Letzten samstag [wahrscheinlich 07. Mai] haben wir die bundeswehr in stuttgarts größtem shoppingcenter milaneo mit farbe angegriffen. Wir haben die bundeswehr eingefärbt und an ihrem stand einen sachschaden von mehreren tausend euro verursacht – so die cops und die lokalpresse. Solche aktionen sind in der heutigen zeit bitter nötig. Die bundeswehr ist in der ganzen welt aktiv um die interessen der deutschen burgeoisie mit waffengewalt durchzusetzen. Ob in mali, auf dem mittelmeer oder im jemen. Es geht nie um menschenrechte sondern immer nur um profite. Das 100 mrd. Aufrüstungspaket der bundesregierung zeigt außerdem das der kurs nicht in richtung abrüstung sondern ganz im gegenteil in richtung aufrüstung geht. Denn deutschland will seine großmachtsambitionen weiter ausbauen und im wetteifern der imperialisten mitspielen können. Ohne große armee geht das nicht. Natürlich ist die bundeswehr nicht der einzige akteur – deutsche konzerne, politiker und auch teile der medien überbieten sich gerade in ihrer kriegspropaganda. Das problem liegt im system – im kapitalismus. Denn sein konkurenzzwang führt zu krieg.
Wenn wir für den frieden kämpfen wollen müssen wir dieses system und seine aktuere angehen und überwinden. Denn der krieg beginnt hier – also ist es unsere aufgabe ihn auch hier zu stoppen.
Greifen wir die bundesewehr an wo immer sie auftaucht – verhindern wir, das sie neues kanonenfutter anwerben kann.
Spät in der Nacht des 4. Mai besuchten Individuen, die auf Rache aus waren, das Zuhause von Michael Fortier in der Chester Avenue. Unter Premierminister Stephen Harper war Mister Fortier ein Kabinettsminister der Bundesregierung gewesen. Heute ist er der Vize-Vorsitzende für Kapitalmärkte bei der Royal Bank of Canada (RBC). In seinem großen Haus in der Stadt Mount-Royal (eine wohlhabende Nachbarschaft in Montreal, die durch eine lange Mauer von den Armen und Ausgebeuteten abgegrenzt
ist) versteckt, steht Mister Fortier ohne Zweifel hinter der Entscheidung seines Arbeitgebers, die Finanzierung der Coastal GasLink Pipeline fortzusetzen (sowie hinter all den anderen widerlichen Projekten, die von der RBC finanziert werden).
Während Gletscher schmelzen, sich Dürren, Waldbrände und Hunger ausbreiten, mag Mister Fortier denken, dass sein Geld und seine Beziehungen ihn, seine Kinder und seine Enkelkinder zu schützen vermögen. Aber die ökologisch Enteigneten werden die Namen derer kennen, die dafür verantwortlich sind. Er sollte besser verstehen, dass inmitten dieses Sturms keine*r sicher ist.
In der fraglichen Nacht sprangen die Flammen von einem Brandsatz auf den Motorblock seines vor dem Haus abgestellten Jaguars über.
Dieser Angriff findet in Solidarität mit den Landverteidiger*innen der Wet’suwet’en statt, sowie all denjenigen, die gegen die extraktivistische Industrie kämpfen.
Das Problem ist nicht nur ein Profitieren von Kriegen im Speziellen, sondern auch alltägliches Profitieren und Verfestigen von kapitalistischen Besitzverhältnissen im Allgemeinen. Kapitalismus bedeutet Normalisierung von Ausbeutung. Wir stören diese Abläufe.
Ein wenig Sand im Getriebe – vielleicht ja bald ein Strand.
Getroffen hat es diesmal, in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai, ein paar Reifen und damit wenigstens kurzzeitig die Mobilität folgender Firmen:
Spie in der Neustadt
Dussmann in Gröpelingen
Ferchau in Walle
Immobilien Bremen in Walle
Allianz in Walle
Solidarität mit allen Angriffen, die es in der Vergangenheit auf diese und ähnliche Player gab.
Am Donnerstag, den 28. April 2022, hat eine Gruppe von 40 Personen der Gruppe Resistencia Mapuche Lavkenche (RML) am frühen Morgen mehrere Forstwirtschaftsunternehmen im Gebiet von Los Álamos, in der Region Bío Bío in Chile, angegriffen. Dreiunddreißig Kipplader, Baggerlader, Frontlader und andere Kleinlaster wurden innerhalb von weniger als drei Stunden den Flammen übergeben, während die beiden Zugangsstraßen zu den Unternehmen (die Straße von Trongol und der Weg von Pilpilco) entweder von brennenden LKWs, die dort abgestellt worden waren, oder von gefällten Bäumen versperrt waren. Dieser koordinierte Angriff wurde von der chilenischen Presse als der wichtigste „seit dem Wiederaufflammen des gewaltsamen Kampfes durch radikale Mapuchegruppen 1997“ bezeichnet.
Unnötig zu sagen, dass die Wald vernichtenden Unternehmen (wie die Asociación de Contratistas Forestales) unmittelbar die Verlängerung des Ausnahmezustands gefordert haben, der im Oktober 2021 im ganzen Süden Chiles verhängt worden war, und der am 16. März diesen Jahres mit der neuen – linken – Regierung von Gabriel Boric sein Ende gefunden hatte. Man muss tatsächlich betonen, dass derselbe Ausnahmezustand (Estado de Excepción), mit Intervention durch Militärs um die Polizei zu unterstützen, letzten Februar im Norden Chiles verhängt worden war, und an der Grenze zu Bolivien und zu Peru nicht aufgehoben worden ist. Doch die Ankunft armer Migranten aus Venezuela im Norden ist nicht der fortgesetzte Kampf eines Teils der Mapuche im Süden um die Erden zurückzuholen und die Ausbeuter daraus zu verjagen, mit denen der chilenische Staat versucht den Dialog wiederherzustellen. Und die neue Innenministerin Izkia Siches wird das sicherlich nicht leugnen, sie, die am 15. März, in den ersten Tagen ihrer Amtszeit, auf die Schnapsidee gekommen ist, den Konflikt mit einer symbolischen Geste beschwichtigen zu wollen, indem sie sich in die Gemeinschaft von Temucuicui (in der Region von Araucanían) begab, um den Vater von Camilo Catrillanca zu treffen, einem jungen Bauern, der im November 2018 durch einen Schuss in den Kopf von der Gruppe für spezielle Operationen der Carabinieri, die damit beauftragt gewesen war die Ordnung wiederherzustellen, getötet worden war.
Eine Schnapsidee, weil ihr jede Möglichkeit des Dialogs und der Befriedung von einem Teil der Bewohner verweigert wurde, die damit begannen auf ihr Auto zu schießen und Bäume zu fällen um ihre Delegation zu blockieren, während ein brennendes Auto eine Brücke verbarrikadierte, neben das ein Transparent mit folgendem Text gehängt worden war: „Izkia Siches, solange es politische Mapuche-Gefangene gibt, wird es keinen Dialog geben. Für Kamilo Katrillanca und all jene, die im Kampf gefallen sind. Im Wallmapu akzeptieren wir kein Schmiergeld eines mörderischen Staates. Latifundisten und Forstwirte, verpisst euch. Schluss mit der Militarisierung. Resistencia Mapuche.“ Izkia Siches musste daraufhin Hals über Kopf kehrt machen und ihren Namen mit dieser öffentliche Demütigung des chilenischen Staates verbinden, was nicht wenig ist, da diese 36-jährige Chirurgin, die nun Innenministerin ist, immerhin das ganze Progressive der neuen Regierung verkörpern soll*, und damit beauftragt ist, die Mapuche-Frage durch einen Mix aus Repression und Integration endgültig zu lösen.
Am 29. April, dem Tag nach dem koordinierten Angriff auf Los Álamos**, ist Salvador Millaleo, der politische und strategische Koordinator für indigene Angelegenheiten im chilenischen Innenministerium, der Izkia Siches bei ihrer unfruchtbaren Reise nach Temucuicui begleitet hatte, von seinem Posten zurückgetreten. Mit ihm ist nun der ganze Plan zur Integration und Befriedung der Mapuche, der seit Monaten hinter verschlossenen Türen von der Linken ausgeheckt worden ist, auf dem Prüfstand: multiple Staatsbürgerschaft, wirtschaftliche Autonomie und die Wahl indigener Autoritäten, Operationen des Rückkaufs von Land mit Entschädigung der Latifundisten, und neue Regeln für die Forstwirte.
Während Präsident Boric momentan erklärt hat, den Ausnahmezustand im Mapuche-Gebiet nicht wieder ausrufen zu wollen, hat er trotzdem eine sofortige Verstärkung der Sicherheitskräfte angekündigt, mit einer ersten Geldspritze von 6 Millionen Euro, und das ohne seine anderen kleinen Sorgen mitzuzählen, wie die nicht enden wollenden Schüler- und Studentendemonstrationen, im Laufe derer die Polizei am 25. März in Santiago bereits einen Jugendlichen mit einer Kugel verletzt hat. Zu dieser Gelegenheit hatte Boric logischerweise wie jeder andere Staatschef auch verkündet, dass „in dieser Regierung jeder Student, der in Dialog treten will, mit offenen Armen empfangen wird. Jene, die Busse anzünden wollen oder gewaltvolle Mittel einsetzen wollen, werden sich vor der Justiz verantworten müssen„… nachdem er direkt nach seiner Wahl ein klares Zeichen gesetzt hatte: den so verhassten Ricardo Yáñez als Nationalen Ordnungs- und Sicherheitsdirektor auf seinem Posten zu belassen, der von seinem Vorgänger ernannt worden war, derselbe, der als Generaldirektor der Carabinieri die Revolte vom Oktober 2019 im Blut erstickt hatte, in der es etwa dreißig Tote gab und tausende Verletzte (darunter 1400 durch Schüsse der Bullen und 285, die ein Auge verloren, ganz zu schweigen von den hunderten Vergewaltigungen in den Kasernen und Kommissariaten).
Doch wenn es eine Sache gibt, die ein Teil der kämpfenden Mapuche-Gruppen (oft schmerzlich) im Laufe der Jahre des Kampfes zur Rückeroberung der Erden gelernt hat, dann dass Auge in Auge mit dem kältesten aller kalten Monster… nichts der direkten Aktion gleichkommt, wenn man sich danach sehnt in voller Autonomie außerhalb des staatlichen und kapitalistischen Jochs zu leben.
[Synthese der chilenischen Presse, 1. Mai 2022]
Anmerkungen
* „Ich bin eine Frau, jung, links, mit brauner Haut, aus Arica [eine Hafenstadt im Norden Chiles mit einem Wüstenklima], halb Aymara, mit Schlitzaugen, in Maipú aufgezogen und in einer vergammelten Schule unterrichtet, die kein Schwein kennt„, hat sie beispielsweise erklärt, indem sie gleichzeitig mit ihrer Identität und ihrer Klasse punkten wollte. Nur ist sie jetzt halt Innenministerin und das ist das Einzige, das zählt…
** In seinem Bekennerschreiben vom 29. April präzisiert Resistencia Mapuche Lavkenche (RML)/Lavkenmapu-Nahuelbuta insbesondere:
„Die Gründe für diesen Angriff antworten auf die Schäden, die das Unternehmen Tramsa, geführt von Juan Ramirez, dem Trongol-Fluss zugefügt hat, dessen Fluten seit Jahren von seinen kapitalistischen Maschinen bedrängt werden, die die Flora und Fauna dieser Zone von Nahuelbuta zerstören und so auf unumkehrbare Art und Weise das Leben der Mapuche und der chilenischen armen Bauern, die dort leben, bedrohen. Diesen Subunternehmer anzugreifen bedeutet, Forestal Arauco der Angelini-Gruppe anzugreifen, deren Unternehmen an dieser extraktivistischen Kette teilnimmt. Tramsa hat immer an den Interessen dieser Forstgesellschaft teilgenommen, in dem es für seine Operationen Straßen gebaut hat und so unseren mapu zerstört. Es hat die Zuflüsse der Flüsse ausgetrocknet, die Flussläufe verändert und so die itrovil mongen [„Biodiversität“] der Mapuche und das Leben der Personen, die vom Trongol-Fluss abhängen, getötet.
Wir haben der Winka [Eroberer]-Regierung von Boric klipp und klar gemacht, dass die kapitalistische Entwicklung nicht mit dem Leben der Mapuche vereinbar ist. Dass die Zeit der Forstunternehmen im Wallmapu abgelaufen ist, denn wir werden sie weiterhin hinauswerfen. Auf dass die Flüsse frei bleiben, wie es die Mapuche sind.“
Die fünf Angriffe, die mehr als 30 Fahrzeuge in Los Álamos zerstört haben, im Detail und chronologisch
Auszüge des Berichts von Radio Bío Bío in Chile, 28. April 2022
Am Anfang war die Rede von mindestens vier zerstörten Lastwagen, eine Zahl, die schnell auf 12, dann 25 und schließlich 33 kletterte, wenn man die Forst- und die Holzgranulat-Lastwagen sowie die schwere Maschinerie und die Autos mitzählt. Das Ereignis wurde als ein schwerwiegender Gewaltakt gemeldet, und die Ermittler haben präzisiert, dass es sich um fünf Angriffe handele, die in derselben Zone ausgeführt wurden.
* Um 8 Uhr 20 wurden zwei abgefackelte Fahrzeuge gefunden, die die Zufahrt zur Straße des Sektors von Trongol versperrten: ein Granulat- und ein forstwirtschaftlicher Laster.
* Gegen 9 Uhr 30 und nach diesen Ereignissen sind die Carabinieri am Ort des Geschehen angekommen, um die verschiedenen Angriffspunkte zu identifizieren.
Der erste ist das Granulatunternehmen Serfocom gewesen, bei dem ein Laster, ein Schaufelbagger und ein Frontlader zerstört worden sind. Am selben Ort haben Unbekannte zwei weiße Kleinlaster gestohlen, einen Chevrolet und einen Maxus.
* Um 9 Uhr 38 haben die Offiziere in Uniform einen dritten Angriff identifiziert. Es handelt sich um das Granulatunternehmen Tramza. Auf dem Gelände wurden 24 Fahrzeuge abgefackelt: vier Kleinlaster, ein Auto, 15 Kipplader, drei Forstlaster und ein Frontlader. Außerdem wurde ein anderer Lader durch Kugeleinschüsse und eine versuchte Inbrandsetzung beschädigt.
* Um 10 Uhr 10 finden die Carabinieri ein viertes Granulatunternehmen, das angegriffen wurde. Dort wurden ein Schaufelbagger und ein Kipplader angezündet, plus Schäden an Fenstern und ein beginnender Brand in dem Fertighäuschen, das als Kantine und Toilette diente.
* Zehn Minuten später haben die Polizisten einen fünften Gewaltakt festgestellt, ein abgefackelter privater Kipplader, auf dem Weg von Trangol, beim Kilometer 1 der Straße 436. Die Carabinieri haben außerdem erklärt, dass ein Toyota-Laster am selben Ort gestohlen wurde.
* Schließlich, um 10 Uhr 30, wurde eine Straßenbarrikade mit gefällten Bäumen auf dem Weg von Pilpilco festgestellt. Dreißig Minuten später haben Unbekannte auf der Straße P-404 auf das Forstunternehmen Forestal Antilemu geschossen. Es gab weder Schäden noch Verletzte.
Insgesamt gab es fünf Angriffe, eine Straßenblockade und mindestens zwei Schüsse gegen die Forstunternehmen in weniger als drei Stunden.
Wer mehr wissen will
Hinsichtlich des Kampfes, der momentan im Mapuche-Gebiet geführt wird, ist kürzlich [auf Französisch, Anm. d. Übs.] die Broschüre Entre Océans, forêts et volcans erschienen, die in ihrer Einleitung betonte: „Es handelt sich um einen Konflikt, in dem es der anti-industriellen Kritik und der Ablehnung der kapitalistischen Entwicklung gelingt, eine andere Welt zum Leben zu erwecken, eine Welt der autonomen Gemeinschaften, die versuchen in und mit der Natur zu leben, und nicht auf ihrem Rücken. Sicher, diese Gemeinschaften sind weder frei von hierarchischen Strukturen, noch von Unterdrückung in ihrer Mitte, und auch ihre Kampforganisationen sind von Hierarchien durchzogen, von Trennungen, die auf Geschlecht beruhen, von Tendenzen zu Hegemonie oder von Misstrauen gegen andere libertärere Ausdrücke des radikalen Kampfes gegen den Staat und den Industrialismus. Doch sie haben auf jeden Fall keinen Kult der staatlichen Herrschaft, der Ausbeutung der Fauna und Flora, des wahnsinnigen Wettlaufs nach vorn in Richtung einer immer künstlicheren Welt und eines immer assistierteren Lebens.“
Wir haben die deutsche Bahn als Teil der Kriegslogistik in Europa angegriffen. Wir haben nicht vergessen, dass dieser Konzern(auch wenn er sich zurzeit mit „humanitären“ Lieferungen in die Ukraine, das Image reinwaschen will) seit Jahren an Waffenlieferungen beteiligt ist. Insbesondere unsere Freund*innen in Rojava werden tagtäglich mit durch die DB gelieferten Waffen getötet. Die Kooperation zwischen der deutschen Bahn und dem faschistoiden Regime Erdogans ist eng.
So haben wir in der Nacht vom 28. auf den 29. April einen Funkmast der DB in Markkleeberg abgefackelt. Die Strecke an der der Funkmast steht wurde und wird wiederholt für Waffenlieferungen benutzt. Wir versuchen so der aktuellen Kriegslogik mit unseren Mitteln etwas entgegen zu setzen und wünschen uns möglichst hohen Sachschaden. Wenn die Strecke nicht zum Transport von Militärfahrzeugen genutzt wird, werden hier fleißig Autos, Kohle und andere zerstörerische Rohstoffe in alle Welt verschickt.
Was uns außerdem motiviert, ist der Versuch endlich aus der Ohnmacht auszubrechen, die mindestens seit Corona besteht. Sabotage an Kriegsgerät scheint keine gängige Praxis zu sein und wird außerdem durch das übliche Gelaber von bürgerlichen Linken versucht zu diskreditieren( á la: „Natürlich muss die Ukraine Waffen bekommen – da wird doch die freie Welt verteidigt!“)
Wir glauben nicht an „die Avantgarde“, aber wenn wir andere zur Sabotage motivieren können, bleibt uns ein Lächeln natürlich nicht erspart.
Die Rauchschwaden unseres Feuers mögen nach München ziehen, wo gerade ein Ermittlungsverfahren nach §129 inklusive Hausdurchsuchungen eingeleitet wurde.
Militarismus angreifen!
Für die Anarchie!
[Vorgehensweise: Eine 1Liter Flasche mit 2/3 Motoröl 1/3 Benzin, Eine 1Liter Flasche mit Benzin. Das ganze entzündeten wir mit einer 0,5Liter Flasche inklusive Benzin an der Grillanzünder mittels Kabelbinder befestigt wurde. Das ganze legten wir auf die Kabelstränge, die vom Schaltkasten zum Mast führen. Dazu sei gesagt: Wenn ihr an einem belebteren Ort seid, verwendet Zeitzünder!]
In der Nacht vom 21. auf den 22.04.2022 haben wir in solidarität mit dem besetzten Fecherwald einen Bagger und einen Bohrer der Firma geomer Kampfmittelbergung angezündet und andere Zerstörungsmittel vernichtet.
In der letzten Nacht, vom 21. – 22.04.2022 haben wir einen Bagger und einen Bohrer der Firma geomer Kampfmittelbergung angezündet und diverse andere Zerstörungsutensilien unschädlich gemacht.
Die Fläche, auf der die Firma arbeitet, wurde vor einiger Zeit noch von einem Wagenplatz bewohnt, welcher zugunsten des A66/1-Ausbaus weichen musste.
Die weitgehend zerstörte Fläche befindet sich außerdem direkt beim besetzten Fecherwald.
Menschen, die sich entschlossen gegen das Kapital und die Zerstörung unserer Lebensgrundlage stellen, die versuchen, einen Weg hin zu etwas anderem, „dem guten Leben“ zu finden.
Menschen, die in ihrem selbstorganisierten Zusammenleben gemeinsam Schritt für Schritt ihre eigene Sozialisierung, die Fesseln, die dieses kranke System ihnen mit ihrer Geburt angelegt hat, zu überwinden.
Wir sehen so verdammt viel Potenzial in diesem Ort.
Darum ist unsere Aktion ein Zeichen unserer Verbundenheit zu diesem Ort und unserer Solidarität mit jenen, die ihn lebendig machen.
Unsere Aktion ist auch ein Zeichen unserer eigenen Wut. Ein Zeichen unserer Hilflosigkeit. Wie oft fühlen wir uns unfassbar machtlos und gelähmt?..
Doch in diesem Moment, in dem der Bagger in Flammen aufgeht, die Flammen in meinem Herz auf ihn überschlagen, weiß ich, dass ich richtig bin.
Genug ist genug.
NEIN zum Bau neuer Autobahnen.
NEIN zu weiterer ökologischer Zerstörung.
Bleibt nicht passiv. Seid laut, vielfältig und kreativ. Lasst euch nicht von der systematischen vereinzelung, isolation und dem Gefühl der Machtlosigkeit kleinhalten.
Willkürlichkeit kann mit Willkürlichkeit bekämpft werden!
In der Nacht auf den 18. April 2022 haben unbekannte Angreifer das „Militärische Kommissariat der Zubovo-Polyansky und Torbeevsky-Distrikte“ – dieses befindet sich im Dorf Zubova Polyana, etwa 2,5 Stunden von Saransk entfernt. Gegen 3 Uhr morgens roch der lokale Wachmann Rauch im Gebäude, rannte nach draußen und sah Räume im Erdgeschoss und ersten Stock in Flammen stehen. Diese Räume (40 m²), in denen Rekrutierungsdaten aufbewahrt wurden, wurden beschädigt, mehrere Computer wurden zerstört, eines der Büros brannte vollständig nieder.
Später wurden vier Molotow-Cocktails vor Ort gefunden. Die Angreifer haben keine Spuren hinterlassen (es gibt keine Kameras oder Alarmanlagen in dem militärischen Rekrutierungsbüro). Ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung wurde eingeleitet. Bisher gab es keine offiziellen Verlautbarungen. Wir hoffen, dass die Krieger in Freiheit bleiben.
Es soll das fünfte Rekrutierungsbüro sein, das seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine in Russland angezündet wurde.
Zwei Brandstiftungen an Strominfrastruktur legen zwei Halbleiter-Giganten im französischen „Silicon Valley“ nachhaltig lahm
Am Dienstag, den 5. April 2022, um 1h44, bricht an den Stromkabeln unter der Brignoud-Brücke, die den Fluss Isère im Südosten Frankreichs in der Nähe von Grenoble zwischen den Orten Villard-Bonnot und Crolles überquert, ein Feuer aus. Acht 20.000-Volt-Kabel und ein 225.000-Volt-Kabel fangen Feuer. Erst im Laufe des nächsten Tages kann das Feuer vollständig gelöscht werden, die Brücke wird gesperrt.
Unter den neun Kabeln, die die Brandstifter im Visier hatten, befand sich ein 225.000-Volt-Hochspannungskabel des Stromanbieters RTE. Der Strom fiel in den Städten Crolles und Bernin aus, über 5000 Haushalte waren ohne Strom, ebenso das dort gelegene Industriegebiet, das insbesondere zwei der wichtigsten Unternehmen im Becken von Grenoble beherbergt: ST Microelectronics und Soitec, beides Hersteller von Halbleitern. Die Produktion wurde bei beiden Unternehmen, die jeweils mehrere tausend Menschen beschäftigen, mitten in der Nacht gestoppt. Denn während beide Fabriken in der Lage sind mit kurzen Stromausfällen umzugehen, ist die Notstromversorgung bei einem Ausfall von mehreren Stunden nicht ausreichend.
So kam es auch bei STMicroelectronics zu einem Stromausfall. Für dieses Unternehmen war es bereits der zweite Angriff innerhalb von zwei Tagen. In der Nacht von Sonntag auf Montag waren 225.000-Volt-Kabel eines Umspannwerks in Froges angezündet worden, es wurden Tags gefunden, die STMicroelectronics als Ziel benennen, da es „zu viel Strom verbrauche“, und ein „Anarchiesymbol“. Unbekannte waren in das Gelände eingedrungen und hatten gezielt an Hochspannungskabeln Feuer gelegt, die das Umspannwerk unterirdisch über drei Kilometer mit der Trafostation von STMicroelectronics in Crolles verbinden. Der Schaden sei hoch und die Notstromversorgung bei STMicroelectronics sei angesprungen, es sei jedoch nicht zu einem Stromausfall gekommen.
Nun, spätestens nach dem Brand unter der Brücke steht die Produktion still, bei STMicroelectronics wie bei Soitec. Und das nicht nur einige Stunden, wie Sprecher beider Unternehmen zuerst versicherten, sondern deutlich länger. „Beide Unternehmen konnten wieder starten, aber nur in eingeschränktem Modus, denn abgesehen von den Produktionsverlusten, über die wir wohl später noch sprechen müssen, wissen wir, dass dieser Sektor über Maschinen verfügt, die unpassende Stromausfälle überhaupt nicht mögen“, erklärt der gewählte Vizepräsident für den wirtschaftlichen Aufschwung des Grésivaudan, Jean-François Clappaz. Die weißen Hallen, die gemeinhin im Produktionsprozess der Halbleiter-Industrie verwendet werden, sind insbesondere von Ventilations-Filter-Systemen und von verschiedenen Sensoren (Temperatur, Feuchtigkeit, etc.) abhängig, die sicherstellen sollen, dass es eine äußerst geringe Konzentration von Partikeln und Staub in der Luft gibt. Da aufgrund des Ausfalls der Ventilationssysteme Staub in die weißen Hallen eindringen konnte, müssen diese nun geputzt werden. Außerdem müssen alle Sensoren beim Hochfahren neu kalibriert werden. Doch nicht nur das, auch alle Maschinen zur Produktion müssen inspiziert und teilweise repariert werden, außerdem erfordert ihr Wiederanwerfen eine Neuprogrammierung. Immerhin geht es hier um darum ein hohes Qualitätsniveau verbunden mit einer schnelle Produktion im Nanometer-Bereich sicherzustellen.
Die Stromversorgung konnte bereits im Laufe des Folgetags nach dem Brand wiederhergestellt werden, doch Sicherheitsprotokolle beider Unternehmen verlangten die vollständige Evakuierung des Produktionspersonals, sowie die technischen Anlagen (Energie, Gas, chemische Produkte,…) in Sicherheit zu bringen. Stück für Stück wird nun alles wieder hochgefahren. Was Tage bis hin zu Wochen dauern wird. Alle Arbeiter wurden bei Soitec „dazu mobilisiert den Zustand der Maschinen zu überprüfen, die durchgebrannten Platinen und die beschädigten Gelenke auszutauschen“, erläutert der operationale Direktor Cyril Menon. „Alle Produktionsposten werden überprüft und die Produktion wird Stück für Stück wieder aufgenommen.“
Normalerweise laufen die Produktionslinien 24/7, das Halbleiter-Geschäft boomt. Noch nie hat es eine solche Knappheit an Halbleitern gegeben, die insbesondere die Automobilindustrie hart trifft. STMicroelectronics plant eigentlich seine Produktionskapazitäten in diesem Jahr um 15 bis 20 % zu steigern, nachdem es sie letztes Jahr bereits um 25 % gesteigert hatte. Crolles ist dabei der wichtigste Standort von STMicroelectronics in Europa mit mehr als 4 300 Beschäftigten. Die Besonderheit des Herstellungsprozesses von Halbleitern sind die extrem hohen Kosten des Produktions-Equipments (die kleinste Maschine kostet bereits mehrere Millionen Dollar), sodass die Produktion nie stehen bleiben darf. Die Herstellung von Halbleitern ist extrem energiefressend. Die Fabrik in Crolles verfügt über eine Leistung von 25 MW. Die Fabrik von Soitec in Bernin ist mit 1 600 Angestellten und einer Leistung von circa 10 MW bescheidener.
Dieser Vorfall stellt die Frage nach der Versorgungssicherheit der sensiblen Industriestandorte, wie die der Halbleiter, wo Stromausfälle bedeutende Schäden verursachen können, ja gar gewichtige Industrieunfälle, und wo die Fabriken nicht so schnell wieder zum Laufen gebracht werden können. „Die Anlage ist sehr geschützt“, erklärt Soitec-Vizechef Thomas Piliszczuk, „aber wenn etwas außerhalb des Geländes passiert, wird das deutlich komplizierter. […] Wir machen uns Sorgen zu sehen, dass die Halbleiter-Industrie die Zielscheibe von Angriffen werden kann. Die Vorfälle der beiden letzten Tage haben außerhalb der Unternehmen stattgefunden. Jeder erkennt, dass wir eine strategische Industrie für das Land sind, aber man sieht, dass heute Angriffe diese Industrie ins Visier nehmen können…“ „Diese Episode fördert einen Schwachpunkt zutage“, erkennt auch Cyril Menon. „Die Redundanz der Stromversorgungsquellen hat nicht ausgereicht um uns zu schützen, da die Missetäter alle Stromversorgungskabel erwischt haben. Unsere Partner Enedis und RTE sowie die öffentlichen Kommunen haben die notwendigen Maßnahmen ergriffen, damit sich dieses Problem nicht wiederholt.“
„Auch wenn das gesamte Ausmaß des Schadens noch nicht bekannt ist, könnte er im höheren zweistelligen Millionenbereich liegen“, vermutet der Staatsanwalt von Grenoble, Eric Vaillaint. Der Brand hat auch bereits Auswirkungen auf den Börsenkurs beider Unternehmen gehabt, die in diesen ersten Tagen nach dem Anschlag um mehrere Prozentpunkte fielen.
Übrigens fiel auch die Schule am Dienstag für viele Schüler aus, da die Schulbusse die Brücke nicht passieren durften. Auch viele Menschen, die auf der anderen Flussseite arbeiteten, konnten nicht zur Arbeit gelangen.
Anmerkung
Soitec ist ein Unternehmen, das Halbleiter-Materialien entwirft und produziert, die für die Herstellung von Chips benötigt werden, die in Smartphones, Tablets, Computern, Servern und Rechenzentren verbaut werden.
STMicroelectronics ist einer der weltgrößten Hersteller von elektronischen Teilen und insbesondere von Halbleitern (Elektrochips), die insbesondere für die Kriegsindustrie, die Automobilindustrie, die Kommunikation (5G, Cloud), für die Verwaltung von Energie und verbundener Objekte von Bedeutung sind.
Synthese aus unterschiedlichen Presseartikeln der französischen Presse, gefunden bei Sans Nom (hier, hier und hier).
Am 4.4.22 haben wir Buttersäure im Eingangsbereich von Rheinmetall am Osterdeich 108 in Bremen verteilt. Eine Woche davor am 28.3.22 haben wir mit Steinen das Hauptzollamt eingeknallt und Buttersäure in die Büroräume geschüttet. Der Angriff galt dem Beratungszentrum der Bundeswehr in dem Gebäude.
Die Bullen berichten zwar von zerstörten Scheiben am Hauptzollamt https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/35235/5184551 aber sagen nichts zu der Buttersäure. Der Geruch war bestialisch, sodass wir denken dass sie bewusst verschweigen was eingesetzt wurde. So wiegt es nicht so schwer, dass kurz vor dem Angriff der Objektschutz vom Gelände gefahren ist und nicht in der Lage war seinen Auftrag zu erfüllen. Zum Zoll haben Autonome Gruppen Anfang letzten Jahres schon gut zusammengefasst was dieser für eine Funktion im kapitalistischen Karussell hat: https://chronik.blackblogs.org/?p=141
Der Angriff auf die Bundeswehr ist unser Beitrag zum praktischen Antimilitarismus. Jetzt wo die aktuellen Kriegsverbrechen vom feindlichen, dem russischen Militär, begangen werden wähnt sich die Bundeswehr auf der moralisch sauberen Seite. Schwachsinn! Das deutsche Militär ist weder progressiv noch nachhaltig, es ist die Fratze der deutschen Vergangenheit und die Tür zum Faschismus. Wie jedes Militär basiert sie auf Befehl und Gehorsam. Sie trainiert um fürs deutsche Kapital zu töten. Selbst die Wiedereinführung des Wehrdienstes ist in aller Munde und wird von parlamentarischer Seite diskutiert. Für wen soll die Jugend denn kämpfen? Für Volk und Vaterland? Für billigen Sprit und sichere Handelsrouten? Wir rufen schon jetzt zum desertieren auf und werden das Militär angreifen wo es möglich ist.
Das Personalbüro vom Rüstungskonzern Rheinmetall am Osterdeich 108 wurde vor kurzem schon mit Farbe beworfen, danach zog eine antimilitaristische Demo vor die Tür. Die Eigentümerin hat angekündigt sich neue Mieter zu suchen, in der Hoffnung, dass der Stress aufhört. Wir haben genau deshalb noch mal nachgetreten, bevor das Personalmanagement in sichereren Gebäuden hinter hohen Zäunen verschwindet. Vielleicht überlegen sich Vermieter*innen in Zukunft auch zweimal, welchen Unternehmen sie Räumlichkeiten vermieten. Die Rüstungsindustrie profitiert vom laufenden Krieg am meisten, die Branche boomt. Das Geschäft mit Waffen ist ein wesentlicher Motor jeden Krieges. Konzerne wie Rheinmetall müssen jetzt mit allen Mitteln angegriffen werden.
Für die Sabotage von Militär und Rüstungsindustrie!
Montagnacht (28. März 2022), gegen 02:05 Uhr, vernahm ein Sicherheitsdienstmitarbeiter das Geräusch zerspringender Glasscheiben an einem Gewerbeanwesen im Bereich der Ganghoferstraße. Nachdem der Sicherheitsmitarbeiter die betreffende Örtlichkeit lokalisiert hatte, bemerkte er dort mehrere gesprungene Glasscheiben sowie verschiedene Schriftzüge (mit thematischen Bezügen gegen Krieg und Aufrüstung). Es entstand ein Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro.
Bei dem Gewerbeanwesen handelt es sich um ein Gebäude des Unternehmens KPMG, das die Bundeswehr berät. Im selben Gebäude befindet sich auch die Firma TechConnect, die Software für Raketensysteme herstellt. Das Gebäude wurde mit dem Schriftzug „Sabotage War“ markiert. An den beiden Fronten des Gebäudes sind insgesamt circa 20 Scheiben beschädigt oder zerstört worden.