[HB/HH] Drei Freunde im Fadenkreuz der Bremer Ermittlungsbehörden

Wir veröffentlichen hier einen Text von drei Betroffenen in einem laufenden Ermittlungsverfahren:

Von Verden nach Bremen und zurück in unter 90 Sekunden

Über eine gescheiterte Brandstiftung, DNA-Spuren und autoritäre Formierung

Im Dezember 2020 veröffentlichten wir erstmals einen Bericht über unser laufendes Verfahren in Verden (Aller) (https://hamburg.rote-hilfe.de/2020/12/drei-freunde-und-eine-explosive-mischung/) – daran wollen wir anknüpfen. Konkret geht es diesmal um eine Anklage wegen versuchter Brandstiftung in Bremen, deren Widersprüche und Absurditäten.

Nehmt Einblick in die Logik deutscher Repressionsbehörden und ihrer Abläufe! Seid clever und zieht für euch Schlüsse!

Wir sind drei Freunde aus dem Raum Hamburg/Niedersachsen und sind Anfang Oktober 2018 in Verden (Aller) festgenommen worden. Dabei wurden uns ein Rollkoffer und eine Tragetasche mit Kanistern und Zündvorrichtungen zugeordnet. Die Repressionsbehörden führen seitdem ein Verfahren wegen Vorbereitung eines Explosions- oder Strahlungsverbrechens gegen uns und haben weitere Verfahren eröffnet. Das BKA und die Bundesanwaltschaft haben ein Prüfverfahren gegen uns drei eingeleitet.

Bremen

Im Oktober 2018 wurden auf dem Gelände des Bremer Verleihs für Baumaschinen „Boels“, mehrere Brandsätze entdeckt, unter anderem auf einem Bagger sowie einem Hubwagen. Die entsprechenden Maschinen waren über einen längeren Zeitraum auf einem unbewachten, offen zugänglichen Areal abgestellt worden. Der Polizei nach, hatte der Baumaschinenverleih die Gerätschaften in der Vergangenheit für die Rodung des Hambacher Forstes bereitgestellt. Die Brandsätze zündeten nicht.

Ganze sechs Tage nach dem Fund durchsuchte die Bereitschaftspolizei Bremen das Umfeld des Baumaschinenverleihs erneut, u.a. auch einen dortigen Baumarktparkplatz. Sie sicherte mehrere Gegenstände für eine forensische Auswertung, darunter Kanister, Sicherheitsschuhe, Zigarettenreste und eine Likörflasche.

Von Bremen nach Verden und wieder zurück

Die mögliche Tatzeit wird von den Behörden auf über mehrere Tage hinweg bestimmt. Die Behörden geben als mögliche Tatzeit einen Zeitraum von mehreren Tagen an. In diesem Zeitraum wurden wir jedoch weit entfernt in Verden (Aller) festgenommen, saßen in den Gefängniszellen der dortigen Polizeiinspektion und wurden anschließend vom MEK observiert.

Bei unserer Festnahme in Verden (Aller) wurden Kleidungsstücke beschlagnahmt und uns zu geordnet. Mit Hilfe eines privaten Man-Trailer-Hundes aus Bremen, suchte die Polizei den vermeintlichen Tatort ab. Bei zwei von uns dreien glaubt die Polizei eine Spur gefunden zu haben. Nun wird das Verfahren von der Staatsanwaltschaft Bremen gegen zwei von uns geführt. Mehrere Überwachungskameras in der Nähe des Baumarktes wurden ausgewertet und eine Funkzellenabfrage für mehrere Tage beantragt. Die Ergebnisse wurden daraufhin mit der Funkzellenabfrage um unsere Festnahme in Verden abgeglichen. Zwei Jahre nach der Sicherstellung kam es zur DNA-Probenentnahme, die mit den gefundenen Spuren abgeglichen wurden. Eine Übereinstimmung der gefundenen DNA-Spuren mit unseren Proben wurde ausgeschlossen, demnach ist die Fährte des privaten Man-Trailer-Hundes der einzige Anhaltspunkt, der uns mit dem Tatort in Verbindung bringt.

Dass die Staatsanwaltschaft Bremen unser Verfahren zur Anklage bringt, ist ein Versuch, der Öffentlichkeit einen Erfolg zu präsentieren. Linke und antagonistische Strukturen hielten in den letzten Jahren die Ermittlungsbehörden in Bremen kontinuierlich auf Trab. Diverse Aktionen konnten bisher nicht aufgeklärt werden. Aus Sicht des Staates ist dadurch ein erheblicher gesellschaftlicher Schaden entstanden. Der mediale und politische Druck führt bei der Staatsanwaltschaft Bremen jetzt dazu, diese absurden Anklagekonstruktionen überhaupt verhandeln zu wollen. Aus unserem Verden-Verfahren haben wir bisher nichts Neues zu berichten.

Im Kontext autoritärer Formierung im Polizeiapparat, in politischen Parteien und im militärisch-industriellen Komplex sehen wir umfangreiche Repressionsschläge gegen linke und antagonistische Strukturen. Die Reformierung der Polizeigesetze und die damit einhergehenden Gesetzesverschärfungen sind ein Ausdruck davon. Die Verfahren gegen die Beschuldigten im Antifa-Ost-Verfahren, Berlin/Athen, das 129a Verfahren in Frankfurt oder die Drei von der Parkbank sind hierfür aktuelle Beispiele.

In der Logik des Staates werden einzelne exponiert, verfolgt und bestraft, um Ideen und Träume von einer herrschaftsfreien Gesellschaft zu zerstören. Der Versuch, linke und antagonistische Bewegungen entlang gewählter Mittel und strafrechtlicher Vorwürfe zu spalten, soll eine politische Bezugnahme verunmöglichen. Isolation und Individualisierung sind Methoden des Staates, die kapitalistische Ordnung aufrechtzuerhalten und Proteste dagegen zu beenden. Gleichzeitig werden faschistische, marktradikale und sozial-darwinistische Strömungen hofiert. Das überrascht uns wenig, da diese der grundlegenden Logik von Patriarchat, Staat und Kapital nicht entgegenstehen, sondern Teil dessen sind. Das Ziel des Staates ist es dabei, sich selbst als starken Regenten zu stilisieren und jede Hoffnung auf eine bessere, solidarische Welt im Ansatz zu unterdrücken. Wir verstehen die absurde Konstruktion der Staatsanwaltschaft und die anhaltende Repression gegen uns nicht als zufällig, sondern sehen sie in der gleichen Logik. Der staatliche Verfolgungswille trifft jene, die von einem besseren Morgen träumen.

Wie weiter, was tun?

Die anhaltenden Observationen, der tiefe Eingriff in unsere Leben und die ständig wechselnden Verfahrenslagen, konfrontieren uns mit immer neuen Situationen. Sie erfordern stets neue Strategien des Umgangs. Der Staat versucht weiter, zu spalten, zu individualisieren und uns einzeln zu verhandeln. Die unterschiedlichen Formen der Repression wirken dabei manchmal wie ein kafkaeskes Schauspiel und erscheinen unüberwindbar. Doch die Herausforderung, einen täglichen Umgang damit zu finden, gehen wir mit einem gestärkten Bewusstsein und einem Gefühl der Selbstermächtigung in die kommenden Auseinandersetzungen an. Wir wissen, wir sind nicht allein im Kampf für eine herrschaftsfreie Gesellschaft!

Seid mutig! Macht euch bewusst, dass politische Praxis auch Repression nach sich ziehen kann. Bereitet euch darauf vor, redet miteinander, tauscht euch aus und profitiert von den Erfahrungen anderer. Lassen wir uns nicht einschüchtern, stehen wir zusammen und bleiben wir solidarisch!

Grüße an alle von Repression Betroffenen!

Freiheit und Glück für Lina!


Via de.indymedia

[Hamburg] Glasbruch bei Thyssen-Krupp

Wenn am Freitag, 3. Juni 2022, aller Voraussicht nach ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr beschlossen wird, dann können wir dem nicht tatenlos zusehen.

Deshalb haben wir in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni beim Kriegsprofiteur Thyssen-Krupp in der Stahltwiete in Hamburg-Altona für ordentlich Glasbruch gesorgt.

Wenn deutsche Politiker*innen behaupten, diese gigantische Summe sei notwendig, um zum Beispiel den Krieg in der Ukraine zu bekommen, Wir könnten kotzen! Denn es handelt sich hier um ein Aufrüsten, welches ein Wettrüsten im Kontext geostrategischer Interessen bedeutet. Profitieren werden letztlich Kriegstreiber und Rüstungskonzerne. Menschen werden durch Krieg weiterhin zur Flucht gezwungen und nur denjenigen wird Asyl gegeben, die den rassistischen Kriterien entsprechen.

Wie heuchlerisch die Außenpolitik Deutschlands ist, offenbart sich zudem gegenüber dem Autokraten Erdogan, der seit Jahren die EU und NATO im Kampf gegen die demokratische Selbstverwaltung in Kurdistan vor sich hertreibt. So kann er aktuell eine neue militärische Großoffensive gegen progressive kurdische Strukturen in aller Öffentlichkeit ankündigen – die politische Öffentlichkeit interessiert dies nicht.

Nein zu Kriegstreiberei und Rüstungskonzernen – markieren, blockieren, sabotieren!

Solidarität mit allen Menschen, die sich auf der Flucht befinden!

War starts here, let’s stop it now!

Defend Kurdistan!


Via de.indymedia

[Leipzig] Hertz-car torched in burning solidarity with Giannis Michailidis

in the night of the 31st of may we gathered some courage and burned a Hertz-car in Leipzig. Hertz is complicit with the greek police. We did so out of solidarity and affinity to Giannis Michailidis, who is in hungerstrike since the 23rd of may.

 

Years of torture and of beeing locked behing bars, but the greek state still isn’t finished with Giannis. They continue to take revenge for his antagonistic and rebellious stance against this hellhole capitalist society. They want to break him. They can’t allow prisoners like Giannis to exist. Prisoners who rebel, who openly question their authority, who (successfully) try to break free.

 

Now is not the time to appeal to the society or your neighbourhood-council. Now is the moment to decide which side you are on! Let’s use the struggles behind bars of Giannis, of Lina E. in Germany to reignite our militant struggle against capital, the state and evereyone who aids our oppression forward.

 

Fire to the Prisons!

 

Until every cage is empty! For Anarchy!


Via de.indymedia

[Berlin] Feuer für Hertz LKW – nicht nur für Hungerstreiker Michailidis

Mit einfachen Mitteln sabotieren wir die Infrastruktur des Feindes. Das der Autovermieter Hertz ein Gegner ist, wurde nicht erst durch einen Angriff auf ihre Filiale und weitere Brände ihrer Fahrzeugflotte in Athen bekannt. Nicht nur die griechische Polizei wird von Hertz zu bevorzugten Konditionen mit Fahrzeugen ausgerüstet, auch in anderen Staaten werden aktive und ehemalige Bullen und Militärs laut Eigenwerbung unterstützt.

 

Hertz gehört zu den Firmen, die den stetigen Zwang zur Mobilität forcieren. Alles und Jede/r muss immer sofort überall verfügbar sein. Lieferdienste, Mietfahrzeuge und Uber dominieren inzwischen den Verkehr in den Städten. Nebenbei erstellen sie Datensammlungen über bewegte Sachen und Personen für die Fahndungscomputer der Polizei, Hertz auch indem sie Fahrer*innen während der Fahrt filmen.

Im sozialen Krieg und im Krieg Staat gegen Staat, stehen wir Fahnenlos an der Seite der Unterdrückten gegen die Unterdrücker und Hertz steht auf der Seite der Macht, mal unter der griechischen Fahne in den Jeeps von OPKE, mal unter der US Fahne an den Trucks der Nationalgarde oder unter der Fahne des Kapitals an ihren Transportern, mit denen sie in Deutschland von dem Zwang der Mierter*innen zum ständigen Umzug aus teuren Wohnungen profitieren.

 

In der Nacht zum 25. Mai zündeten wir einen Lastwagen von Hertz im nördlichen Berliner Bezirk Reinickendorf an, als minimales Zeichen unserer Solidarität für Giannis Michailidis, der sich seit dem 23. Mai im Knast von Malandrinos im Hungerstreik befindet.

Viel Kraft und Freiheit wünschen wir auch Lina, die seit 18 Monaten in Untersuchungshaft sitzt.

 

Gleichzeitig steht unsere Aktion im Rahmen ähnlicher Taten weltweit, die alles zu Asche brennen, was für den Krieg von Nutzen sein kann.

 

… bis zur Zerstörung des letzten Käfigs. (A)


Via de.indymedia

[Berlin] LKA-Beamtin Thörmann angegriffen. Getroffen hat es eine, gemeint sind sie alle!

Frau Michaela Thörmann vom Staatsschutz des Berliner Landeskriminalamt wohnt in der Helga-Hahnemann-Str. 19 in 12529 Schönefeld, in einer beschaulichen Vorort-Enklave. Nach ihrer Arbeit am Tempelhofer Damm versucht sie dem Großstadttrubel zu entfliehen und sucht ihre Ruhe im Schatten der Gropiusstadt, im Süden Berlins. Unserer Erkenntnis nach benutzt sie dafür ihren BMW Coupé mit dem Kennzeichen LDS-MT-968, das sie werktags immer auf demselben Parkplatz an der gegenüberliegenden Ecke der Kreuzung vor ihrem Haus parkt.

Dieses Auto haben wir in der Nacht vom 23. auf den 24. Mai in Brand gesetzt.

Auch wenn wir ihre genaue Adresse (s.o) kennen und sie physisch und direkter hätten treffen können, haben wir unsere Mittel auf das Ziel Sachschaden an ihrem Auto zu verursachen begrenzt. Wir verstehen unseren Angriff als Zeichen, dass die Anonymität auch höherer Verantwortlicher des Repressionsapparates niemals sicher ist. Ihr Handeln verlangt nach Konsequenzen. Wir können uns befähigen, diese mit den von uns gewählten Mitteln und zu gegebener Zeit durchzusetzen. Ihr zerstörtes Auto und die daraus entstehende Unsicherheit wird ihren Alltag zumindest kurz unterbrochen haben. Es wird sie daran gehindert haben, wie gewohnt ihrer Arbeit – der politisch motivierten Verfolgung von Menschen – nachzugehen.

So wie tausende Polizeibeamt*innen uns auflauern, ausspähen, verfolgen und einzusperren versuchen, haben wir sie mehr im Blick als es ihnen wahrscheinlich lieb ist. Wenn sie unsere Haustüren eintreten, dann müssen sie damit rechnen, dass wir auch zu ihnen kommen.

Mit diesem Ansatz sind wir nicht allein: Wir stellen diesen Angriff in eine Reihe mit der Aktion der Gefährt*innen in München, die es sich nicht haben nehmen lassen, am 25. November 2021 das Privatauto einer Beamtin zu zerstören (https://chronik.blackblogs.org/?p=15271). In Hamburg wiederum haben Gefährt*innen am 28. Februar 2022 das Auto von Astrid Oppermann angezündet, die von 2006 bis 2013 als verdeckte Ermittlerin gearbeitet hat (https://chronik.blackblogs.org/?p=15469). Am 12. April 2022 wurde ein umfassendes Profil von ihr veröffentlicht (https://de.indymedia.org/node/183749).

Der Repressionsapparat, von dem Frau Thörmann in ihrer Funktion beim LKA mehr als nur ein kleines Rädchen innerhalb der Maschine ist, kontrolliert, unterdrückt und mordet. Seine Geschichte und Tradition ist eine koloniale im Dienst der Ordnung, der Chef*innen und Herrschenden. Die Strategie im Umgang mit den Unterdrückten und Ausgeschlossenen der Gesellschaft sowie kämpfenden Individuen wird maßgeblich von Schreibtischtäter*innen wie ihr mitgestaltet. So sollen sich Menschen im Angesicht von Repression klein, isoliert und wertlos fühlen.

Mit dieser Aktion senden wir ein Zeichen an alljene, die täglich mit dem Repressionsapparat konfrontiert sind. Denen, die sich ihm schutzlos ausgeliefert fühlen, aber auch denen, die sich – immer wieder – bewusst dafür entscheiden sich ihm entgegenzustellen. Wir sind an eurer Seite, teilen eure Angst, das wiederkehrende Gefühl von Ohnmacht und auch die Zweifel im Angesicht des so oft erdrückenden Feindes. Lasst uns unsere Fähigkeiten zum Handeln gemeinsam erforschen und entwickeln! Euer Kampf ist unser Kampf!

Zuletzt bleibt uns, an die durch den Staat und seine Polizei Ermordeten zu gedenken, Namen auf einer Liste, deren Anfang uns nicht bekannt und deren Ende nicht in Sicht ist. So erinnern wir den Bekannten und Namenlosen gleichermaßen, halten ihr Andenken in der direkten Aktion hoch und verschreiben uns einmal mehr dem Kampf gegen Staat, Kapital und alle Hierarchien!

Kein Feierabend für Mörder in Uniform!


Übernommen von de.indymedia

RUMOER #5.5

When we speak about work, we would prefer no work at all over half work. But when it is about RUMOER we thought half work would be better than no work, so here you find the half edition of RUMOER.


You may read about:
– War and the system that needs it
– Spontaneous demonstrations in Amsterdam and Leiden
– The occupation of the Sterrebos
– The raid in Munich
– World news
– And a follow up on the tips against telephones

Here it is: RUMOER #5.5 Nl EN

You can sign up for our mailing list, you will receive a notification when #5.75 or #6 is out. If you send us some money we can start working on the next issue. As we try to distribute the zine for free as much as possible, it does cost us money.
It will be distributed on the streets again, but you will find this issue also on the Pinksterlanddagen. And in the better bookstores or (anti)social center. If you can’t find it there you could print it, or email us with your order (the amount and in which language). Order a couple more so you can share it, and have a nice little conversation about it.
Send your request to RUMOER atttt RISEUP dotttt NET.
See ya next time, for a nice and cool summer – meaning the climate. All the other things can be heated up if you ask us.
XXX RUMOER

[Hamburg] Internationale grenzenlose Solidarität! Angriff auf das Polnische Konsulat in Hamburg

„…Bereits vor Wochen hat die polnische Regierung den Bau einer Mauer an der Belarussischen Grenze angekündigt. Der Bau hat bereits begonnen und wird in den nächsten Monaten mit Hilfe britischer Pioniertruppen und mehrerer polnischer und internationaler Stahl- und Materialfirmen kontinuierlich fortgesetzt…“

Früh am 21. Mai wurde das Polnische Konsulat in Hamburg (Gründgensstraße 20) mit Farbe und Steinen angegriffen. Auf einer Zufahrtsstraße brannten Barrikaden.
Seit Anfang des Jahres wird für Millionen ein weiterer befestigter Zaun an einer EU-Aussengrenze gebaut, der die rassistische Herrschaft Europas und ihren Wohlstand sichern soll. Im letzten Urwald Europas, zwischen Belarus und Polen, erfrieren geflüchtete Menschen, sie werden misshandelt und letztendlich in Lager gesperrt, die Gefängnisse sind, und von wo aus sie wieder dorthin abgeschoben werden, wo sie Armut, Gewalt, Elend …, der Wunsch nach anderen Lebensbedingungen zur Flucht gebracht haben.

Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine und dem blutigen tobenden Krieg dort sind viele Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Die Reaktion in Deutschland und anderen europäischen Ländern ist ganz anders als gewohnt. Es scheint gar unendliche Ressourcen und Bereitschaft für humanitäre Hilfe in dieser Krise zu geben (und die Unterstützung und Solidarität für ALLE Menschen, die dem Krieg entfliehen ist absolut richtig). Staaten, besonders der polnische Staat, und Politiker:innen, wie beispielsweise Orban in Ungarn, die die letzten Jahre besonders durch ihre rassistische und misogyne Politik auffielen, sind auf einmal wieder akzeptierte hilfsbereite Europäer:innen. Es herrscht Einigkeit. Warum?! Weil es sich abgesehen von strategischem Lagerdenken zu einem großen Teil um weiße Menschen handelt, die aus der Ukraine fliehen. Weiße Vorherrschaft bahnt sich ihren Weg und findet sich in all unseren Köpfen wieder. Gerade deswegen sollten gerade jetzt die besonders unterstützt werden, von denen nicht gesprochen wird, die keine Lobby haben, die egal an welchem Ort die Ausgeschlossenen sein werden, wenn wir nicht anfangen dieser Scheiße etwas entgegen zu setzen. Solidarität mit den Black und People of Colour auf der Flucht sowie im rassistischen Alltag. Solidarität mit den Sinti und Roma, denen die Ausreise aus der Ukraine verwehrt wird.

Homophobe und sexistische Politik, Gesetzgebung und Bildung sind der jahrelange Kurs der PIS-Partei und ihrer Anhänger:innen. Es gibt außerdem ein de facto Abtreibungsverbot in Polen. Diese Aktion ist auch ein solidarischer Gruß an die Frauen* und die LGTBQ Community, die in Polen gegen diese Scheiße kämpfen.

In Zeiten wie diesen zeigt sich die Staatlichkeit von ihrer hässlichsten Seite und die nationale, europäische, militaristische Hegemonie lässt uns die Haare zu Berge stehen und die Kotze hochkommen. Staaten, Grenzen und all diese freiheits-feindlichen Konstrukte und Strukturen müssen angegriffen werden, denn sie können nicht verbessert, nicht reformiert werden.

Bilden wir Netzwerke, Strukturen und Beziehungen, die sich der Herrschaft verweigern.

Solidarität, Mut und Ausdauer für die, die diese Verhältnisse und Ordnung beenden wollen.

Solidarität mit den selbstorganisierten Strukturen, die an der Polnisch-Belarussischen Grenze gegen die Unterdrückung von Menschen kämpfen und ihnen zur Flucht verhelfen.

Solidarität mit den selbstorganisierten Strukturen, die an der Polnisch-Ukrainischen Grenze denen Helfen, die vor dem Krieg fliehen und Widerstand gegen diesen leisten.

Solidarität mit den bei der Demo gegen den polnischen Abschiebe-Knast in Krosno Odrzańskie am 12.02.22 verhafteten und verfolgten Anarchist:innen.

Solidarität mit den Seenotretter:innen der Iuventa, die vom 21.05.22 an in Italien vor Gericht stehen, weil sie sich der menschenverachtenden Abschottung Europas widersetzt und Fluchthilfe geleistet haben.

Europa steht für Krieg, Ausbeutung, Rassismus und weiße Vorherrschaft!
Gegen Europa, gegen jeden Staat und jede Grenze!


Übernommen von de.indymedia.org

[Athen, Griechenland] Solidarität mit den Anarchisten, die in München von Repression betroffen sind

Am frühen Morgen des Dienstag, 26. April, durchsuchte die deutsche Polizei vier Wohnungen von Gefährten in München, ebenso wie die anarchistische Bibliothek „Frevel“ und einen Druckraum. Alle Maschinen und alles Material im Druckraum wurden in Lkws fortgeschafft, während in den Wohnungen und der anarchistischen Bibliothek hauptsächlich anarchistische Publikationen, persönliche Dokumente, Computer, Telefone, Drucker und digitale Speichermedien beschlagnahmt wurden.

Drei Personen wird die „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ (§ 129) vorgeworfen. In der offiziellen Argumentation dieser Beschuldigung verweisen die Bullen auf die Verweigerung der Beschuldigten sich in die Gesellschaft zu integrieren, ihre Ablehnung des Staates und seiner Institutionen, ihr Glaube an Gewalt als legitimes Kampfmittel und genauer ihre Beteilung an der Herausgabe und Verteilung der anarchistischen Wochenzeitung „Zündlumpen“. Zwei der Beschuldigten wurden kurzzeitig verhaftet. Die Anordnung zur DNA-Entnahme bestand für alle drei.

Wenn wir zur Solidarität mit unseren Gefährten aus München aufrufen, dann nicht, weil wir überrascht oder schockiert vom Staat sind, der einmal mehr seine Represssion gegen seine ausgesprochenen Feinde entfesselt. Sondern weil wir mit diesen Gefährten den feindlichen Blick auf diese Welt und den Kampf darin  teilen. Weil wir mit ihnen den Eifer teilen anarchistische Ideen zu verbreiten, Kritiken gegen jede Form der Herrschaft zu vertiefen, zur Revolte zu inspirieren, und die unendliche Möglichkeit zu handeln zu verteidigen, die Möglichkeit der Freiheit.

Deutsche Übersetzung eines Posters, das in Athen auf Griechisch und Englisch plakatiert wurde.


*Poster in Greek made and spread in Athens

PDF

Solidarity with anarchists facing repression in Munich

In the early morning of Tuesday the 26th of April the German police raided 4 houses of comrades in Munich, as well as the anarchist library ‘Frevel’ & a printing space. All the machines and material present in the printing space were taken away in trucks, while in the houses and the anarchist library mostly anarchist publications, personal documents, computers, phones, printers and digital storage media were confiscated.

Three people are being accused of “forming a criminal organization” (article 129). In the official argumentation of this accusation the cops point at a refusal of the accused to integrate in society, their rejection of the state and its institutions, their belief in violence as a legitimate mean of struggle, and more precisely, their part in the creation and distribution of the anarchist weekly ‘Zündlumpen’. Two of the accused were shortly arrested. The order for DNA sampling was given for all three.

If we call out solidarity with our comrades in Munich, it is not because we are surprised or shocked by the state unleashing its repression against its outspoken enemies once more. It is because we share with these comrades the hostile way of looking at this world and fighting in it. Because we share with them the eagerness to spread anarchist ideas, to deepen criticisms against all forms of oppression, to inspire revolt, and to advocate the unceasing possibility to act, the possibility of freedom.

poster in English 

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Αλληλεγγύη στους αναρχικούς που αντιμετωπίζουν καταστολή στο Μόναχο

Τα ξημερώματα της Τρίτης 26 Απριλίου η γερμανική αστυνομία
πραγματοποίησε έφοδο σε 4 σπίτια συντρόφων στο Μόναχο, καθώς και στην αναρχική βιβλιοθήκη “Frevel” και σε ένα τυπογραφείο. Όλα τα μηχανήματα και το υλικό που υπήρχε στον εκτυπωτικό χώρο πάρθηκαν με φορτηγά, ενώ στα σπίτια και την αναρχική βιβλιοθήκη κατασχέθηκαν κυρίως αναρχικές εκδόσεις, προσωπικά έγγραφα, υπολογιστές, τηλέφωνα, εκτυπωτές και ψηφιακά μέσα αποθήκευσης. Τρία άτομα κατηγορούνται για “σύσταση εγκληματικής οργάνωσης” (άρθρο 129). Στην επίσημη επιχειρηματολογίααυτής της κατηγορίας οι μπάτσοι επισημαίνουν την άρνηση των κατηγορουμένων να ενταχθούν στην κοινωνία, την απόρριψη του κράτους και των θεσμών του, την άποψη τους για τη χρήση βίας ως νόμιμο μέσο αγώνα, και πιο συγκεκριμένα τη συμμετοχή τους στη δημιουργία και διανομή της αναρχικής εβδομαδιαίας εφημερίδας “Zündlumpen”. Δύο από τους
κατηγορούμενους συνελήφθησαν για σύντομο χρονικό διάστημα. Δόθηκε εντολή για δειγματοληψία DNA και για τους τρεις.

Αν καλούμε σε αλληλεγγύη στους συντρόφους μας στο Μόναχο, δεν είναι επειδή εκπλαγήκαμε ή σοκαριστήκαμε με το γεγονός ότι το κράτος εξαπολύει την καταστολή του ενάντια στους ευθύς εχθρούς του για άλλη μια φορά.

Είναι επειδή μοιραζόμαστε με αυτούς τους συντρόφους τον εχθρικό τρόπο να βλέπουμε αυτόν τον κόσμο και να αγωνιζόμαστε σε αυτόν. Επειδή μοιραζόμαστε μαζί τους τη λαχτάρα να διαδώσουμε τις αναρχικές ιδέες, να εμβαθύνουμε την κριτική ενάντια σε κάθε μορφή καταπίεσης, να εμπνεύσουμε την εξέγερση και να προωθήσουμε την διαρκή πιθανότητα για δράση, την πιθατότητα της ελευθερίας.

Act for freedom now! receive email


Übernommen von Act for Free

[Köln, Berlin] Tausende Leihfahrräder von ihren Fesseln befreit

„Sharen“ wird wieder zum altmodischen „Teilen“, so ganz ohne Geld. In Köln und Umgebung (etwa in Troisdorf und Siegburg) sowie in Berlin wurden in den letzten Wochen und Monaten die Schlösser von Leihfahrrädern massenhaft „beschädigt“, sprich geknackt. Auslöser dafür soll ein entsprechender Aufruf auf der Social-Media-Plattform TikTok gewesen sein, die Schlösser von Leihfahrrädern zu zerschlagen.

In Köln wurde deswegen gut die Hälfte der Flotte (circa 1500 Räder) Ende März innerhalb von nicht einmal zwei Wochen von ihren Fesseln befreit, zeitweise hat der Anbieter Nextbike über 2800 Leihräder aus dem Verkehr gezogen, um sie mit besseren Schlössern auszustatten, sodass in der ganzen Stadt kaum noch Leihräder zu finden waren. Es ist die Rede von insgesamt 2500 „zerstörten“ – häh? ohne Schloss lässt sich so ein Rad doch viel besser fahren! – Leihrädern. Da dies denen, die Geld mit der kapitalistischen Rekuperation des guten alten Teilens machen, natürlich nicht passte, wurde der Betrieb der Fahrräder zwischenzeitlich vollständig eingestellt, im Norden der Stadt richtete Nextbike sogar einen „Fahrradfriedhof“ ein. Auch wenn inzwischen „neue, stabilere und deutlich schwerere Schlösser“ das finanziell und datentechnisch lukrative „Sharen“ wieder ermöglichen, haben sich die Ausleihen der Fahrräder in Köln momentan um die Hälfte reduziert, und die Flotte beträgt nur noch ein Viertel der ursprünglichen Größe. Der Schaden wird auf mehr als eine Million Euro geschätzt.

In Berlin trifft es seit Anfang April die Leihräder der Deutschen Bahn. Man könne derzeit nur „mit einem Teil der Call a Bike“-Räder fahren, weil viele Schlösser mit Gewalt geöffnet und die Räder „unbefugt genutzt“, ja gar „geklaut“ worden seien, erklärte dazu eine Sprecherin der Bahn. Im Klartext: Man kann schon noch mit den Rädern fahren, nur bezahlen muss man dafür nicht mehr. Ärgerlich für die Deutsche Bahn, sicher, nett für alle anderen.  Auch hier ist momentan circa die Hälfte der Flotte (etwa 1800 Fahrräder) von der Vandalismus-Welle betroffen. Deshalb hat die Bahn in „stark betroffenen Stadtgebieten“ die Leihräder vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Die Schlösser waren übrigens erst im Winter von der Bahn erneuert worden. Offenbar kein Hindernis für motivierte Fahrradschlossknacker.


Synthese aus verschiedenen Presseartikeln

[Graz, Innsbruck] Für immer Feind und Henker

Der Mord an einem Menschen in Mannheim (D) durch die Bullen löst wieder Demos und Aktionen gegen die Polizei aus. In Graz wurde eine Polizeistation attackiert und es tauchen immer mehr Graffittis auf..

Mannheim war kein Einzelfall und wird auch leider keiner bleiben. Polizei tötet. Aber hier ein paar Worte warum wir die Polizei immer hassen werden, egal wie brutal sie vorgehen.
Es ist bedenklich dass die Empörung nur dann stattfindet, wenn es Tote gibt. Dann ist sie natürlich am meisten gerechtfertigt und erntet am meisten Verständnis. Doch wir brauchen nicht einmal nach mehr Fakten suchen, (ob der Mensch jetzt migrantisch gelesen war oder nicht), um dazu noch die rassistische Polizei anzuprangern. Bullen morden und der Aufschrei sollte sich immer und überall gegen die Institution per se richten. Die Machtausübung um vermeintlich „Recht und Ordnung“ aufrecht zu erhalten, gehört immer angegriffen und bekämpft. Sie auch nur im Geringsten zu akzeptieren, ist Verrat an allen, die von ihnen verprügelt, ausgeforscht und eingeknastet wurden. Die Bullen schlägern und durchsuchen uns, sie treten und belästigen uns, sie durchwühlen unsere Wohnungen, schmeißen uns aus Häusern, brummen uns sinnlose Strafen auf, schieben unsere Freunde ab, räumen unsere Freiräume, vergiessen Blut an den EU-Außengrenzen… Kurz: Sie vertreten den Staat, der durch Unterdrückung und Ausbeutung die Menschen unter Kontrolle hält.
Es gibt mehr als 1000 Gründe sie zu hassen!

Warum es dennoch in Ö zu keinen Massenprotesten kommt, bleibt fraglich. In Innsbruck hat es eine Sponti gegeben, in Graz Farbangriffe.
Lassen wir unserer Wut freien Lauf und wehren uns gegen die, die uns die Freiheit nehmen, zu leben wie wir wollen!

In Gedenken an die Toten durch ihre Gewalt.

Für eine Welt ohne Polizei!


Übernommen von emrawi