Archiv der Kategorie: Bericht

[Malmö, Schweden] Die Flamme von Kasachstan in unseren Herzen: Angriff auf die Kollaborateure des Russischen Imperialismus von Shell

In der Nacht des 1. Februar haben wir in Malmö, Schweden einen Anhänger der dem Shell Konzern gehört, abgefackelt. Der Anhänger war auf dem Gelände einer Tankstelle des Unternehmens geparkt. Diese Sabotageaktion ist der Funke der Flamme, die der Aufstand in Kasachstan in unseren Herzen entfacht hat.

Anfang Januar begannen in Kasachstan Aufstände gegen das oligarchische Regime von Tokayev. Wir verfolgten gebannt die Erfolge der Rebell*innen und hofften auf ihren Sieg. Aber es kamen russische Truppen, um das Regime zu unterstützen.

Das reaktionäre Imperium begann einzumaschieren. Der Aufstand wurde niedergeschlagen. Nun geht die brutale Repression in Kasachstan weiter.

Russische Bayonette haben den Thron von Putins Vassall Tokayev verteidigt. Aber nicht nur ihn. Man muss nur auf die Ölproduktion schauen, eine der Hauptbranchen der Wirtschaft Kasachstans. Westliche Unternehmen sind an der Ölbranche des Landes massiv beteiligt. Im Falle eines Sieges der Rebellen hätte das Eigentum dieser Unternehmen von den revolutionären Menschen enteignet werden können. Die russische Intervention und Niederschlagung des Aufstands schuf die blutige „Stabilität“, nach der nicht nur das oligarchische Regime dürstete, sondern auch die westlichen Kapitalist*innen, die die natürlichen Ressourcen Kasachstans ausrauben.

Eines der westlichen Unternehmen, dass in Kasachstan energisch tätig ist, ist Shell. Auf dem Gasfeld Karatschaganak beispielsweise, einem der drei größten Erdöl- und Erdgasfelder des Lands, ist das Unternehmen mit rund 30% beteiligt. Und das sind nicht die einzigen Vermögenswerte des Unternehmens im Land. Es ist keineswegs überraschend, dass der russische Staat Truppen entsandte, um den Reichtum der Shell-Eigentümer zu verteidigen. Shell hat in die Gaspipeline North Stream 2 inverstiert und vertritt beständig die Interessen des Russischen Regimes in der europäischen Politik.

Shells Gräueltaten beschränken sich nicht bloß darauf Putin zu unterstützen. Die Aktivitäten dieses Unternehmens tragen zum Klimawandel bei, sowie zur Zerstörung der Natur auf der gesamten Welt. Aber das Böse ist nicht allmächtig. Wir müssen Widerstand leisten.

Anarchismus ist die Theorie und Praxis, die die Widerstände gegen Diktaturen, den Kapitalismus, imperialistische Kriege und die Zerstörung der Natur in einem einzigen Kampf vereint. Nur unter der schwarzen Fahne der Anarchie [1] wird die Freiheit von allen Formen der Unterdrückung erreicht werden.

Nun wird der Russische Staat möglicherweise den nächsten imperialistischen Krieg vom Zaun brechen. Wir wollen uns an die russischen Soldat*innen richten: Ihr werdet entsandt, um für die Interessen gieriger und grausamer Herrscher und reicher Säcke zu töten und zu sterben. Wenn der Krieg ausbricht, dann desertiert mit euren Waffen, entwaffnet eure Offiziere, schließt euch der revolutionären Bewegung an.

Tod dem Imperium und dem Kapitalismus!

Freiheit für alle Anarchistischen Gefangenen!

Gruppe „Tod den Tyrannen“

Tod den Tyrannen


[1] Nun ja, weder schwören alle Anarchist*innen auf eine Fahne, auch nicht auf die schwarze, die Pirat*innenfahne, noch kann man sich sicher sein, dass eine*n diese Fahne automatisch irgendwo hinführen würde. Man wird schon selbst denken und handeln müssen … (Anm. d. Übers.)

[Wien] Sieben Zivilfahrzeuge der Bullen abgefackelt

Sieben in Reihe geparkte Zivilfahrzeuge der Wiener Polizei wurden vor der zentralen Stelle zur Bekämpfung von Menschenhandel und Schlepperei in der Leopoldstadt in der Nacht auf Montag, den 31. Januar 2022 abgefackelt.

Erkennbar waren die Fahrzeuge als Bullenkarren wohl dadurch, dass sie in einem ausgenommen für Polizeifahrzeuge absoluten Halte- und Parkverbot abgestellt wurden. Die Fahrzeuge brannten vollständig aus.

[Berlin] Still not loving Ordnungsamt! Auto aus dem Verkehr gezogen.

Angewidert von den 2G+ Ausweis Kontrollen der verbliebenen Szene Locations und dem üblichen hohlen Wochenendritualen des Friedrichshainer Südkiez zogen wir durch die Nacht. Als wir auf ein Fahrzeug des Feindes aufmerksam wurden, passierte das was passieren musste:

In der Nacht von Samstag, den 29.1. auf Sonntag 30.1. wurde die Ordnungsamt-Streife in der Kreuziger Straße eingehauen, markiert und platt gemacht.

Warum das Ordnungsamt scheiße ist? Sie mackern auf unseren Straßen und Plätzen herum, greifen Radfahrende, Hundefreund*innen und Falschparker*innen an und sind maßgeblich an der Vertreibung von Obdachlosen beteiligt. Es gibt tausend Gründe.

Wir haben überlegt, ob es überhaupt ein Schreiben für diese Tat braucht. Denn eigentlich sollte sie für sich stehen. Wir sind davon überzeugt, dass in dieser Stadt immer wieder Menschen spontan (oder organisiert) die Nächte nutzen um die Sachen kaputt zu machen, die uns kaputt machen. Und eben keine Notwendigkeit sehen dies zu veröffentlichen oder sich vielleicht auch einfach keine Gedanken dazu machen.

Allerdings ist uns auch aufgefallen, dass dies in diesen Zeiten immer weniger wird. Auch weil die Presse eine Strategie des Verschweigens und Unsichtbarmachens fährt. Die Angst, dass wir uns gegenseitig sehen und motivieren, ist zu groß.

Wir sehen immer noch keine Notwendigkeit Schreiben für jede Aktionen zu veröffentlichen. Trotzdem machen wir es, weil wir uns einfach freuen, dass diese scheiß‘ Ordnungsamtstreife erstmal nicht mehr durch unsere Straßen fahren kann. Es braucht nicht viel um dem Repressionsapparat Sand ins Getriebe zu streuen. Und in Phasen der Vereinzelung, wo wir uns seltener Treffen um uns über Beobachtungen auszutauschen, greifen wir auf Kommuniqués wie dieses hier zurück. Übrigens stand die Karre zur Inspektion auf dem Gelände des örtlichen VW Händlers. Volkswagen ist ein snitchiger Bullenfreund auf der ganzen Welt.


Fahrzeug des Ordnungsamtes beschädigt

  • veröffentlicht am 30.01.2022 15:01 Uhr
  • Polizeibericht

Nr. 0249
In Friedrichshain wurde ein Fahrzeug des zuständigen Ordnungsamtes beschädigt. Eine Anwohnerin der Kreutzigerstraße alarmierte heute gegen 8.30 Uhr die Polizei, weil ihr ein beschädigtes Fahrzeug des Ordnungsamtes auffiel, das auf dem Hof einer Werkstatt stand. Bei dem VW waren mehrere Scheiben zerstört und Reifen zerstochen worden. Zudem war das Fahrzeug mit Farbe beschmiert worden. Der Allgemeine Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.


Übernommen von de.indymedia.org.

[Leipzig] Bauteile für E-Autos sind knapp – machen wir die Polizeibehördenkarren platt!

Um die eigene coronabedingte politische Stagnation zu durchbrechen sind wir in der Nacht des 24. Januar los gezogen.

Wir entschieden uns mehrere Fahrzeuge der Polizeibehörde – geparkt auf dem Gelände des Rathauses in der Ossietzkystraße – in brand zu setzen.

Der durch die pandemische Lage stattfindenden Aufrüstung der Kontroll- und Repressionsorgane wollten wir etwas entgegensetzen.

Betrachten wir die letzten Jahre, erleben wir, ein großes Erstarken der Polizeibehörden.

Durch Polizeigesetzverschärfungen und die anhaltende pandemische Krise erlang(t)en diese immer weitreichendere Befugnisse. Wir können beobachten, wie sie für „Ordnung sorgen“. Zunehmend autoritär und gewalttätig.

Wenn es darum geht uns in unserer sogenanten Freizeit abseits der Lohnarbeit einzuschränken ist die Polizeibehörde durchsetzende Gewalt.

Denn die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben das Ziel uns zwanghaft lohnarbeitsfähig zu halten und uns unserer sozialen Freiheiten zu berauben.

Ihr werdet immer wieder versuchen unsere Bewegungsfreiheit imsbesondere nachts ein zu schränken oder soziale Orte statt Fabriken und Großraumbüros zu schließen. Doch wir werden immer Wege finden uns Euch zu widersetzen, so mühsam es auch ist. Am 23.10 letzten Jahres gelang es euch unsren Protest zu verbieten. Die Stadt wurde militärisch von den Cops abgeriegelt, unser Handlungsspielraum war an diesem Tag gering, der direkte Knüppel in der Fresse wäre wohl in vielen Situationen die Folge. Mit solchen Verboten werden wir in den kommenden Jahren noch oft konfrontiert sein.

Ihr könnt unsere Demos verbieten und Bereiche kontrolieren, in denen ihr uns an diesen Tagen erwartet. Doch wir bleiben „Autonom. Widerständig. Unversöhnlich“.

Nehmt ihr uns den Tag weichen wir in die Nacht aus.

Einige, die es wieder tun werden!

Bis ihr eure Waffen niederlegt und den Weg für einen emanzipatorischen Neuanfang freimacht!


Übernommen von de.indymedia.org

[Hambacher Forst] Engie geplättet

Hambacher Forst: 4 platte Reifen für ein Fahrzeug von Engie

Neben dem Hambacher Forst und der gigantischen Kohlemine, die diesen fast vollständig zerstört hat, wurden vier Reifen eines Engie-Fahrzeugs, einem französischen Großkonzern für Atom-, Gas- und Ölstrom, geplättet.

All diese fossilen Rohstoffe werden parallel zu „erneuerbaren“ Energien (Windkraft, Solarkraft) verwendet, die alles andere als erneuerbar sind, denn sie benutzen ebenfalls fossile Rohstoffe, um gebaut zu werden, und zerstören die Gebiete und deren Bevölkerungen, in denen sie abgebaut werden. Sie tragen nur zur steigenden Nachfrage dieser kranken und selbstzerstörerischen Welt nach Energie bei. Es ist möglich dort diese Absurdität zu sehen, bei diesem Kohleloch von mehreren Kilometern, Nachbar von Windrädern, Atomkraftwerken, Solarfarmen…

Es ist mehr als eilig die Bremse reinzuhauen. Wissend nichts zu tun bedeutet mitzumachen.

Ohne Illusion darüber, dass dieses Unternehmen diese kleine Sabotage locker wegstecken wird, ist das Ziel die Sabotagen zu vervielfachen, die Feinde sichtbar zu machen und die Praktiken des Angriffs und der Information zu verbreiten, ohne die sich nichts bewegen wird.

Solidarität ist notwendig um der Repression standzuhalten, knüpfen wir Netzwerke des Vertrauens, greifen wir an um Druck auszuüben.

Solidarität mit den Besetzer.innen des Osterholzes und mit den Anarchist.innen in Hamburg, die vom Staat angegriffen werden.

TOD DER ZIVILISATION, RWE, ENGIE, CIGEO (Atommüllendlagerprojekt in Bure) UND IHRESGLEICHEN


Übernommen von Sans Nom.

[Schweiz] Zwei Gefährt*innen in U-Haft

Zwei unserer FreundX und Gefährtx sitzen in der Schweiz in U-haft

Zwei unserer FreundX und Gefährtx, eine von ihnen Elany, die kürzlich mit „Schwarze Saat“ den ersten deutschsprachigen Sammelband zu schwarzen und indigenen Anarchismus veröffentlichte, sitzen in der Schweiz in U-haft. Elany ist ebenfalls teil des zusammenschlusses FERAL FIRE und publiziert dort Übersetzungen so wie eigene Texte.

Die Infos die wir haben sind bisher sehr mau, aber wir möchten sie euch nicht vorenthalten.

Ein Anwalt ist bereits an der Sache dran und kämpft zunächst darum, [eine der beiden Gefährt*innen] zu befreien.

Bei ihr bestehe medizinische Notwendigkeit aufgrund von Behinderungen/Erkrankungen und auch keine Fluchtgefahr.

Bei El selbst wird es allerdings schwieriger.

Wir wissen bisher nicht was den beiden vorgeworfen wird.
Wenn wir weitere infos haben werden wir diese weiter geben.

Wir sind in gedanken bei euch.

Ihr seit für uns drin, also sind wir für euch draußen.

Solidarität lebt auf der Straße.

Freundx und Gefährtx von den 2 Entführten.


Übernommen von de.indymedia.org, stellenweise verändert.

[Limoges, Frankreich] Nächtlicher Schlag gegen den Impfpass

In der Nacht von Montag, den 17. Januar auf Dienstag, den 18. Januar wurden drei Fahrzeuge von ARS (Regionale Gesundheitsbehörde) vor den Büroräumen der Regionalen Gesundheitsbehörde von Limoges angezündet. Laut Polizei gab es kein Bekenner*innenschreiben. Nun, hier ist eines:

Während das Krankenhaus stirbt, gibt es immer mehr Expert*innen und Verwalter*innen. Das ARS von Limoges wurde in der Nacht vom 17. Januar angegriffen, weil hier die Prioritäten des Gesundheitssystems gesetzt werden: Weniger Betten, weniger Personal, viele Notfallambulanzen wurden geschlossen und die Impfung kann nicht länger als eine einfache Vorsorge angeboten werden. Dies richtet sich gegen den Impfpass, nicht gegen die Impfung oder das Pflegepersonal. Es richtet sich gegen die wachsende soziale Misere und den Faschismus, der sich hier breit macht.


Via Dark Nights, Quelle: La Bogue

Brandstiftungen an Test- und Impfzentren

Warum zündet man ein Test- oder Impfzentrum an? Nun, wer sich diese Frage heute noch stellt, muss entweder kürzlich erst aus seinem Dornröschenschlaf erwacht sein, oder aber auf einer der falschen Seiten stehen. Dass Testzentren Teil jener Infrastruktur sind, die durch die Erfassung von Inzidenzen und die Ausstellung von positiven wie negativen Testzertifikaten nicht nur den Legitimationsrahmen und die konkrete Umsetzungshilfe für die staatlich verhängten Einschränkungen und Schikanen sind, ist schon seit Langem offensichtlich. Und Impfzentren? Nun, spätestens seitdem ein allgemeiner Impfzwang in Aussicht gestellt wurde, ist klar, dass auch diese Infrastruktur notwendig ist, um die Einschränkungen und Schikanen durchziehen zu können. Die Frage ist also weniger, warum man Testzentren und Impfzentren anzündet, sondern vielmehr, warum es bisher so wenige gewesen sind, die den Flammen zum Opfer fielen. Allerdings haben Angriffe auf Test- und Impfzentren auch einen gewissen Makel: Mittlerweile sind diese Infrastrukturen so dezentral und zugleich so mobil und immer besser geschützt, etwa durch Wachpersonal und mancherorts sogar Polizeischutz, dass diese Angriffe letztlich wohl nicht in der Lage sein werden, sie signifikant lahmzulegen.

Nichtsdestotrotz haben uns die im folgenden dokumentierten Brandstiftungen an Impf- und Testzentren ein Lächeln auf die Lippen gezaubert.

Innerhalb weniger Stunden haben in der Nacht auf Sonntag, den 21. Dezember 2021 ein Container einer Corona-Teststelle in Ahaus und ein Testzelt, samt Container einer Teststelle im nahe gelegenen Gronau gebrannt. Es entstand jeweils ein Sachschaden in Höhe von rund 10.000 Euro. Auf in der Presse veröffentlichten Bildern lassen sich zudem die in Gronau am ausgebrannten Container des dortigen Testzentrums hinterlassenen Schriftzüge „Stop oder Tod“, sowie „La Libertad“ (etwa „Freiheit“) erkennen. Beide Teststationen hatten zuvor schon einmal gebrannt. In Ahaus hatten Unbekannte sogar schon zweimal die zur Teststelle umfunktionierten Baucontainer und Zelte angezündet. Einmal am 07. August 2021, hatte ein Müllcontainer gebrannt, nachdem er mutmaßlich in Brand gesteckt worden war, und Container, sowie Testzelt beschädigt, am 25. September dann, brannte der Container richtig. Das Feuer vernichtet rund 1000 Tests. Dieses Mal war Presseinformationen zufolge ebenfalls der Schriftzug „Stop oder Tod“ hinterlassen worden.

In einer Sommernacht Anfang Juli 2021 hatten drei Männer in der Reutlinger Innenstadt einen für Corona-Tests genutzten Pavillon in Brand gesteckt und sich dabei gefilmt. Es entstand ein Sachschaden um die 1000 Euro. Leider wurden die drei von den Bullen erwischt und von einem übereifrigen Richter wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung verurteilt.

Es müssen ja auch nicht immer „politische“ Motive sein. Schon ein bisschen Langeweile machte schließlich die Meisten von uns schon des Öfteren zu Brandstiftern. Und warum auch nicht? Ist Langeweile nicht ein genausoguter Grund wie jeder andere? In Mannheim jedenfalls gaben eine Frau und ein Mann, nachdem sie am 26. Oktober 2021 von den Bullen aufgegriffen wurden, nachdem sie ein Testzentrum angezündet hatten, an aus Langeweile gehandelt zu haben. Ein kleines Feuer gegen die sterile Langeweile, man hat nicht gelebt, wenn man es nicht wenigstens einmal ausprobiert hat …

Am 22. November brannte es in Graz. Eine zur Teststation umfunktionierte Holzhütte neben einer Apotheke wurde aufgebrochen und darin ein Brand gelegt.

Ein Impfzentrum brannte am 14. September 2021 im sächsischen Treuen. Drei Unbekannte sollen Bierflaschen mit einer brennbaren Flüssigkeit auf das Gelände geworfen haben. Weil die Brandsätze nicht richtig gezündet hatten, hielt sich der Schaden in Grenzen. Ein auf dem Gelände eingesetzter Wachmann konnte diesen Angriff auch nicht verhindern. Die Angreifer warteten einfach ab, bis er sich auf die andere Seite des Geländes begab und schlugen dann zu.

Bereits im April, genauer gesagt, am Ostermontag, hatten Unbekannte wohl versucht, ein Testzentrum in Berlin-Tiergarten in Brand zu stecken. Weil das Feuer wohl von selbst wieder erlosch, konnten am nächsten Tag nur ein paar kleinere Schäden an Container und Zelt bestaunt werden.

Ebenfalls beim Versuch blieb es am 15. Dezember 2021 in Landshut. Mithilfe eines auf das Gelände geworfenen Bengalos hatte wohl jemand versucht, ein dortiges Testzentrum abzufackeln. Der Bengalo erlosch jedoch, ohne dass es zum Brand kam.

Erfolgreich war dafür eine Brandstiftung in einem Testzentrum in Wiesbaden in der Nacht auf Donnerstag, den 02. Dezember 2021. Rund 30.000 Euro Sachschaden entstanden bei einem Brand in einer Teststelle von CoviMedical. Ein am Tatort hinterlassenes Communiqué erklärt die Antifaschistische Gesinnung der Brandstifter*innen:

Es fing nicht mit
Gaskammern an.
Es fing mit einer Politik an, die von
WIR
gegen DIE sprach.
Es fing mit Hetze
und Intoleranz an.
Es fing mit der
Aberkennung von Grundrechten an.
Es fing mit
Menschen an, die einfach
wegschauten.

Darunter findet sich ein durchgestrichenes Hakenkreuz.

Dass es nicht immer gleich den Griff zum Feuerzeug braucht, um ein Impfzentrum lahmzulegen, das bewies ein findiger Internetnutzer im Brandenburgischen Wandlitz. Er vereinbarte einfach rund 150 Termine und gab dabei nicht existente Personaldaten an. So war das Impfzentrum für einen Tag ausgebucht. Das Personal wartete, aber keine*r kam. So leicht das Ganze auch scheinen mag und so harmlos es klingen mag: Dass die Bullen wenige Tage nach dieser Sabotage einen Tatverdächtigen festnahmen und irgendeinen Strafparagraf aus dem Hut zauberten, sollte eventuelle Nachahmer*innen dazu ermahnen, Anonymisierungsdienste wie beispielsweise Tor zu nutzen und das Ganze nicht vom eigenen Computer aus zu machen. Vielleicht kann man ja mancherorts auch per Anruf aus Telefonzellen Termine mit Fake-Daten vereinbaren.

Und als eine Art allgemeine Erinnerung: Nicht bloß Test- und Impfzentren können angegriffen werden. Nachdem im Herbst 2020 bereits das Robert-Koch Institut in Berlin sein Fett weg, bzw. Molotow-Cocktails abbekam, traf es Ende Dezember 2021 das Bremerhavener Gesundheitsamt. Auf in den Medien veröffentlichten Bildern ist ein teilweise zerborstenes Fenster zu sehen, an dem die Rußspuren von Brandsätzen zu erkennen sind. Ein größerer Schaden blieb jedoch leider aus.

[Mailand, Italien] Eine Bombe gegen Unicredit

Das Getose der Revolte durchbrach die Stille einer eisigen Winternacht. Die Anarchistische Gewalt wurde gegen Unicredit entfesselt, wo sie in der Nacht gegen eine ihrer Mailänder Filialen in der Nachbarschaft von Barona explodierte. Ein Sprengsatz, der auf der Schwelle der Filiale platziert worden war, zerstörte den Eingang und die benachbarten Geldautomaten.

Der Bankenriese, dem der ehemalige Wirtschaftsminister Padoan vorsitzt, ist die zweitgrößte Bank in Italien und hat seine Filialen in 18 Ländern. Sie hat jahrelang den Export von Waffen und Militärsystemen finanziert und unter ihren Aktionären ist auch Black Rock, einer der weltweit größten Investmentfonds. In einer Welt, in der Banken die Macht besitzen, die Preisentwicklung und das Leben der Menschen zu beeinflussen, ist der direkte Angriff auf diese Strukturen eine der geeignetsten Waffen des Kampfes.

Revolutionäre Solidarität und Komplizenschaft mit anarchistischen Gefangenen auf der ganzen Welt, die stolz auf ihren Weg des Kampfes sind.

Nichts ist vorbei.

Keine Kapitulation.