Es war uns eine Freude, heute das Auto von Astrid Oppermann in der Nähe ihrer Winterhuder Wohnung im Maria-Louisenstieg anzuzünden.
Astrid Oppermann hat unter dem Namen Astrid Schütt 2006-2013 als verdeckte Ermittlerin die autonome Szene in Hamburg bespitzelt. Sie war regelmäßige aktive Teilnehmerin der autonomen Vollversammlung, bereitete den autonomen Kongress in Köln mit vor, sie fuhr zu den Protesten gegen den Weltklimagipfel in Kopenhagen, war an den Mobilisierungen gegen die Innenministerkonferenz 2010 und den Protest gegen den sog. „Tag der Deutschen Zukunft“ 2012 in Hamburg beteiligt. Sie produzierte Dossiers über viele Genoss:innen und Gefährt:innen. Wie ihre Spitzelkolleg:innen Maria Böhmichen, Iris Plate, Kristian Krumbeck u.a. konnte sie ihre Polizeiarbeit ohne Folgen nach ihrer Enttarnung fortsetzen. Wir sprechen uns dafür aus, Spitzel zukünftig nach ihrer Enttarnung anzugreifen, sowohl körperlich als auch ihre Wohnungen, Autos etc.
Ihnen sollte klar werden, dass ihre miese Tätigkeit nicht folgenlos bleibt und Risiken birgt.
Kein Feierabend für Spitzel
Feuer und Flamme ihren Autos
Freiheit für Lina, Jo, Dy, Findus,Kübel, Adel, Ella, Jan und Gizmo
In Brand gesetzte Mülltonnen, die unter die Fenster der Argonne-Polizeistation in Orléans geschoben worden waren, hinterlassen große Schäden an der Fassade
Am Montag, den 28. Februar, kurz vor 21 Uhr, wurden Mülltonnen angezündet und vor den Haupteingang und den Mitarbeitereingang der Argonne-Polizeistation in Orléans geschoben. Während das Gebäudeinnere von den Flammen verschont wurde, wurde die Außenfassade stark beschädigt.
Die Bilder der Überwachungskamera erlauben zu sehen, wie vier vermummte Personen die Mülltonnen des Wohnblocks gegenüber nehmen, diese in Brand stecken und sie vor dem Haupteingang und einem Hintereingang der Polizeistation abstellen.
Ein Ermittlungsverfahren wurde eröffnet. Ab Montag abend wurden von den Technikern der technischen und wissenschaftlichen Polizei Spuren gesichert. Kein Polizist wurde durch den Brand verletzt; die Polizeistation war zu diesem Zeitpunkt leer und geschlossen. „Aber natürlich handelt es sich hier um ihr Arbeitswerkzeug; es ist schwierig für sie, wir sind von der Situation angewidert“, erklärt der lokale Sekretär der französischen Polizeigewerkschaft Alliance.
In der Nacht auf Donnerstag, den 17. Februar 2022 stürmten vermummte Angreifer*innen eine Baustelle des gegen den Widerstand der Wet’suwet’en auf deren Territorium errichteten Coastal GasLink (CGL) Pipelineprojekts. Während zugleich mehrere Barrikaden auf der Zufahrtsstraße errichtet wurden, sollen rund 20 vermummte Personen die Stromversorgung der Baustelle unterbrochen, das Sicherheitspersonal angegriffen, die Bauarbeiter von der Baustelle gejagt und daraufhin das auf der Baustelle befindliche schwere Gerät nachhaltig zerstört haben. Die Rede ist von einem Schaden in Höhe mehrerer Millionen Euro.
Die fragliche Baustelle war bereits Ende letzten Jahres von Angehörigen der Wet’suwet’en besetzt worden, um den Bau der Pipeline, die an dieser Stelle den Fluss Wedzin Kwah (Morice River) unterqueren, was eine für das Land und seine Bewohner*innen äußerst wichtige Wasser- und Nahrungsquelle gefährdet. Deswegen/Darüber hinaus gilt der Flusslauf an dieser Stelle als heiliges Gebiet. Nachdem das am Standort der jetzigen Baustelle errichtete Camp der Widerstand leistenden Wet’suwet’en geräumt wurde, hat der Angriff von Donnerstag wohl ein weiteres Mal dafür gesorgt, dass der Pipelinebau vorerst zum Erliegen kommt.
Die nachdem die Arbeiter von der Baustelle gejagt wurden alarmierte und sofort vorrückende und bereits zuvor in der Nähe stationierte Polizei hatte auf ihrem dutzende Kilometer langen Anfahrtsweg mit mehreren Barrikaden zu kämpfen, bestehend aus Bäumen, Nagelbrettern, brennenden Barrikaden, sowie einem Schulbus. Bei ihrem Räumungsversuch dieser Barrikaden wurden die Bullen mit Rauchbomben und Brandsätzen beworfen, ein Bulle wurde dabei verletzt.
Als die Polizei dann endlich auf der Baustelle eintraf, konnte sie nur noch das Ausmaß der Zerstörung feststellen. Die Angreifer*innen waren entkommen. Auch die weiteren Ermittlungen dürften sich als schwierig herausstellen, da die Personen das Gelände vermummt betraten und durch die Unterbrechung der Stromversorgung die Videoüberwachung frühzeitig außer Kraft setzten.
Artikelteile übernommen von den bei Warrior Publications gespiegelten Presseberichten [1, 2]
Ein Kommentar zum Angriff auf die Coastal GasLink Baustelle an der Servicestraße Marten Forest
Von Gord Hill
Was wie ein hochgradig effektiver Akt der Sabotage aussieht, der von Indigenen Landverteidiger*innen durchgeführt worden sein könnte, das nährt die Verschwörungstehorien …
Und manche tehoretisieren nicht einmal nur, sie stellen es als Tatsache dar: Es waren die Cops, es war CGL … hier ist eine andere Theorie: Der Angriff wurde von indigenen Menschen durchgeführt, die in der Totenstille und Eiseskälte der Nacht zu einer Mission aufbrachen: Die CGL-Pipeline zu sabotieren.
Sie haben einen waghalsigen und komplexen Angriff durchgeführt, der, so wie ich es mir vorstelle damit begann, die Securitys von den Fahrzeugen und Gebäuden wegzubekommen. Nachdem die Sicherheitsleute die Flucht ergriffen haben wurden Blockaden und Nagelbretter auf der einzigen Zufahrtsstraße, die zur Baustelle führt, platziert, was das Eingreifen der Bullen möglicherweise um Stunden verzögerte. In dieser Zeit haben die Krieger*innen Sabotagen im Umfang von Millionen Dollar verübt.
All das in Betracht ziehend, denke ich, dass es wichtig ist, einzuräumen, dass das einfach das sein könnte, wonach es aussieht: Ein Angriff, der von indigenen Krieger*innen durchgeführt wurde.
Ich habe gesehen, wie Personen etwas über einen Bombenanschlag, der in den 1990er vom RCMP [Bundespolizeibehörde] in Alberta durchgeführt wurde, als Beweis dafür, dass die Bullen False-Flag Angriffe verüben. Dieser Bombenanschlag war Teil der polizeilichen Ermittlungen gegen Wiebo Ludwig und seine Kampagne gegen die Öl- und Gasindustrie. Die Aktion zielte darauf ab, Ludwig in die Falle zu locken. In Zusammenarbeit mit dem Ölunternehmen sprengte die Polizei eine verlassene, ungenutzte Baracke in die Luft. Es war keineswegs ein größerer Sabotageakt, im Gegensatz zu dem, was nun aus dem Territorium der Wet’suwet’en berichtet wird. Es war unbedeutend verglichen mit der tatsächlichen Sabotage, die damals stattfand und derer Ludwig gemeinhin verdächtigt wurde … und von der es seitens der Ölunternehmen und des RCMP eine buchstäbliche Mediensperre gab, die nicht wollten, dass sich die Praxis der Sabotage verbreitete.
Eines der Probleme mit diesem Verschwörungstheorie-Gespinne ist, dass das die Wirksamkeit der Aktion untergräbt. Je mehr sich das verbreitet und je mehr das gärt, desto mehr Menschen fragen sich, ob es wirklich ein authentischer Akt des Widerstands war oder nicht. Wen soll das inspirieren? In wessen Interesse werden Akte des Indigenen Widerstands heruntergespielt, anstatt beworben? Ich glaube außerdem, dass dieses Verschwörungstheorie-Gespinne diejenigen entmutigt, die die Aktion durchgeführt haben (und die nun von der Polizei gejagt werden).
In der Nacht des 10. Februar 2022 brannte in Dresden ein Firmenfahrzeug des Unternehmens Hentschke Bau, nachdem es vermutlich im hinteren Bereich in Brand gesteckt worden war. Leider wurde der Brand früh bemerkt, sodass der Schaden durch eine zeitige Löschung auf rund 10.000 Euro beschränkt werden konnte.
Das Unternehmen Hentschke Bau verdient als Betonbau-Unternehmen auch gerne einmal mit dem Bau von Knästen, wie beispielsweise beim Neubau des Knasts in Zwickau-Marienthal.
Für den Bau einer Neubausiedlung haben in der Münchner Eggartensiedlung vor rund drei Wochen die Abrissarbeiten begonnen. Das idyllische Areal beheimatete zuvor nicht nur Fledermäuse und einen alten Baumbestand, sondern es bot auch Obdachlosen Unterschlupf und war bei den Anwohner*innen beliebt.
Nachdem bereits sechs Häuser der Siedlung platt gemacht wurden, war am Donnerstag, den 10. Februar 2022 ersteinmal ungeplanter Abriss-Stopp: gegen 03:40 Uhr bemerkten Bullen, dass zwei zum Abriss eingesetzte Bagger brannten. Die Feuerwehr rückte an und löschte die Brände, dennoch wurde der eine Bagger schwer beschädigt, der andere ist vollkommen zerstört und muss nun mit einem Kran entfernt werden. Es sei ein Sachschaden von rund 150.000 Euro entstanden und wann der Abriss weitergehe, das könne man auch nicht genau sagen.
In der Nacht auf den 10. Feb haben wir das Bürohaus in der Kantstraße 2 mit Farbe und Steinen angegriffen. Hier haben gleich zwei Schweinekonzerne ihren Sitz. Thyssen Krupp und Obermeyer Gruppe.
Mit diesem Angriff wollen wir Aufmerksamkeit für die Bombadierungen der Türkei in Kurdistan schaffen. Vor wenigen Tagen flog die türkische Luftwaffe unter dem faschistischen AKP-Regime Luftangriffe auf das Geflüchtetenlager Mexmûr, im Gebiet Şengal, sowie in Dêrik in Rojava. Dabei gab es zahlreiche Tote und Verletzte.
Thyssen-Krupp verdient durch Rüstungsgeschäfte mit und in der Türkei sein Geld und ist deshalb zu unserem Angriffsziel geworden.
Als deutscher Industriekonzern mit dem Schwerpunkt der Stahlverarbeitung produziert das Unternehmen unter anderem Hochöfen, Rolltreppen und Aufzüge. Neben dieser Produktion verdient Thysenkrupp, durch die Konzerntochter „ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS)“, mehrstellige Milliardenbeträge mit dem Bau von Kriegsschiffen aller Art. Die türkische Marine ist seit über 50 Jahren Treuer Kunde von TKMS und gehört zu den Hauptabnehmern.
Ein weiterer Zweig des Unternehmens ist eine Produktionsstätte für Stahl im Nordwesten der Türkei. In der Provinz Kocaeli etablierte das Unternehmen die Tochterfirma „Thyssenkrupp Materials Turkey“.
Die Ingenieurgesellschaft Obermeyer ist eine international agierende Ingenieurgesellschaft, die u.a. für den Entwurf des Neubau der Justizvollzugsanstalt Rottweil-Esch verantwortlich war und zudem an der Planung von Infrastruktur für die Bundeswehr beteiligt ist.
Die europäischen Regierungen machen sich mitschuldig im Krieg gegen die Revolution in Kurdistan und Unternehmen wie Thyssen-Krupp oder Obermayer profitieren davon. Die Staaten und Konzerne Europas stützen Erdogans Kriegsmaschine wirtschaftlich und politisch.
Wir dagegen stehen an der Seite des Befreiungskampfes in Kurdistan!
„Ich hatte ganz einfach nicht gesehen, wo diesmal, diskret, aber sicher, der Reformismus durchschlüpfen würde, da, wo man doch tausende Male von Aufstand und Autonomie spricht.“
Die Bewegung ist tot… Es lebe die Reform. 2017
Die Zad, sie war unser Piratenschiff, die Mutter aller Zads. Sie erschien in einer Epoche ohne Ausweg, und es war, als würde die Welt ein bisschen erträglicher werden. Wie ein kurzer Lichtschein, eine Möglichkeit, die den dicken und klebrigen Nebel unserer Zukunft durchbrach. Für uns, die ein bewegtes Leben außerhalb der Norm führen, war es die Gewissheit, dass es immer einen Ort geben wird, um uns im Falle einer Flucht aufzufangen. Ein Ort, wo der Staat nicht hineingehen würde um uns zu holen. Ein Ort, an dem wir immer Verbündete finden würden, um uns zu nähren, zu kleiden und uns in den Falten seiner Bocage-Landschaft zu verstecken.
Und eben diesem Staat, der uns erdrückt, uns tötet, uns jagt, wurde die Zad vor drei Jahren von einer Handvoll Opportunisten übergeben. Von jenen, die bis zum Vortag noch dieses Territorium als „vom Staat getrennt“ verkündet haben.
Dieser abscheuliche Verrat im Rücken derer, die auf den Barrikaden gegen die Bullen kämpften, wird nicht vergessen werden. Besonders nicht, wenn die lokale Komintern das Projekt einer Molchschule startet, um drei Jahre dessen zu feiern, was ihnen als Sieg herhalten muss.
Auf den Planchettes [2] wiederaufbauen? Wie nicht angesichts dieser xten Provokation vor rasender Wut frohlocken? Wie nicht zur Rache für den zerstörten Osten aufrufen?
Und dieses langsame Abrutschen, das sich in der ZAD abgespielt hat, um in den Armen des Feindes zu landen? Wir müssen noch einmal diese schreckliche Geschichte zusammensetzen, uns wieder und wieder fragen, was hätte gemacht werden können, um dieses Fiasko zu verhindern. Seitdem finden wir nichts besonderes in den Kämpfen mehr, denen wir begegnen, als wären wir nach diesen Ereignissen blind geworden.
Das ist die Geschichte, wie wir sie erlebt haben.
Lange haben wir an die Erzählung der Einheit und der Diversität der Taktiken geglaubt, wie man sie in den seelenlosen Pamphleten von Mauvaise Troupe finden kann. Die Jahre vergehen, das Leben in der ZAD ist geprägt von Querelen, die uns anstrengen, und Räumungsgerüchten, die uns Sorgen bereiten. Für sie fahren wir in die südlichen Länder um zu trainieren, testen wir Molotow-Cocktail-Rezepte, vergraben wir Kisten voller Material im Wald von Rohanne.
Ja, die Jahre sind schnell vergangen seit César [3], die Geschichten der Auseinandersetzungen mit dem Hof von Saint-Jean-Du-Tertre werden immer hartnäckiger. Stück für Stück wird der visionäre Spitzname, den man Saint-Jean gegeben hat, Teil der Alltagssprache, und beendet damit wütende Tiraden.
Die Konflikte, die rund um die Aufspaltung in Klassen [innerhalb der ZAD][4] begonnen haben, vertiefen sich. Am Vortag der Räumungen distanziert sich eine ganze Reihe der privilegiertesten Besetzer.innen vom „Zadismus“ [5], verlässt das Bewohner.innen-Plenum um das Nutzungs-Plenum zu gründen: diese neue Entscheidungsinstanz spricht sich das Recht zu, über die Zukunft des Bodens zu entscheiden und integriert in diesem Prozess bürgerliche und Vereins-Orgas, die nichts mit der Besetzung zu tun haben.
Anfang 2018 verkündet die Macht die Aufgabe des Flughafenprojektes. Im Fernsehen kann man einige Gesichter bekannter Besetzer.innen sehen, die in der Vacherie feiern und vor den Kameras posieren. Dieselben Gesichter, die man in dieser Zeitung mit einer Cap des [zweitgrößten Gewerkschaftsbunds in Frankreich] CGT gesehen hat, in jenem Aufstand in schwarzer Regenjacke. Dieselben Gesichter, die willkürlich und im Namen der Bewegung versprechen, die D281 wieder aufzumachen [6], zentraler Strang des Nervenkriegs, der zum Sieg gegen die César-Operation geführt hat.
Am Tag nach der Ankündigung der Regierung werden wir Zeug.innen einer Farce eines Plenums, wo über das Schicksal der Route des Chicanes entschieden wird. Einer der neu eingesetzten Chefbürokraten bestimmt die Gesprächsgrundlagen: die Menschen, die die Zone nicht bewohnen, haben kein Mitspracherecht. All jenen, die seit zehn Jahren bei der kleinsten Krise, beim geringsten Fieber auf diesem Territorium zu Hilfe eilten, spricht man, nun, wo das Ganze vorbei ist, jedes Recht ab, Einfluss auf das Schicksal und die Rettung des Mutterschiffs zu nehmen.
Da die Versammlung zu keinem Konsens hinsichtlich der Route des Chicanes kommt, wird der abscheuliche Julien Durand dies mit der Unterstützung des CMDO [7] und aller aus der Schicht der Meistprivilegierten der Bewegung [8] mittels des gewaltsamen Abrisses entscheiden. In diesem bestürzenden Video [9], das von der Groupe G.R.O.I.X. gedreht worden ist, sieht man (5’29), wie das CMDO anstelle der Polizei eine Hütte räumt. In den Sekunden, die dem vorangehen, erklärt uns der abscheuliche Julien Durand die Strategie, die da umgesetzt wird.
Am 26. Januar erzählt die sympathische Camille den Kameras, dass der Abriss der D281 eine Entscheidung ist, die von der gesamten Bewegung getroffen worden ist. [10] Man wird sie einige Monate später mit der Präfektin Nicole Klein bei ihrem Besuch zur Begutachtung der Wiedereroberung [11] anstoßen sehen, begleitet von ihren Freunden von der Riotière und Saint-Jean-Du-Traitre.
Einen ganzen Zwangs- und Normalisierungsapparat setzt die Regierung nun in Gang, und das ohne einen einzigen Aufseher in die Zone gesetzt zu haben.
Diese progressive Übernahme, die in der ZAD stattgefunden hat, erzeugt in uns ein starkes Gefühl des Déjà-Vu:
Die Konstruktion eines Gründungsmythos, das sich vergangene Siege zuschreibt (Plogoff, Larzac), die Inkarnation einer Bewegung durch ein „Wir“, das die Erzählung von vorneherein ausrichtet, da diese nur die reformistischsten und vorzeigbarsten Ränder der Bewegung integriert, die Verwendung eines Neusprechs, das alles möglichst breit vereinen will: Squats werden Communs, das eisige „Kamerad“ hat die „copaines“ [Freund.innen] ersetzt. Eine ganze Literatur entfaltet sich, in der man von Nutzung statt von Eigentum spricht, von Befreiung der Böden statt von Grundbesitz.
Und dann dieses kalte und autoritäre Gesicht, das uns auf einmal bekannt vorkommt, das sich einige grobe Gesten erlaubt, vielleicht um wissen zu lassen, dass der Zwang nicht nur politische Umwege nimmt und sich auch bedrohlicher zeigen kann: im Oktober wird ein Besetzer, der gegen die Freiräumung der D281 war und einen Teil der Straße beschädigt hatte, zusammengeschlagen, in einen Kofferraum gepackt und vor einer Psychiatrie gefesselt liegen gelassen. [12] Anfang November zensiert das CMDO einen Text, der die Abreise von Radio Klaxon [13] von der ZAD erklärt.
All jene jedoch, die weit weg von all diesen Intrigen waren, sind trotzdem bei den ersten Kriegsvorzeichen in die Zone geeilt. Was für ein seltsames Gefühl, wieder in der ZAD zu kämpfen, sechs Jahre nach César, und nur noch eine immobile, gleichförmige und kriegerische Masse vorzufinden, die sich hinter einem Frontzug einreiht und machtlos vor den Barrikaden steht. Wo sind die Clowns? Wo die Ungehorsamen? Und die alte Dame, die weiße Rüben auf die Baggerlader warf? Ein ästhetischer Reichtum ist verloren gegangen.
Doch das ist nicht alles, der „Support“ wird in gewisse Sektoren einquartiert und in absoluter Unwissenheit über die laufenden Verhandlungen gehalten. Auf den Barrikaden ist das CMDO zu beschäftigt, um anwesend zu sein, und Mauvaise Troupe scheint sogar so beschäftigt damit zu sein „die ZAD zu verteidigen“, dass sie eine touristische Reise ins Baskenland unternimmt [14]. Aus dem Westen erreicht uns per Hörensagen, dass eine sehr wichtige Gruppe von Freund.innen, die gekommen waren um zu kämpfen, von den Bewohner.innen weggeschickt worden sind.
Nicht nötig Bürokrat.in der Politikwissenschaften zu sein um zu verstehen, dass da etwas faul ist. Am 20. April 2018, während hunderte Personen aus ganz Europa herbeiströmen um die ZAD zu verteidigen und seit zwei Wochen Gas und Granatenexplosionen ausgesetzt sind, verrät das CMDO den Kampf und übergibt der Präfektur die Normalisierungsdossiers, die vom Staat verlangt wurden und die ausschließlich die festen Bauwerke beinhalten. [15]
Die Mitglieder des CMDO erklären alsdann den Medien, einen Schritt auf den Staat zugegangen zu sein, und dass sie im Gegenzug einen Gegenschritt in ihre Richtung von ihm erwarten würden. Auf dieses antwortet die Präfektin Nicole Klein folgendes: „Wenn Sie wollen, habe ich mir gedacht, dass sie das viel früher hätten machen können. Sie haben eine beachtliche Arbeit geleistet, sie haben uns Tabellen, Namen, Projekte präsentiert, also haben sie die Arbeit gemacht. Das heißt, dass sie immerhin fast so weit waren.“ Sich davon ausgehend vorzustellen, dass einige Orte ihre Bewahrung vor der Räumung verhandelt haben, würde eine Verschwörung aufdecken, nicht wahr?
In diesem toxischen Klima, in dem die Masken Stück für Stück fallen, verdient der Schriftsteller Alessi Dell’Umbria den Orden fürs Überlaufen, der mittels des Mediums Lundi Matin am 19. April erklärt: „Die Bewohner der ZAD werden sich also vollständig gefesselt den Verwaltungsbehörden ausliefern müssen, die genau damit beauftragt sind, die Zerstörung der bäuerlichen Welt voranzutreiben; sich ihren Normen und ihren absurden Prozeduren unterwerfen, die dazu gemacht sind nur die Agro-Industrie überleben zu lassen.“ [16] Dann, am 1. Mai, zitiert er ohne rot zu werden einen historischen Bauern des Kampfes: „In jedem Krieg verhandeln die Feinde… Das ist offensichtlich.“ [17] Offensichtlich! Wir haben hier die perfekte Illustration der Reversibilität der französischen Autonomie.
Am 14. Mai verkündet die Regierung, dass von 40 Dossiers, die bei der Präfektur eingereicht worden sind, 15 für einen befristeten Pachtvertrag geeignet sind. Am 14. September macht der französische Staat seine Wiedereroberung des verlorenen Territoriums der Republik offiziell. [11]
In der Folge wird das CMDO und Konsorten die Seile zum aufständischen Erbe kappen, mithilfe dessen sie sich bereichert haben.
Mauvaise troupe wird ein grobes Storytelling über den Sieg in Notre-Dame-des-Landes auffahren, das auf ein aus Ökos bestehendes Publikum abzielt, die sich im letzten Moment auf die Seite der ZAD geschlagen haben, und Mitgliedern der wohlhabenderen Klassen. Publikum, das sogar die Kohle locker macht, das „die Erde befreien wird“, indem man Grund kauft. [18] Zufällig entdecken wir in einem Magazin eines Bioladens eine Fotoreportage, in der Besetzer.innen, ohne sich auch nur ein bisschen zu schämen, vermummt vor einer Barrikade posieren und Geige spielen. [19] Einige Wochen nach der Räumung wird das inzwischen bettlägerige „Maison de la Grève“ [Streikhaus] sogar die Dreistigkeit haben, die Zone als „kommunistische Kriegsmaschine“ [20] zu bezeichnen.
Wir wissen, dass der Organisationsmodus und die Ideen, die am Ursprung des Kompromisseschließens mit Staat und Wirtschaft stehen, im „appelistischen“ Milieu wurzeln. Trotzdem denken wir, dass es absurd wäre, diese Praktiken heute auf dieses historische Netzwerk zu beschränken. Wenn auch die vorherrschenden Ideen innerhalb der Autonomie auf gewisse Art zutiefst von den Imaginären des Unsichtbaren Komitees beeinflusst sind, so hat man die letzten Jahre beobachten können, wie sich diese mit einem feministischen und ökologischen Lack überzogen haben, um die Rekrutierung attraktiver zu machen.
Als Sahnehäubchen dieses authentischen Fiaskos, das die Verteidigung der ZAD gewesen ist, verkündet das CMDO, zum 3. Geburtstag seines Sieges eine Molchschule auf einem der historischen Orte, die während der Räumung zerstört worden sind, zu errichten: Les Planchettes.
In der Schlacht, die sich dort abgespielt hat und die sich anderswo in jedem Moment unseres Lebens abspielt, versuchen wir eine Realität zu weben, um leben zu können.
Während der Kapitalismus und alle Herrschaftssysteme auf ihrer Seite einen allgemeinen Rahmen gestalten und auferlegen, der uns zwingt, von dieser Realität aus zu handeln, erschien die Zad wie eine gastfreundliche Insel.
Es stimmt, dass, wollen wir uns von der Tyrannei dieser Bestie befreien, die alle anderen Realitäten auffrisst, man zweifelsohne ein Universum gestalten muss, das uns eigen ist und das mithilfe unserer List und unserer Entschlossenheit nicht verschlungen werden wird.
Was wir hauptsächlich in der Zad wiederentdeckt haben, auf den Zads, ist der Wald. Da, wo einige nur Nutzung und eine klingende und wohlgewichtete Summe an Ressourcen gesehen haben, um die Autonomie aufzubauen, haben wir auf unserer Seite die Möglichkeit eines radikal anderen Lebens wiederentdeckt. Dieses Leben ist für uns ein Erlernen der Freiheit gewesen. Die Zad ist für uns vor allem die Geschichte eines Teils der westlichen Welt, der die Möglichkeit eines Lebens außerhalb der Prinzipien der Zivilisation wiederentdeckt.
Ein bisschen weiter von der Stadt entfernt, von den familiären Verpflichtungen getrennt, den aktivistischen Pflichten, der produktivistischen Logiken, die man bis weit in unsere sogenannten befreiten Zonen mit ihren Märschen voller Fantastereien und messianischen Figuren wiederfindet, haben wir wieder angefangen ein volles und komplexes Leben zu führen.
Dort haben wir Möglichkeiten erhaschen können, um zu entfliehen und bescheiden unsere kleinen Hüttenwelten neu zu erlernen und zu erfinden, die Prämissen einer neuen Magie zu gestalten und uns vor den Blicken derer zu verstecken, die ihre Gesetze auferlegen, um besser wiederaufzutauchen und anzugreifen.
Andere wiederum haben im Gegenteil vor allem die Möglichkeit gesehen neue Räume zu restaurieren und Kalorien aus dem Boden zu ziehen. Der Kampf hat sich bald in eine Buchhalterlogik eingefügt, in eine Logik zu rettender Orte und zu nutzender Ackerböden. Wieder einmal hat die aktivistische und materialistische Planifizierung über die poetische und feinfühlige Dimension gesiegt, welche aus einer Revolte mehr als nur einen Haufen an Techniken macht, die man der Welt entgegenstellt, nämlich gut und gern eine Lebensart.
Jene, die kalt strategisieren und an unserer statt ihre Kämpfe planen, werden uns immer was von Sentimentalität, Neugestaltung der Welten und von Allianzen erzählen. Ihr Blick auf die Natur ist nur das, was hinsichtlich der vorherrschenden Ökobewegung am vorteilhaftesten ist: eine Verschiebung des reformistischen Standpunkts, der in diesen Zeiten ausreichend Resonanz findet, um Orte zu besetzen und sich als neues System der Gouvernementalität zu etablieren.
Es stimmt, dass die Herrschaft in Zeiten der Antiglobalisierungsbewegung weiterhin fortgeschritten ist, indem sie sich neu konstituiert hat. Dieser ruhige kleine Kampf, unter dem Deckmantel der Inklusivität, der gegenseitigen Anerkennung von Vermittlung und Dialog, scheint die moderne Strategie zu sein um sich dem anzunähern, was bisher vollkommen verschieden war, um es besser zu erreichen und zu assimilieren. Die Allianz nützt einem jeden, die Rekonstituierung absorbiert und erodiert auch das Zerbrechlichste.
Schnell hat sich der herrschende Rand der Zad, der sich in der Politik des CMDO verkörpert, welche der Partisanenlogik seiner hochrangigsten Mitglieder treu ist, als politische Walze etabliert.
Diese Realität, nach dem Vorbild der unterschiedlichen Herrschaftssysteme, will unaufhörlich das, was ihr nicht ähnelt, absorbieren, verschlingen, verdauen und auflösen.
Wenn eine Welt um jeden Preis ihren Aufschwung strategisiert, ihr Wachstum optimiert und ausrichtet, ohne die Ethik, die doch die Nahrung ihrer Revolte gewesen ist, mit einzubeziehen, dann gesellt sie sich zum Marsch der Welten des Todes und der Vernichtung, die es zu bekämpfen gilt.
Ihr könnt uns viel von Kohlmeisen und japanischem Staudenknöterich erzählen. Ihr erwartet von den Pflanzen und den Vögeln, dass sie eure eigenen Pläne umsetzen, von deren Legitimität ihr überzeugt seid. So steuert ihr die materialistische Entfremdung der sozialen und Arbeiterkämpfe bis in die wilden Gebiete, indem ihr gemeinsame Absichten mit dem vorgebt, was euch nicht ähnelt, um es besser zu assimilieren. Doch es gibt Dinge, die weder ihr noch die, die nach herrschaftlicher Kontrolle lechzen, jemals kontrollieren werdet. Umso besser.
Es wurde alles getan, damit von der unglaublichen Vielseitigkeit der Verhältnisse zur Welt, die auf der Zad vorhanden waren, nur die triumphierende Vitrine der Sieger übrig bleibt.
Diejenigen, die das Monopol ihrer Anwesenheit organisiert haben, indem sie mit dem Staat verhandelt haben, diejenigen, die aus der Ferne zugesehen haben, als die Hütten von den Bullen dem Erdboden gleicht gemacht wurden, haben in ihrem Größenwahnsinn ein Ensemble von Zeichen, Praxen und eines Glaubens erschaffen, um die Arbeit der Kolonisierung unserer Vorstellungskraft fortzusetzen.
Bald hat die Forstverwaltung unsere Biwaks im Wald ersetzt.
Da, wo wir versucht haben, direkte Beziehungen bei Konflikten zwischen Individuen oder kollektiven Konflikten neu zu erlernen, sprachen sie von gemeinschaftlicher Mediation [médiation communautaire].
Grundstückskäufe wurden in ihrem Mund Landnahmen.
Der Nicht-Utilitarismus des Lebendigen wurde dadurch ersetzt, in den Versammlungen zu entscheiden, welche Bäume sie fällen wollen.
Die Stämme derjenigen ohne Boden, ohne Eigentumsrecht wurden letztlich von den Bauernkollektiven niedergestreckt.
Die sogenannte kommunale Horizontalität [horizontalité communale] hat die individuelle freie Assoziation gesprengt.
Was uns betrifft, wählen wir lieber das Feuer als ihren falschen Frieden.
Ihr Museumsökologismus ist eine Lüge. Einige der befreiten Leben haben mehr zwischen den Hecken und den Hochwäldern dieser Zone gelernt, als man jemals auf den selbstgebauten Bänken dieser Schule unterrichten wird.
Die wahren Räume zum Lernen haben sie zum Tode verurteilt. Eure Schule, wie der Rest, ist nur ein weiteres Räderwerk um eine Welt nach eurem Bilde herzustellen.
Auf unserer Seite haben wir gelernt, dass viele Fallen und Schwierigkeiten sich auf den Wegen zur Emanzipation verstecken können, dass das, was sich uns entgegenstellt, unterschiedlichste Formen annehmen kann und dass es nie zu spät ist, um sich zu rächen. Die Schutzrunen auf dem Dachstuhl werden daran nichts ändern.
Zapatistische Compas, hört und seht jene, die euch aufnehmen.
Ihr werdet zweifelsohne trotz der heuchlerischen Masken die Kälte und das Kalkül jener lesen können, die von sich behaupten, dem willkürlichen Terror der Herrschaft entkommen zu sein, um diese nach ihren Vorstellungen neu zu lenken.
Im Bild der indianischen Kriege gesprochen verbünden sich einige Stämme mit dem Eroberer. Auch wenn das Überleben eines Volkes unter bestimmten Umständen eine solche Entscheidung aufzwingen kann und es kompliziert wäre hier darüber zu debattieren, ging es auf der Zone nur um ein bisschen Land.
Kein Weg ist perfekt. Einige haben ein Herz. Andere sind nur ein Hauch von Arroganz und Kalkül.
Aus all diesen Gründen haben wir uns entschieden, ins Herz dieser Expansionslogik zu schlagen, die inzwischen die Zad beherrscht, und jener, die sich mit ihr verbünden. Der Bau einer Schule der Erde im Herzen des Ostens, der von der Aufgabe des Kampfes verwüstet wurde, hat eine klare Antwort verdient.
In der Nacht vom 5. auf den 6. Juli haben wir uns im Morgengrauen in die Planchettes geschlichen, wo sich die Baustelle des zukünftigen Bauwerks befindet. Während wir erwarteten, ein Werk vorzufinden, das am Rande seiner Vollendung steht, sind wir auf einen nackten Dachstuhl getroffen, der in eine Betonplatte eingelassen war. Da wir nicht die Mittel hatten, das Ganze vollständig abzufackeln, haben wir die Hauptbalken durchgesägt, ehe wir zu ihren Füßen Bauholz aufgeschichtet haben, das wir angezündet haben. Außerdem haben wir alle Zelte und Baustellenstrukturen sorgfältig aufgeschlitzt, die vor Ort zu finden waren.
Während unserer Operation befand sich eine Person nur wenige Meter entfernt in einer Behausung. Das hat uns weder daran gehindert in ihre Kompostklos zu scheißen noch unsere Rache zu vollenden. Wir haben geduldig gewartet, dass ihre Stirnlampe ausgeht, und mehrere Brände gelegt, ehe wir wieder mit der Nacht verschmolzen.
Wir widmen diese Aktion allen Personen, die die toxische und repressive Logik erlitten haben, die vom CMDO und seiner Welt auferlegt worden ist.
Einige Geister
[1] Anm. d. Übers: Die Gegend rund um die Zad von Notre-Dame-des-Landes ist das Habitat des „triton crêté“, des Kammmolchs, eine vom Aussterben bedrohte Salamanderart. Über die Jahre sind die „tritons crêté“ (das französische Wort crêté bezeichnet auch den Irokesenschnitt und ist auch ein Wort für „Punks“) eine ironische Bezeichnung für Personen geworden, die die ZAD verteidigen.
[2] Anm. d. Übers.: Les Planchettes war ein historisches Zentrum auf der ZAD gewesen, das 2012 zerstört und dann wieder besetzt worden war. Später war es Teil des „Osten“-Viertels, und grenzte direkt an die Route des Chicanes/D281, was die Gegend war, die am meisten von den Räumungen 2018 zerstört wurde.
[3] Anm. d. Übs.: Am 16. Oktober 2012 haben die französische Bereitschafts- und Militärpolizei die ZAD angegriffen, um sie zu räumen. Die starke Verteidigung vor Ort und die massive Mobilisierung in ganz Frankreich (mit vielen Solidaritätsangriffen – siehe „Avé César, adieu! Chronologie des actions en solidarité avec la ZAD sous expulsion“) war erfolgreich darin, diesen Räumungsversuch zu stoppen.
[4] „A propos de mépris de classe“: https://zad.nadir.org/spip.php?article1798
[5] „Le mouvement est mort Vive la… réforme!“: https://infokiosques.net/spip.php?article1530
[6] Pressekonferenz über die ZAD – 17. Januar 2018
[7] Definition aus Zadissidences 2: „Comité pour le Maintien De l’Occupation“ [Komitee zur Aufrechterhaltung der Besetzung] ist eine Gruppierung von Besetzer-innen unterschiedlicher Orte in der ZAD, deren Initiativen hauptsächlich darauf abzielen, sich mit den „Komponenten der Bewegung“ zu spektakulären Ereignissen gegen den Flughafen zu organisieren und sich „eine Zukunft ohne Flughafen“ auszumalen. Diese anfangs geheime Gruppe hat sich mit der Zeit vom Rest der Besetzung „autonomisiert“, da sie die Kritiken – nämlich mit den anderen „Komponenten“ die Entscheidungen der Bewegung zu privatisieren – nicht akzeptierte, die, sobald ihre Existenz bekannt wurde, wegen ihrer Methoden gegen sie vorgebracht wurde.
[8] Zadissidences 1, s. den Artikel „Contre l’aéroport – et pour son monde, ou quoi?“ [„Gegen den Fluhafen – aber für seine Welt, oder was?“]
https://infokiosques.net/lire.php?id_article=1549
[9] https://www.youtube.com/watch?v=TMw1dpEeSEE
[10] NDDL: die ehemalige „Route des Chicanes“ freigeräumt
[11] France 3 TV, „Notre Dame des Landes: La reconquête [Die Wiedereroberung]“: https://www.youtube.com/watch?v=NTDygyO5jBU
[12] ZAD von Notre-Dame-des-Landes: Perquisitions en cours [Laufende Ermittlungen]
[13] Notre-Dame-des-Landes: Silence Radio. Radio Klaxon est morte… vivent les radios pirates! [Radio Ruhe. Radio Klaxon ist tot… es leben die Piratensender!]
https://fr.squat.net/2018/11/04/notre-dame-des-landes-silence-radio/
[14] 15. Mai 2018 „Découvrir Errekaleor. Un quartier intégralement squatté au Pays basque nouvelle brochure de la Mauvaise troupe“ [Errekaleor entdecken: Ein vollständig besetztes Viertel im Baskenland neue Broschüre von Mauvaise troupe]: https://zad.nadir.org/spip.php?article5813
[15] Notre-Dame-des-Landes: 40 projets nominatifs ont été déposés [40 namentliche Projekte beantragt] – https://youtu.be/XjUU1s8rKyo
In der Nacht des 06. Februar 2022 haben nicht-indigene Allies in Montreal (Tio’Tia:Ke) ihre Solidarität mit dem Gidimt’en Stamm der Wet’suwet’en Nation gezeigt. Sie antworten damit auf einen Aufruf der Ältesten der Wet’suwet’en, Kanada in Reaktion auf die Invasion ihres Gebietes, des Yintah durch die RCMP [Bundespolizeieinheit] im dritten Jahr in Folge, lahmzulegen.
Wir haben uns vieler verschiedener Taktiken bedient: Eingeworfene Fensterscheiben, verklebte Schlösser und Kartenlesegeräte und angesprühte Einrichtung mit dem Schriftzug „Fuck RBC“ versehen, damit alle Kunden der Royal Bank of Canada (RBC) wissen, warum ihre Bank in den letzten 5 Monaten beständig angegriffen wurde.
Die Wet’suwet’en leisten gerade Widerstand gegen den Bau einer Ölpipeline durch Costal GasLink, ein Unternehmen von TransCanada Energy – das in Kanada bekannt dafür ist, die Energy East Pipeline bauen zu wollen –, auf ihrem Stammesgebiet. Unter anderem gefährdet der Bau der Pipeline den Wedzin Kwa River, da die Pipeline unter ihm hindurch laufen soll. Dieser Fluss dient als eine Quelle für Wasser und Fisch und ist für die traditionellen Praktiken der Wet’suwet’en von zentraler Bedeutung.
Es waren kleine und einfache Aktionen und wir ermutigen alle, mit ihren vertrauten Freund*innen zusammenzukommen und all die unterschiedlichen Wege auszuprobieren, auf die wir die RBC abfucken können. Tatsächlich haben verschiedene Solidaritätsaktionen an verschiedenen Orten im sogenannten Kanada in den letzten Wochen stattgefunden. Der Aufruf zu Solidaritätsaktionen gilt weiterhin: „Der Gidimt’en Stamm lädt dich dazu ein, Demonstrationen und Aktionen in deiner Region zu organisieren. Er ruft außerdem dazu auf, den Druck auf die Regierung, die Banken und Investoren zu erhöhen, […] zu Spenden […] und in das Camp zu kommen.“
Solidarität mit allen Menschen, die Widerstand leisten! Nein zu Coastal GasLink!
In der Nacht des 1. Februar haben wir in Malmö, Schweden einen Anhänger der dem Shell Konzern gehört, abgefackelt. Der Anhänger war auf dem Gelände einer Tankstelle des Unternehmens geparkt. Diese Sabotageaktion ist der Funke der Flamme, die der Aufstand in Kasachstan in unseren Herzen entfacht hat.
Anfang Januar begannen in Kasachstan Aufstände gegen das oligarchische Regime von Tokayev. Wir verfolgten gebannt die Erfolge der Rebell*innen und hofften auf ihren Sieg. Aber es kamen russische Truppen, um das Regime zu unterstützen.
Das reaktionäre Imperium begann einzumaschieren. Der Aufstand wurde niedergeschlagen. Nun geht die brutale Repression in Kasachstan weiter.
Russische Bayonette haben den Thron von Putins Vassall Tokayev verteidigt. Aber nicht nur ihn. Man muss nur auf die Ölproduktion schauen, eine der Hauptbranchen der Wirtschaft Kasachstans. Westliche Unternehmen sind an der Ölbranche des Landes massiv beteiligt. Im Falle eines Sieges der Rebellen hätte das Eigentum dieser Unternehmen von den revolutionären Menschen enteignet werden können. Die russische Intervention und Niederschlagung des Aufstands schuf die blutige „Stabilität“, nach der nicht nur das oligarchische Regime dürstete, sondern auch die westlichen Kapitalist*innen, die die natürlichen Ressourcen Kasachstans ausrauben.
Eines der westlichen Unternehmen, dass in Kasachstan energisch tätig ist, ist Shell. Auf dem Gasfeld Karatschaganak beispielsweise, einem der drei größten Erdöl- und Erdgasfelder des Lands, ist das Unternehmen mit rund 30% beteiligt. Und das sind nicht die einzigen Vermögenswerte des Unternehmens im Land. Es ist keineswegs überraschend, dass der russische Staat Truppen entsandte, um den Reichtum der Shell-Eigentümer zu verteidigen. Shell hat in die Gaspipeline North Stream 2 inverstiert und vertritt beständig die Interessen des Russischen Regimes in der europäischen Politik.
Shells Gräueltaten beschränken sich nicht bloß darauf Putin zu unterstützen. Die Aktivitäten dieses Unternehmens tragen zum Klimawandel bei, sowie zur Zerstörung der Natur auf der gesamten Welt. Aber das Böse ist nicht allmächtig. Wir müssen Widerstand leisten.
Anarchismus ist die Theorie und Praxis, die die Widerstände gegen Diktaturen, den Kapitalismus, imperialistische Kriege und die Zerstörung der Natur in einem einzigen Kampf vereint. Nur unter der schwarzen Fahne der Anarchie [1] wird die Freiheit von allen Formen der Unterdrückung erreicht werden.
Nun wird der Russische Staat möglicherweise den nächsten imperialistischen Krieg vom Zaun brechen. Wir wollen uns an die russischen Soldat*innen richten: Ihr werdet entsandt, um für die Interessen gieriger und grausamer Herrscher und reicher Säcke zu töten und zu sterben. Wenn der Krieg ausbricht, dann desertiert mit euren Waffen, entwaffnet eure Offiziere, schließt euch der revolutionären Bewegung an.
Tod dem Imperium und dem Kapitalismus!
Freiheit für alle Anarchistischen Gefangenen!
Gruppe „Tod den Tyrannen“
Tod den Tyrannen
[1] Nun ja, weder schwören alle Anarchist*innen auf eine Fahne, auch nicht auf die schwarze, die Pirat*innenfahne, noch kann man sich sicher sein, dass eine*n diese Fahne automatisch irgendwo hinführen würde. Man wird schon selbst denken und handeln müssen … (Anm. d. Übers.)
Sieben in Reihe geparkte Zivilfahrzeuge der Wiener Polizei wurden vor der zentralen Stelle zur Bekämpfung von Menschenhandel und Schlepperei in der Leopoldstadt in der Nacht auf Montag, den 31. Januar 2022 abgefackelt.
Erkennbar waren die Fahrzeuge als Bullenkarren wohl dadurch, dass sie in einem ausgenommen für Polizeifahrzeuge absoluten Halte- und Parkverbot abgestellt wurden. Die Fahrzeuge brannten vollständig aus.