Innsbruck hat es eine Sponti gegeben, in Graz Farbangriffe.
Lassen wir unserer Wut freien Lauf und wehren uns gegen die, die uns die Freiheit nehmen, zu leben wie wir wollen!

In Gedenken an die Toten durch ihre Gewalt.

Für eine Welt ohne Polizei!


Übernommen von emrawi

 

[Russland] Und noch mehr Brandangriffe auf Rekrutierungsbüros

Shchelkovsky (Moskau)
Am 18. Mai fliegen zwei Molotow-Cocktails ins Innere des Militärkommissariats von Shchelkovsky in der Nähe von Moskau. Beide Büros wurden von den Flammen beschädigt, darunter auch das Archiv des Rekrutierungsbüros.

Volgograd
Am 15. Mai wird das militärische Rekrutierungsbüro von Volgograd zur Zielscheibe. Mindestens ein Moli fliegt in den Keller des Rekrutierungsbüros, der einen Brand auslöst, der den 20 m² großen Raum zerstört. Niemand wurde festgenommen.

Pronsk (Riazan)
Kaum eine Stunde später erscheint eine Nachricht über den Brand der Tür und der Fensterrahmen des militärischen Rekrutierungsbüros des Dorfes Prosk in der Region Riazan. Niemand wurde festgenommen.

Gukovo (Rostov)
Am 13. Mai gegen 2 Uhr morgens kommt es zu einer versuchten Brandstiftung am Rekrutierungsbüro in Gukovo, in der Nähe von Rostov. Ein in Brand gesetzter Molotow-Cocktail wird gegen die Wand eines Gebäudes geworfen. Den Staatsmedien zufolge „verschwand der Täter in eine unbekannte Richtung“.

Die Rekrutierungsbüros in der nördlichen Region Khanty-Mansi und in der Region Volgodonsk im Süden wurden ebenfalls angegriffen. (Moscow Times)


Zusammengestellt von der russischen Webseite a2day, 15. und 18. Mai, übernommen von Sans Nom

[Bremen] Solidarität mit den Anarchisten in München

In der letzten Nacht sind wir zum Bullenrevier im Bremer Stadtteil Findorff gegangen und haben die Fassade mit Farbkugeln beworfen.

Das Revier wurde schon häufig zur nächtlichen Leinwand und erst vor kurzem wieder weiß angestrichen. Wir hoffen, dass die Kosten sich an anderer Stelle auf einen unbequemem Dienstalltag auswirken. Ein paar unbezahlte Überstunden mehr und weniger Donuts für die scheiss Bullen.

Der bunte Gruß geht raus an die Anarchisten in München, die im Mai von harter Repression getroffen wurden. Gegen sie wird nach Paragraph 129 ermittelt, weil sie unter anderem die anarchistische Zeitschrift Zündlumpen produziert und verteilt haben sollen. Bei der Razzia wurden einige Wohnungen durchsucht und eine ganze Druckerei beschlagnahmt. Einen ausführlichen Bericht haben die Gefährten hier veröffentlicht: https://de.indymedia.org/node/188585

Der Staat schlägt derzeit an vielen Stellen auf anarchistische, autonome und antifaschistische Strukturen ein. Wir werden uns gegenseitig nicht im Stich lassen und uns weiterhin solidarisch aufeinander beziehen: auf der Straße, im gemeinsamen Kampf, in den Nächten der Aktion!

Solidarität mit den von Repression betroffenen Anarchisten! Gegen die Kriminalisierung unserer Ideen!

Viel Kraft nach Bavaria!

Nach der Razzia richtig sauer – autonome Farbeibauer


Übernommen von de.indymedia.org

[Frankreich] Flammende Kritik an der Forstwirtschaft

Forst von Halatte (Oise), April 2022: abgefackelter Rückezug in der Picardie

Jeder weiß schon lange, dass die Nachrichten, die die Medien auswählen, keine Abbildung des sozialen Konflikts sind, sondern der Entscheidungen der Herrschaft entspringen, die dann von ihren treuen Sprechern umgesetzt werden. So kommt es, dass einige Angriffe von den Pressebullen hervorgehoben werden, während die meisten sorgsam mit einem Mantel des Schweigens bedeckt werden, während jene, die man nicht totschweigen kann, normalerweise verfälscht und kleingeredet werden, damit die Leute nicht auf dumme Ideen kommen oder um diese um ihre subversive Reichweite zu bringen. Manchmal jedoch, aufgrund von Kontinuität oder des Aufschreis der ins Visier genommenen Interessen, passiert es, dass einige davon sich ganz plötzlich einen Weg zu uns bahnen.

Brassy (Niévre), 17. März 2022: Abgefackelter Rückezug im Forst von Morvan

So kommt es, dass letztens eine Ecke des Schleiers gelüftet wurde, und die sich in letzter Zeit vervielfachenden Angriffe auf die französische Forstwirtschaft ans Tageslicht kamen, insbesondere weil letztere sich dazu entschlossen hat, die Affäre an die große Glocke zu hängen, um staatliche Schutzmaßnahmen zu fordern. Im französischen Département Corrèze etwa wurden zwei Nadelholzplantagen (Douglasien und Zedern) von Mondscheinspaziergängern vandalisiert, zuerst in Saint-Pardoux-la-Croisille am 8. April, anschließend in Salon-la-Tour am 17. April, und das nach mehreren Sabotagen, die im Sommer 2021 gegen mehrere Forstmaschinen (Vollernter und Harvester)  in Saint-Junien-La-Brégère und Saint-Pardoux-Morterolles verübt wurden.

Dann, Ende April, erfahren wir dank eines langen lamentierenden Artikels, der von zahlreichen Vertretern der Forstwirtschaft in einem linken Wochenblatt (L’Obs) unterzeichnet und veröffentlicht wurde, so nebenbei, dass  am 17. März in Brassy (Département Nièvre) ein Brand eine Forstmaschine, die einer Forstkooperative gehörte, zerstört hat. Dieser schöne Angriff im Herzen des Naturparks Morvan, der in der Region Bourgogne-Franche-Comté liegt, wurde das Thema einer lokalen Reportage, die unter anderem verrät, dass „seit 2018 mehr als zwanzig Forstmaschinen seit 2018 in den Regionen Nouvelle-Aquitaine, Auvergne-Rhône-Alpes und Bourgogne-Franche-Comté zum Ziel von Brandstiftungen oder Sabotagen wurden“.

Sabotierter Forsttraktor des ONF (Hydraulikkabel durchtrennt)

Und schon melden sich die Vertreter des ONF [französisches Forstamt] von Ile-de-France und Picardie zu Wort – wahrscheinlich um ihnen nichts schuldig zu sein – , um einen Teil der Angriffe öffentlich zu machen, denen sie in letzter Zeit ausgesetzt waren. So wurden im Forst von Marly (Yvelines) an den Forstmaschinen „Bremskabel durchtrennt, Motoren verstopft, Reifen zerstochen, Scheiben beschädigt oder besprüht“ (darunter eine 290 000 Euro teure mechanische Schaufel, deren Kabel im September 2021 durchtrennt und ihre Schalthebel zerschlagen wurden), während man sich „im Forst von Meudon (Hauts-de-Seine) nicht einmal mehr traut zu produzieren [Bäume zu fällen], so angespannt ist die Stimmung“, erzählt ein Vertreter des ONF.

Doch der Oscar geht sicherlich an die Provinz Picardie, wo man erfährt, dass im Département Oise „Privatfahrzeuge [ihrer] Vertreter in den Forsten von Saint-Gobaun, Retz, Compiègne und Halatte das Ziel von Angriffen werden“, und dass im selben Forst von Halatte „bei drei Holzanhängern die 18 Reifen mithilfe eines Bohrers durchbohrt wurden“. Fünfzig Kilometer entfernt, im Forst von Holnon, westlich von Saint-Quentin (Aisne), ist es diesmal ein Rückezug eines Forstwirtes, der Ende April 2022 abgefackelt wird. Der Schaden wird auf 300 000 Euro geschätzt.

Forst von Halatte (Oise), April 2022: Abgefackelter Rückezug

Endlich, da die Verantwortlichen des ONF von Oise darauf bedacht waren, ihren Service vollständig anzubieten, indem sie den Fernsehreportern noch einige spektakuläre Aufnahmen lieferten, erfahren wir zu unserer großen Freude, dass in Hallate vor einigen Wochen ein Rückezug angezündet, sowie einem großen Traktor des ONF die Hydraulikkabel durchtrennt wurden.

[Synthese der kürzlich erschienen Pressekampagne zu den Sabotagen an der Forstwirtschaft – Le Parisien vom 5. und 12. Mai, L’Aisne nouvelle vom 7. Mai, Cnews vom 7. Mai & JT von France 3 national am 9. Mai]


Übersetzt von Sans Nom.

[Omsk & Tcherepovets, Russland] Zwei weitere Rekrutierungsbüros mit Molis beworfen

Nach den Büros von Nijnevartovsk, Zubova Polyana, Voronej, Sverdlovsk, Ivanovo und Lukhovitsy (Moskau) wurden zwei weitere militärische Rekrutierungsbüros in Omsk und Tcherepovets mithilfe von Molotowcocktails in Brand gesteckt. Sie sind das siebte und das achte dieser Art, die in Russland seit Beginn der Invasion in die Ukraine dieses Schicksal erlitten.

In der Nacht auf den 13. Mai 2022 in Omsk (Sibirien) haben Unbekannte mehrere Molis durch die Fenster des militärischen Rekrutierungsbüros des zentralen Distrikts in der Puschkinstraße 74 geworfen. Mindestens zwei Fenster wurden durchschlagen. Einer der Räume des Rekrutierungsbüros fing Feuer und eine Fläche von 30 Quadratmetern soll abgefackelt sein. Es wurde außerdem berichtet, dass „gewisse Archivdokumente beschädigt wurden“.

In der Nacht auf den 8. Mai 2022 in Tcherepovets (Vologda) haben Unbekante mehrere Molotow-Flaschen angezündet und gegen die Fenster des militärischen Rekrutierungsbüros geworfen. Letzeres befindet sich im Erdgeschoss des Verwaltungsgebäudes in der Krasnodontsevstraße 118. Im Video, das kursiert, wirft eine Person die Molis, während die zweite Schmiere steht. Der Brand hat zwei Fensterrahmen beschädigt und die Fassade des Gebäudes geschwärzt.

Hoffen wir, dass die Partisanen frei bleiben und dass alle militärische Rekrutierungsbüros in Schutt und Asche gelegt werden!


Übernommen von Sans Nom

[Berlin] Nachtrag zum Molotov-Angriff auf Objektschutz & Bauweise

Am 17. September 2021 fand ein Angriff mit Molotov Cocktails auf die Polizeiwache des Objektschutzes im Tiergarten (Thomas-Dehler-Straße) statt. Wir drückten unsere Unversöhnlichkeit mit jener Institution aus, in deren Hand alltäglich Menschen verletzt und ermordet werden. (Link zum Schreiben und zur Meldung aus dem Polizeibericht: https://chronik.blackblogs.org/?p=14967)

Nachdem bereits einige Monate verstrichen sind, wollen wir uns erneut dazu äußern. Einerseits, weil dieser Angriff wenig wahrnehmbar war bzw. kaum aufgegriffen wurde. Andererseits, weil wir die von uns gewählte Methode erklären wollen, um sie allen zugänglich und nachahmbar zu machen.

Das Gelände der Objektschützer*innen (kleine Erklärung siehe unten) grenzt von drei Seiten direkt an den weitläufigen Tiergarten an und ist lediglich über eine Straße in einem kleinen Viertel erreichbar, die kurz nach dem Eingang zur Wache für Autos in einer Sackgasse endet. Auf dem Gelände befinden sich ein einstöckiges Gebäude und zwei Carports, in denen 1-4 Autos abgeparkt werden, je nach Pausen- und Schichtzeiten.

Ein Ziel unseres Angriffs war es, die abgestellten Autos mit den Molotovs zu entzünden. Es war klar, dass sich des Nachts im Gebäude mehrere Bullen aufhalten würden. Sie mit unserem plötzlichen Auftauchen aus der Dunkelheit in Angst zu versetzen war ein weiteres Ziel. Auch ging es uns darum, zu zeigen, dass ihre Infrastruktur jederzeit und wenn sie nicht damit rechnen angreifbar ist.

Nicht einkalkuliert haben wir jedoch, dass die, sich im Gebäude befindenden Bullen schnell wieder in der Lage sein könnten, die Brände an den Autos zu löschen und den materiellen Schaden damit relativ gering zu halten. Da rund um die Wache ein Zaun gezogen ist und man durch die Fenster des Aufenthaltsgebäudes einen guten Überblick über das kleine Gelände hat, konnten wir nicht nahe an die Autos herankommen und haben uns deswegen für Mollis als Methode entschieden, die eigentlich eher dazu geeignet ist, Bullen auf Distanz zu halten als gezielt großen, flächendeckenden Schaden an Autos oder Gebäuden anzurichten.

Wahrnehmung der Aktion / Öffentlichkeit

In bürgerlichen Medien fand der Angriff kaum Erwähnung. Chefredakteure, Blaulichtreporter, Politik und Polizei koordinieren die Berichterstattung, um gewünschte Wirkungen zu erzielen. Die guten Kontakte zwischen Polizei- oder Blaulichtreportern und den Bullen selbst sind bekannt. Manchmal geht es in der Berichterstattung darum, einen Angriff auf sie oder ihre Infrastruktur zu skandalisieren, um zum Beispiel eine bessere Ausrüstung, mehr Gelder oder eine noch tiefgehendere gesellschaftliche Legitimierung polizeilichen Handelns gegen die an den Rand der Gesellschaft Gedrängten und/oder gegen kämpfende Menschen zu erreichen. Eine Skandalisierung und das Hervorheben jener selten gewordenen Herangehensweise war für jenes Ereignis anscheinend jedoch nicht gewollt. Die Angreifbarkeit ihrer Infrastruktur sollte verschwiegen werden und auch Festnahmen konnten nicht gemeldet werden.

Sicher hätte ein direkter (auch zeitlicher) Bezug auf Ereignisse z.B. in Berlin und damit die Kontextualisierung des Angriffs, die klare Linie noch deutlicher gemacht, die von der Menschenfeindlichkeit dieses Systems und den es schützenden Institutionen zu dem Hass und Widerstand der Unterdrückten gezogen werden kann. Wir denken, dass es genügend Gründe gibt, jederzeit die Bullen anzugreifen und es keine strategische Frage ist, wann so ein Angriff passieren sollte. Doch es kann zu bestimmten Momenten eine Frage der Strategie sein, ihre Infrastruktur durch Angriffe materiell oder psychologisch zu schwächen, damit z.B. Abschiebungen, Zwangsräumungen, etc. schwerer durchführbar werden.

Um die Notwendigkeit der Gegengewalt aber vielen Leuten verständlich zu machen, sie ihnen nahe zu bringen oder auch lediglich zu kommunizieren, ist ein direkter Bezug hilfreich und kann einen Rahmen für Bezugnahmen Anderer auf die Aktion bieten. Den Bezug, den wir in unserer Erklärung vorgenommen hatten, war möglicherweise zu generell gehalten.

Auch Plakate oder Flyer mit dem Text und, wenn vorhanden, Bildern des Angriffs können diesen im Nachhinein propagieren, verbreiten, zugänglicher machen und somit der Bestimmung durch die Massenmedien entreißen. Natürlich würden wir uns sehr freuen, wenn andere Unbekannte sich auf diese Art und Weise an dem Angriff beteiligen und wir so ein Netz der Bezugnahme spinnen. Wie bei jeder Aktion gilt hier aber auch, sich bei der Verbreitung von entsprechenden Informationen und Nachrichten nicht erwischen zu lassen und darauf zu achten, keine kriminalistisch verwertbaren Spuren zu hinterlassen.

Bauweise der Molotovs

Hiermit teilen wir ein technisches Detail unserer Aktion. Die Bauweise unserer Molotovs hat sich als einfach, sicher und sauber handhabbar sowie zuverlässig für das Ergebnis im Rahmen der vorher erwähnten Bestimmung bewährt.
Wir haben die Brandsätze für einen sicheren und trockenen Transport anders gebaut als herkömmliche Molotov Cocktails:
Wir haben verschraubbare Glasflaschen mit 0,5 l Volumen genommen und mit Benzin befüllt, so dass der Inhalt dicht und geruchsarm zu transportieren und einzusetzen war. An die Flaschenkörper haben wir mit Kabelbindern jeweils zwei (zwei für Ausfallsicherheit, eine tuts auch) Tischfontänen so angebunden, dass sie ein Stück neben dem Flaschenhals freistehen. Tischfontänen gibt es ganzjährlich zu kaufen, oft steht auf der Packung die Brenndauer (20 bis 45 Sekunden). Nach Entzünden der Fontäne bleibt so die Zeit der Brenndauer bis sie geworfen sein müssen. Im Vorhinein haben wir sowohl die Tischfontänen als auch zum Vergleich Wunderkerzen getestet. Erstere haben das Benzin beim Zerschellen der Flaschen zuverlässig entzündet.

Das wars auch schon von uns.
No Justice, no Peace!

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Der Objektschutz der Berliner Polizei ist für die Bewachung und Bestreifung von gefährdeten Objekten zuständig, hier angestellte Bullen sind normalerweise nicht verbeamtet und hatten eine kürzere Ausbildungszeit, sind aber äusserlich kaum von Beamt*innen zu unterscheiden. Sie tragen wie ihre besserbezahlten Kolleg*innen Schusswaffen. Sie fahren oft kleinere Autos und sitzen meist alleine drin.


Gefunden auf kontrapolis.info