Es dürfte eine ganze Reihe schwerer Schläge gegen die Thüringer Neonaziszene sein. Innerhalb weniger Tage brannten mindestens vier Immobilien ab, die sowohl von der lokalen Neonaziszene, sowie teilweise auch von der bundesweiten Neonaziszene genutzt wurden. Bei allen vier Bränden gehen die Ermittlungsbehörden mittlerweile von Brandstiftung aus.
- In der Nacht auf Montag, den 12. April brennt in Schmölln das von Neonazis betriebene Sportstudio „Barbaria Schmölln“ ab, in dem bereits das Neonazi-Kampfsportevent „Kampf der Nibelungen“ stattfand.
- In der gleichen Nacht trifft es auch eine Konzerthalle des Neonazis Josef Höschler im benachbarten Ronneburg. Sie brennt beinahe vollständig nieder. In der Halle hatten in der Vergangenheit bereits Rechtsrockkonzerte stattgefunden.
- In der Nacht auf Montag, den 19. April brennt das szeneintern auch „Obersalzberg“ genannte „Waldhaus“ bei Sonneberg vollständig nieder. Die anrückende Feuerwehr wird durch offenbar auf den Zufahrtsweg gezerrte Baumstämme an der Anfahrt gehindert und kann schließlich nur noch ein Übergreifen des Feuers auf den Wald verhindern.
- Am Freitag, den 23. April brennt abends (noch bei Tageslicht) das Rittergut in Guthmannhausen, eine Immobilie, die seit dem Erwerb durch den von Ursula Haverbeck gegründeten Verein „Gedächtnisstätte“ vor rund 10 Jahren für Seminare und andere Veranstaltungen der Neonaziszene genutzt worden war. Der Brand sei laut Polizei im Dachstuhl des Gebäudes ausgebrochen und dort von Unbekannten vorsätzlich gelegt worden. Der gesamte Dachstuhl brannte aus.
In Reaktion auf diese vier Brände haben bekannte Neonazis wie Thorsten Heise (Dorfstraße 41, 37318 Fretterode) – unter anderem verwickelt in den NSU – ihre Kameraden dazu aufgrufen der „örtlichen Antifa“ einen Besuch abzustatten. Eine besondere Aufmerksamkeit, die man schon aus Gründen der Höflichkeit sicherlich nur erwidern kann …
Übernommen aus Zündlumpen #083.